Android 11: Developer Preview 2 bringt neue APIs und Animationen
Auf dem Weg zur Veröffentlichung des finalen Release im dritten Quartal hat Google nun die zweite Developer Preview von Android 11 für Pixel-Smartphones veröffentlicht. Die Vorschau bringt Neuerungen bei 5G, faltbaren Smartphones, Sicherheit und Komfort. Der übernächste Release dürfte auch für die Öffentlichkeit geeignet sein.
Auf die vor exakt einem Monat veröffentlichte erste Developer Preview von Android 11 lässt Google die zweite für das Pixel 2 (XL), Pixel 3 (XL), Pixel 3a und Pixel 4 (XL) folgen. Erneut muss die Installation über das Flashen eines der neuen System Images erfolgen (Anleitung) und ist somit nicht per OTA-Update möglich. Diese Option wird erst mit der öffentlichen Beta erwartet, die für den übernächsten Release im Mai geplant ist. Zuvor soll im April eine weitere Developer Preview folgen. Zum Ende des dritten Quartals ist schließlich die Veröffentlichung der finalen Android-11-Version geplant.
Neue APIs für 5G und faltbare Smartphones
In der DP2 finden Entwickler erstmals die „5G state API“, mit Hilfe derer sich von einer App überprüfen lässt, ob der Anwender über das 5G New Radio (5G NR) oder ein Non-Standalone-Netzwerk eingewählt ist. Daraufhin lässt sich in einer App beispielsweise auf erweiterte Funktionen hinweisen, die nur bei Nutzung des 5G-Netzes zur Verfügung stehen. Die API arbeitet in Kombination mit der in der ersten Vorschau vorgestellten „dynamic meteredness API“, die auf Mobilfunkverbindungen ohne Datenlimit prüft.
Über die „AndroidX API“ kann Android 11 prüfen, welchen Winkel ein faltbares Smartphone aktuell nutzt und Anwendungen entsprechend anpassen, sofern sie die Schnittstelle nutzen. Für das Call-Screening ungewollter Werbeanrufe können entsprechende Apps nun einen Grund der Nichtannahme des Gesprächs senden, im Anschluss lassen sich Anrufer als Spam markieren oder doch den persönlichen Kontakten hinzufügen.
Google optimiert abgesicherten Speicher
Beim Scoped Storage, der von Google bereits mit Android 10 erprobt wurde und der jeder App einen eigenen Speicherbereich zuordnet, anstatt einer Anwendung Zugriff auf den gesamten Nutzerspeicher zu geben, hat Google im Hintergrund Optimierungen durchgeführt, um Dateien künftig besser vom alten Modell zum neuen zu migrieren und gecachte Dateien besser zu verwalten.
Flüssigere Animationen und VRR
Eher optischer Natur sind neue APIs für synchronisierte IME-Übergänge, bei denen der Inhalt einer App mit dem IME (input method editor, etwa die Software-Tastatur) oder der Statusleiste synchronisiert wird, anstatt dem „WindowInsetsAnimationController“ diese Aufgabe zu überlassen. Dadurch soll es zu weicheren, ruckelfreien Übergängen kommen, wenn zum Beispiel bei Touch auf ein Eingabefeld die Tastatur erscheint.
Eine neue API gibt es auch für VRR – Variable Refresh Rate. Apps und Spiele können für ihr Fenster nun eine präferierte Framerate festlegen, zum Beispiel 60 Hz, 90 Hz oder 120 Hz. Auf Geräten mit Bildschirmen, die unterschiedliche Bildwiederholraten beherrschen, kann die App dem System nun die gewünschte Einstellung melden.
Funktionen nach OTA-Update aufrechterhalten
Eine neue Komfortfunktion nennt sich „Resume on reboot“ und erlaubt Apps nach einem durch ein OTA-Update verursachten Neustart den Zugriff auf den Credential-Encrypted-Storage, ohne dass der Anwender das Gerät dafür entsperren muss. Das bedeutet, dass Anwendungen wie Messenger sofort nach einem durch ein OTA-Update verursachten Neustart Meldungen empfangen können. Das kann vor allem bei über Nacht durchgeführten OTA-Updates dienlich sein. Google stellt klar, dass diese Funktion ausschließlich auf OTA-Updates und nicht bei normalen Neustarts möglich ist.