Kartellbehörde in Frankreich: Apple soll 1,1 Milliarden Euro Strafe zahlen
Französische Wettbewerbshüter haben dem US-Hersteller Apple eine Strafzahlung in Höhe von 1,1 Milliarden Euro auferlegt. Dem Anbieter von iPhone und iPad wird eine kartellartige Absprache mit Großhändlern und somit wettbewerbswidriges Verhalten vorgeworfen. Dabei gehe es um Produkte wie iPads.
Apple habe Preise mit Großhändlern abgesprochen
Wie CNBC berichtet, sind an den verbotenen Preisabsprachen mit Apple die Technologie-Großhändler Ingram Micro und Tech Data beteiligt. Beiden wurden Strafzahlungen in Höhe von 62,9 Millionen Euro respektive 76,1 Millionen Euro aufgebrummt. Die Strafsumme von insgesamt rund 1,24 Milliarden Euro sei die bisher größte, die die französische Kartellbehörde jemals für einen einzelnen Wettbewerbsverstoß beschlossen hat, heißt es weiter. Durch die Absprachen sei Konkurrenz mit anderen Händlern verhindert und der „Großhandelsmarkt für Apple-Produkte sterilisiert“ worden, erklärte Isabelle de Silva, die Präsidentin der French Competition Authority.
Apple will Urteil anfechten
Während sich die beiden Großhändler bisher nicht öffentlich geäußert haben, bezog Apple Stellung zu dem Urteil. Ein Apple-Sprecher erklärte gegenüber CNBC, dass die Entscheidung der Behörde „entmutigend“ sei. Der Entschluss beziehe sich „auf Praktiken von vor über einem Jahrzehnt“ und verwerfe „30 Jahre Präzendenzfall“, auf den sich alle Unternehmen in Frankreich verlassen würden. Der Beschluss würde zu „Chaos in allen Branchen“ führen, so der Sprecher weiter. Apple wolle daher in Berufung gehen.
Laut Medienberichten wurde die Untersuchung des Falles durch eine Beschwerde des Apple-Händlers eBizcuss aus dem Jahr 2012 initiiert.
Zweite Strafe aus Frankreich für Apple
Erst Anfang Februar hatte Apple in Frankreich eine Strafe in Höhe von 25 Millionen Euro erhalten und dieser auch zugestimmt. Dabei ging es aber um den Vorwurf der künstlichen Verlangsamung von iPhones bei gealtertem Akku, was als geplante Obsoleszenz ausgelegt worden war.