Clear Linux OS: Das schnelle Linux-Betriebssystem von Intel

Sven Bauduin
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Clear Linux OS: Das schnelle Linux-Betriebssystem von Intel
Bild: Clear Linux Project

Mit seinem Clear Linux Project und dem daraus resultierenden freien Betriebssystem Clear Linux OS hat der Halbleiter-Riese Intel eine sehr performante Linux-Distribution realisiert, die in erster Linie für die Nutzung auf virtuellen Cloud-Maschinen wie Azure, KVM oder Hyper-V und weniger für den Desktop konzipiert wurde.

Clear Linux OS entspringt Intels Open-Source-Bemühungen, die ihre Wurzeln wiederum im firmeneigenen Intel Open Source Technology Center (01.org) haben. Zu Beginn kam die Distribution auf Basis des Linux Kernels 5.3 noch gänzlich ohne eigene Desktop-Umgebung aus und war primär auf Leistung und Sicherheit hin optimiert.

Nachdem Usability-Aspekte zuerst keine Rolle spielten, hat Intels Linux-Distribution in diesem und in den letzten 12 Monaten massiv aufgeholt und nach anfänglich doch etwas holprigen Gehversuchen mit Xfce nun in Gnome 3.34 seinen Standard-Desktop gefunden.

Clear Linux OS
Clear Linux OS (Bild: Clear Linux Project)

Gnome, KDE Plasma und ein eigener Linux Store

Intels Bemühungen um ein eigenes Open-Source-Betriebssystem gipfeln mittlerweile in einer besonders schnellen und sicheren Linux-Distribution, die das Unternehmen in zwei Versionen respektive mit zwei Desktops anbietet.

Neben der bereits erwähnten Gnome Shell bietet Intel eine Variante mit dem freien und sehr anpassbaren Desktop KDE Plasma 5 an, der in Version 5.16.5 vorliegt.

Optional zu Gnome und KDE ist aber auch Xfce nach wie vor in den eigenen Repositorien von Clear Linux OS vertreten und kann, analog zu einer Vielzahl bekannter Softwarepakete, problemlos nachinstalliert werden.

Die Open-Source-Bemühungen von Intel zeigen sich darüber hinaus nicht zuletzt anhand der Umsetzung eines eigenen Linux Stores mit reichhaltigem Angebot.

Über den Clear Linux Store lassen sich gut kategorisierte Anwendungen mit Hilfe von Containern vom Typ Flatpak auf Wunsch installieren. Intel bietet hier von Produktivität und Programmierung bis hin zu Ausbildung eine große Auswahl an Software für sein Betriebssystem an.

Selbst Spiele wie Albion Online, ein Sandbox-MMORPG nach dem Modell „Free-to-Play“, findet sich im Clear Linux Store.

Über den Clear Linux Store lassen sich Anwendungen schnell per Flatpak-Container installieren
Über den Clear Linux Store lassen sich Anwendungen schnell per Flatpak-Container installieren (Bild: Clear Linux Project)

Für die eigene Hardware optimiert

Natürlich lässt es sich Intel nicht nehmen, sein Betriebssystem auf seine Hardware hin zu optimieren. Clear Linux OS läuft performant auf Intels Core-Prozessoren, macht aber auch auf aktuellen Ryzen-Prozessoren von AMD eine gute Figur. Die Distribution beschränkt sich von ihrer Konzeption in der Standardkonfiguration auf das Wesentliche und fühlt sich im Alltag dadurch reaktionsschnell an.

Systemabbilder für jedes Szenario

Neben der regulären Desktop-Ausgabe Clear Linux OS (ISO) mit Gnome-Desktop bietet Intel spezielle Systemabbilder für Server auf Basis von Azure, KVM sowie Hyper-V und Amazon Web Services (AWS) an. Im Downloadbereich der Distribution finden sich alle Versionen des freien Betriebssystems.

Nähere Details zum Projekt finden sich neben der offiziellen Website auf 01.org und der Entwicklerplattform GitHub sowie im offiziellen Clear Linux OS Forum.