C:\B_retro\Ausgabe_15\: Das Super Nintendo Entertainment System
tl;dr: Am 21. November 1990 erschien das Super Nintendo Entertainment System unter dem Namen Sūpā Famikon in Japan. Die 16-Bit-Spielkonsole der 4. Konsolengeneration sollte mit Spielen wie Super Mario World und rund 50 Millionen verkauften Einheiten ein riesiger weltweiter Erfolg für Nintendo werden.
Jeden Sonntag wirft C:\B_retro\ einen unterhaltsamen Blick zurück auf drei Jahrzehnte voller bewegter Geschichten und die Entwicklung der Computerszene: Was geschah in den letzten 30 Jahren zwischen 1980 und 2010 in der Informationstechnik? Geschichten von Mythen, Meilensteinen und Meisterwerken: C:\B_retro\.
C:\B_retro\Ausgabe_15\
Das Super Nintendo Entertainment System
Die C:\B_retro\Ausgabe_10\ beschäftigte sich schon mit dem legendären Atari 2600 und Ausgabe_11\ stand ganz im Zeichen des Nintendo Game Boys. Nun wirft Ausgabe_15 noch einmal einen Blick auf eine legendäre Spielkonsole des nicht minder legendären Konsolenherstellers aus dem japanischen Kyoto.
Nachdem Nintendo das Super Nintendo Entertainment System (kurz SNES) am 21. November 1990 in Japan unter der Bezeichnung Sūpā Famikon veröffentlicht hatte, startete die – meist abgekürzt als Super Nintendo bezeichnete – Konsole am 13. August 1991 in den USA sowie am 11. April 1992 in Europa und sollte von Nintendo selbstverständlich entsprechend beworben werden:
C:\B_retro\Ausgabe_15\Super_Nintendo\
C:\B_retro\...\Geschichte\
Der SNES-Vorgänger, das Nintendo Entertainment System, kurz NES, konnte sich vormals gegen das Sega Master System und den Atari 7800 durchsetzen. Nun musste Nintendos neue Konsole mit dem Mega Drive, Segas ebenfalls erster 16-Bit-Spielkonsole aus der 4. Konsolengeneration konkurrieren, welche bereits am 29. Oktober 1988 den Markt erreichte und schon im Januar 1989 in den USA sowie im November 1990 auch in Europa erhältlich war.
Der YouTube-Kanal Classic Gaming Quarterly hat das damalige Konkurrenzumfeld der 16-Bit-Konsolen in einem seiner Videos sehr schön zusammengefasst:
Doch bevor sich der Super Nintendo mit dem Sega Mega Drive messen konnte, sollte es noch ein weiter Weg sein. Nachdem das Nintendo Entertainment System als Sieger aus dem Kampf der 8-Bit-Konsolen der 3. Konsolengeneration hervorgegangen war und Nintendo zum unangefochtenen Marktführer für Videospiele und Spielkonsolen avancierte, begannen die Entwicklungen an einer 16-Bit-Konsole.
Neben dem neuartigen Grafikmodus Mode 7, der es dem Super Nintendo Entertainment System und Spieleentwicklern ermöglichen sollte, Hintergrundebenen dynamisch zu rotieren und zu skalieren und damit dreidimensional wirkende Spielerlebnisse zu erschaffen, sollte die neue Spielkonsole über 32.768 darstellbare Farben verfügen.
Insgesamt sollte das Super NES acht Grafik-Modi (Mode 0 – 7) besitzen, von denen Mode 7 vor allem bei Rennspielen wie Super Mario Kart und F-Zero sowie dem Rollenspiel-Klassiker Final Fantasy VI zum Einsatz kam und diesen Spielen die Illusion räumlicher Tiefe verlieh.
Im unglaublich schnellen F-Zero geschieht das bei Geschwindigkeiten, bei denen selbst dem hartgesottensten Spieler schwindelig wird.
Nintendo
Auch der 128 kB großer Arbeitsspeicher und der von Sony entwickelte Soundchip mit der Bezeichnung Nintendo S-SMP galten zu der damaligen Zeit als ausgesprochen fortschrittlich für eine Spielkonsole. Weniger fortschrittlich präsentierte sich die CPU des SNES, die mit rund 3,6 MHz nicht einmal im Ansatz mit der Rechenleistung der Konkurrenz mithalten konnte.
Nachdem das Sega Mega Drive bereits länger am Markt etabliert war und sich viele Konsumenten von Segas Pendant zu Super Mario, „Sonic The Hedgehog“, doch eher angesprochen fühlten, investierte Nintendo 25 Millionen US-Dollar in TV-Werbung und ging eine Partnerschaft in Höhe von 8 Millionen US-Dollar mit dem Brausehersteller Pepsi ein.
