Epic Games Publishing: Neues Label startet mit drei etablierten Studios
Epic Games agiert als Shopbetreiber und Entwicklerstudio. Ab sofort kommt eine dritte Rolle hinzu: Das Unternehmen wird Publisher. Das neue Label Epic Games Publishing konnte zum Start bereits drei etablierte Studios an Board holen.
Zur Vorstellung des Publishing-Labels nutzt Epic Games das gleiche Narrativ wie schon bei der Eröffnung des Shops: Ein neues, disruptives Modell solle „für die entwicklerfreundlichsten Bedingungen sorgen“, schreibt das Unternehmen, und zwar durch „grundlegende Änderungen des Entwickler-Publisher-Modells“. Bessere Konditionen zu bieten hat aber auch hier erst einmal den unbestrittenen Vorteil, überhaupt Aufmerksamkeit und auf lange Sicht Wachstum zu generieren.
Dazu gehört, dass die Rechte am geistigen Eigentum bei den Entwicklern bleiben. Ihnen gewährt Epic Games nach eigener Aussage „vollständige Gestaltungsfreiheit“ bei der Arbeit. Darüber hinaus finanziert der Neu-Publisher diese Arbeit mit bis zu 100 Prozent der anfallenden Kosten, worunter neben der eigentlichen Entwicklung auch diejenigen für die Markteinführung in Form von Fehlerbehebungen, Lokalisierung und Marketing zählen. Am Gewinn beteiligt werden Entwickler mit 50 Prozent, sobald die Unkosten wieder eingespielt wurden. Unklar ist aktuell, ob Studios auf dem PC ausschließlich im Store von Epic Games veröffentlichen müssen, oder ob ihre Titel auch bei Steam und Co erscheinen dürfen.
Für drei Studios erscheint dieses Angebot aktuell attraktiv. Unter Vertrag genommen wurden das Indie-Studio Playdead, das bislang die Plattformer Limbo und Inside veröffentlicht hat, sowie Gen Design. Das Team von Fumito Ueda war verantwortlich für die Hits Ico und Shadow of the Colossus sowie das ebenfalls PlayStation-exklusive, ungewöhnliche Abenteuer The Last Guardian (Test). Beide entwickeln ihr nächstes, noch unangekündigtes Projekt unter der Ägide von Epic Games.
Dritter im Bunde ist Remedy Entertainment. Die Macher von Max Payne und Alan Wake hatten bereits ihr jüngstes Werk für rund zehn Millionen Euro zeitlich exklusiv im Epic Games Store angeboten. Diese Kooperation wird nun ausgebaut: In Entwicklung befinden sich zwei neue Projekte auf Basis der Northstar-Engine, die beide von Epic herausgegeben werden. Beide sind im gleichen Setting angesiedelt und sollen in den nächsten Jahren für die nächste Konsolengeneration sowie den PC erscheinen. Das größere der beiden Spiele beschreibt Remedy gar als „bislang ambitionierteste“, gibt aber keine weiteren Informationen heraus.