Huawei: USA verlängern bis Mitte Mai Ausnahmegenehmigung
Unternehmen aus den Vereinigten Staaten dürfen auch nach dem 1. April mit Huawei Geschäfte tätigen, wie die Regierung von US-Präsident Trump gegenüber Reuters bestätigt hat. Die bisher stetig verlängerten Ausnahmegenehmigungen sind eine Maßnahme vor allem für kleinere, lokale Mobilfunkanbieter, die Support benötigen.
Die von den USA verhängten Sanktionen untersagen es US-Unternehmen, mit Huawei Geschäftsbeziehungen zu führen. Das hat aufseiten der Consumer-Produkte wie Smartphones dazu geführt, dass Huawei keine Google-Dienste mehr auf neuen Geräten anbieten kann. Stattdessen ist dies nur noch bei Rebrandings früherer Geräte möglich, die vor dem Exportbann im Frühjahr des letzten Jahres vorgestellt wurden. Neuere Smartphones wie die Mate-30-Serie, das Mate Xs oder die neue P40-Serie laufen stattdessen mit den Huawei Mobile Services und der eigenen AppGallery als Store.
Seit der Aufnahme von Huawei auf die sogenannte Entitiy List hat die Regierung Trumps immer wieder temporäre Ausnahmegenehmigungen abgesegnet, um die geschäftlichen Beziehungen von US-Unternehmen mit Huawei nicht mit einem harten Schnitt zu beenden. Die Ausnahmegenehmigungen ermöglichen es Huawei zum Beispiel, weiterhin Sicherheits- und App-Updates für bestehende Produkte anzubieten. Deshalb musste bisher kein Huawei-Kunde etwa mit einem deaktivierten Google Play Store rechnen.
Kleinere Mobilfunkanbieter können Netze warten
Die Ausnahmegenehmigungen sind allerdings auch für kleinere, lokale Mobilfunkanbieter in den USA wichtig. Denn obwohl der Einsatz neuer Mobilfunktechnik von Huawei und anderen potenziell die nationale Sicherheit gefährdenden Unternehmen seit Mai des letzten Jahres in den Vereinigten Staaten verboten ist, und Huawei darüber hinaus schon immer einen schweren Stand bei den großen Netzanbietern AT&T, Sprint, T-Mobile und Verizon hatte, kommt bei kleineren, lokalen Anbietern durchaus Hardware von Huawei zum Einsatz. Über die Ausnahmegenehmigungen ermöglicht die US-Regierung diesen Anbietern, etwa weiterhin Ersatzteile und Support zu erhalten.
Die letzte Ausnahmegenehmigung galt bis zum 1. April, die neue verlängert den Zeitraum bis zum 15. Mai. Es ist davon auszugehen, dass auch in Zukunft weitere Ausnahmegenehmigungen folgen werden. Das Handelsministerium der Vereinigten Staaten fragt US-Konzerne unterdessen, was passieren würde, wenn diese Ausnahmegenehmigungen nicht verlängert und welche Kosten in diesem Fall auf die Unternehmen zukommen würden. Für die lokalen Mobilfunkanbieter stellt die US-Regierung derzeit eine Milliarde US-Dollar bereit, damit diese ihre chinesische Technik gegen Hardware etwa von Cisco, Ericsson, Nokia oder Samsung austauschen.