Der Erfolg gab Nintendo Recht und so konnte sich das Super NES bis einschließlich 2003 weltweit rund 50 Millionen mal verkaufen und dominierte damit auch in der 4. Konsolengeneration, wie es bereits das NES in der 3. Konsolengeneration tat.
Nintendo veröffentlichte schlussendlich drei unterschiedliche Designs seiner Konsole für Japan, die USA und Europa:
C:\B_retro\...\Hardware\
Das Herzstück des Super Nintendo Entertainment Systems stellte der Ricoh 5A22 dar, der im Grunde auf einem Western Design Center 65816 basiert und mit maximal 3,58 MHz taktet und auf 128 kB RAM zurückgreifen konnte.
Die vollständigen Spezifikationen des Super Nintendos sahen wie folgt aus:
- CPU: Ricoh 5A22 mit einen Systembus mit variablem Takt und 3,58 MHz
- RAM: 128 kB Arbeitsspeicher
- Bussystem: 8-Bit-Datenbus, 24-Bit-Adressbus
- GPU: Grafikprozessor mit zwei Bildprozessoren und 64 kB Grafikspeicher
- Soundchip: Sony SPC700 mit 64 kB RAM und DSP
- Abmessungen: 200 mm × 72 mm × 242 mm
- Videosignal: RF, Composite, RGB, S-Video
- Einführungspreis in Deutschland: 329 DM (inklusive dem Spiel Super Mario World)
C:\B_retro\...\Spiele\
Neben der Konsole selbst entwickelten sich auch Spiele wie das Rennspiel Super Mario Kart und das Action-Adventure The Legend of Zelda: A Link to the Past zu echten Klassikern und Meilensteinen ihres Genres.
Super Mario World avancierte mit rund 30 Millionen verkauften Einheiten zum erfolgreichsten Spiel der Plattform. Zu den erfolgreichsten Titeln des Super Nintendo Entertainment Systems gehören unter anderem Donkey Kong Country, Street Fighter II, Super Metroid, Megaman, Secret of Mana sowie die Final Fantasy-Ableger IV, V und VI und Chrono Trigger. Insgesamt erschienen rund 1.350 lizenzierte Spiele, von denen es rund 530 Titel nach Europa schafften.
Der YouTube-Kanal Top Retro Games präsentiert eine schöne Übersicht der 100 bekanntesten Spiele für den Super Nintendo:
C:\B_retro\...\Erbe\
Dem Nachfolger des Super Nintendo Entertainment Systems, dem Nintendo 64, das ab dem 23. Juni 1996 die 5. Konsolengeneration mit 64-Bit und einer CPU mit rund 100 MHz aufmischte, widmet C:\B_retro\ auf vielfachen Wunsch der Community zukünftig eine eigene Ausgabe. Vor zweieinhalb Jahren gab es auch den SNES noch einmal „neu“ – als Retro-Konsole Classic Mini SNES mit ausgewählter, vorinstallierter Spieleauswahl und Smartphone-Hardware.
C:\B_retro\Review\
An dieser Stelle finden sich die bisherigen Themen der vorangegangenen Ausgaben von C:\B_retro\ in chronologischer Reihenfolge.
- C:\B_retro\Ausgabe_1\: Intel i486, Sound Blaster 1.0 und Cebit 1999
- C:\B_retro\Ausgabe_2\: Windows 1.0, Pentium II und GeForce 8800 GTX
- C:\B_retro\Ausgabe_3\: Commodore 64, 3dfx Voodoo Graphics und Voodoo²
- C:\B_retro\Ausgabe_4\: Die Amiga Story
- C:\B_retro\Ausgabe_5\: Der legendäre AMD Athlon (K7)
- C:\B_retro\Ausgabe_6\: Die legendären Mainboards von Abit
- C:\B_retro}Ausgabe_7\: Die Anfänge von World of Warcraft
- C:\B_retro\Ausgabe_8\: Historische Multi-GPU-Grafikkarten
- C:\B_retro\Ausgabe_9\: Legendäre GPUs v2.0
- C:\B_retro\Ausgabe_10\: Der legendäre Atari 2600
- C:\B_retro\Ausgabe_11\: Der Nintendo Game Boy
- C:\B_retro\Ausgabe_12\: Der erste Intel Pentium
- C:\B_retro\Ausgabe_13\: Microsoft Windows 95
- C:\B_retro\Ausgabe_14\: Microsoft Windows XP
C:\B_retro\Feedback\
Was haltet ihr von C:\B_retro\ und welche Themen wünscht ihr euch in der nächsten Ausgabe? Die Redaktion freut sich über konstruktive Kritik, Lob, aber auch Vorschläge, um die neue Serie zukünftig noch stärker an den Wünschen der Leserschaft ausrichten zu können. Mit diesem Lesestoff im Gepäck wünscht die Redaktion einen erholsamen Sonntag.
C:\B_retro\Links\
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