SSD-Totalausfall: Dell und HPE bringen Firmware gegen 40K-Stunden-Bug
Dell und HPE verteilen Firmware-Updates gegen ein kritisches Problem bei bestimmten Enterprise-SSDs. Ohne ein Update droht nach 40.000 Betriebsstunden ein Totalausfall der SSD inklusive Datenverlust. Ein ähnliches, von der Betriebsdauer abhängendes Problem hatte HPE erst im November gemeldet.
Datenverlust nach 40.000 Betriebsstunden
Der neue Fehler, der nach 40.000 Betriebsstunden auftritt, sei zwar ähnlich, stehe aber nicht in Verbindung mit dem Problem aus dem November, das einen SSD-Ausfall nach 32.768 Stunden bedeutete, schreibt HPE in einer Mitteilung an Kunden.
„Nach dem Auftreten des SSD-Fehlers können weder die SSD noch die Daten wiederhergestellt werden“, wird gewarnt. Für die betroffenen HPE-SAS-SSDs wurden am Freitag Firmware-Updates mit der Versionsnummer HPD7 bereitgestellt, mit denen das Problem behoben werde. Da der Fehler erst nach 40.000 Stunden respektive 4 Jahren, 206 Tagen und 16 Stunden auftrete, könne dies bei den betroffenen HPE-SSDs aufgrund ihres Auslieferungsbeginns Ende 2015 frühestens im Oktober 2020 passieren. Bis dahin wäre somit noch Zeit für ein Firmware-Update.
HPE Model Number | HPE SKU | HPE SKU DESCRIPTION | HPE Spare Part SKU | HPE Firmware Fix Date |
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EK0800JVYPN | 846430-B21 | HPE 800GB 12G SAS WI-1 SFF SC SSD | 846622-001 | 3/20/2020 |
EO1600JVYPP | 846432-B21 | HPE 1.6TB 12G SAS WI-1 SFF SC SSD | 846623-001 | 3/20/2020 |
MK0800JVYPQ | 846434-B21 | HPE 800GB 12G SAS MU-1 SFF SC SSD | 846624-001 | 3/20/2020 |
MO1600JVYPR | 846436-B21 | HPE 1.6TB 12G SAS MU-1 SFF SC SSD | 846625-001 | 3/20/2020 |
Nach eigenen Angaben wurde HPE von einem nicht genannten SSD-Hersteller über den Firmware-Fehler informiert. Dass augenscheinlich auch andere Anbieter betroffen sind, zeigt sich in einer Meldung von Dell mit einer ähnlichen Fehlerbeschreibung. Bereits im Februar hatte Dell über Firmware-Updates (Version D417) für bestimmte SanDisk-SSDs informiert, die ohne Update „nach etwa 40.000 Stunden Nutzung ausfallen könnten“.
Die Website Blocks & Files hat kürzlich Western Digital, den Mutterkonzern hinter SanDisk, kontaktiert und um Stellungnahme gebeten. Ein Unternehmenssprecher hatte jedoch auf HPE als Ansprechpartner verwiesen. Damit bleibt vorerst unklar, ob neben Dell und HPE weitere Anbieter von Servern mit SAS-SSDs betroffen sind.