Play Store: Google rückt fragwürdige Download-Anzahl in den Fokus
Google zeigt in der neuen Version des Play Store auch die Download-Anzahl von Apps an. Dass viele Downloads kein Garant für Qualität und Sicherheit sind, zeigt quasi zeitgleich die Löschung von mehr als 56 betrügerischen Apps aus dem Play Store, die teilweise ebenfalls hohe Downloadzahlen besaßen.
Haben wollen, was andere schon haben
Neben den Bewertungen sind für viele Nutzer auch die Downloadzahlen ein Maßstab zur Einschätzung, ob eine im Play Store von Google vorhandene App gut oder seriös ist.
Nachdem Google in der Vergangenheit bereits Bewertungen in den Suchergebnissen angezeigt hat, sollen laut 9to5google in der neuen Version des Play Store in der entsprechenden Auflistung auch die bisherige Anzahl der Downloads dargestellt werden. Diese Information konnten in der Vergangenheit nur über die Übersichtseite der App eingesehen werden, jetzt wird sie sichtbarer. Die Anzeige soll laut dem Bericht aber nicht bei bereits installierten Applikationen angezeigt werden.
Google scheint die neue Play-Store-Version wie gewohnt in mehreren Wellen zu verteilen. Während sie dem Bericht zufolge Nutzern in den USA bereits zur Verfügung steht, wurde ein entsprechendes Update hierzulande noch nicht ausgerollt.
Viele Downloads kein Garant für Sicherheit
Dass die Downloadzahlen nur bedingt etwas über die Qualität, geschweige denn die Sicherheit der Apps aussagen, wurde in den letzten Tagen erneut deutlich: Google löschte mehrere Apps mit mehr als eine Million Downloads wegen Verstößen gegen die eigenen Richtlinien aus dem Play Store. 56 der gefundenen Programme gingen auf Analysen von Sicherheitsforschern der Security-Firma Check Point zurück, weitere wurden von der Sicherheitsfirma Doctor Web gefunden.
Die von Check Point gefundenen Applikationen gaben sich als seriöse Programme aus, deren Entwickler es jedoch eher auf durch Klickbetrug erzielte Werbeeinnahmen abgesehen hatten. 24 dieser Apps sollen den Experten zufolge auf Kinder zugeschnitten gewesen sein, andere Apps tarnten sich als Kochrezepte oder Übersetzungshilfen. In den meisten Fällen sollen die Betrüger lediglich das äußere Erscheinungsbild bekannter Apps nachempfunden haben, um so die Anwender täuschen zu können.
Bei allen Apps soll laut den Forschern im Hintergrund die Malware „Tekya“ für Werbeeinnahmen gesorgt haben, indem Nutzeraktionen und somit Klicks auf Werbebanner simuliert wurden. Der Betrug blieb von Googles eigenen Sicherheitsmechanismen unentdeckt. Der Bericht des Forschungsteams beinhaltet auch eine Auflistung der gefundenen Apps.
Bei den von Doctor Web gefundenen Apps trieb dagegen der Trojaner „Android.Circle.1“ sein Unwesen. Auch hier stand das Erschleichen von Werbeeinnahmen im Vordergrund. Als Verteiler dienten diverse Spiele, Horoskop-Apps und Wallpaper-Sammlungen, die zusammen mehr als 700.000 Downloads aufweisen sollen. Alle gefundenen Apps wurden mittlerweile von Google aus dem Play Store entfernt.