Plasma Bigscreen: KDE bringt den Linux-Desktop auf den Fernseher
Mit „Plasma Bigscreen“ bringt KDE den eigenen Linux-Desktop mit angepasster Oberfläche, Apps und Open-Source-Sprachassistent auf den Fernseher. Mit Hilfe eines Einplatinencomputers vom Typ Raspberry Pi 4 lässt sich damit schnell und einfach eine Set-Top-Box (STB) mit einem Betriebssystem auf Basis von Linux realisieren.
Mit der auf TV-Geräte optimierten Bedienoberfläche und den großen und auch aus der Ferne gut ablesbaren Icons, Apps und Menüs möchten die Macher des KDE-Projektes mit Plasma Bigscreen eine freie Alternative zu den bekannten TV-Betriebssystemen wie Android TV, Tizen oder auch webOS etablieren.
KDE Plasma Bigscreen spricht dabei vor allem die Nutzer an, die ihr Smart-TV gerne ganz individuell konfigurieren und bedienen wollen und zudem auch nicht davor zurückschrecken, einen eigenen Receiver auf Basis von ARM einzurichten.
KDE Plasma 5 und Voice Control
Mit der Distribution KDE Neon basiert Plasma Bigscreen zugleich auf der neuesten Version des freien Linux-Desktops KDE Plasma 5 und den KDE Plasma Workspaces. Die Anzahl der verfügbaren Apps hält sich zur Zeit noch stark in Grenzen, ist aber mitunter auch dem Beta-Status des Betriebssystems geschuldet.
Aktuelle und kommende Apps können zu einem großen Teil über den Open-Source-Sprachassistenten Mycroft AI gesteuert werden, der vollständig dezentralisiert und zudem weitestgehend lokal arbeitet.
Zudem unterstützt das TV-Betriebssystem Mozilla DeepSpeech sowie libCEC um Plasma Bigscreen mit Hilfe der Schnittstelle Consumer Electronics Control (CEC) über HDMI zu steuern.
Desktop-Apps für den Fernseher
Seiner Desktopbasis verdankt Plasma Bigscreen auch die große Anzahl an Desktop-Apps, die nun erstmalig auch ohne Umwege auf den Fernsehern finden. Neben dem Dateimanager Dolphin und dem Browser Falkon können weitere Anwendungen aus den Repositorien von KDE Neon problemlos nachinstalliert werden.
Beta steht zum Download bereit
Die aktuelle Beta-Version von KDE Plasma Bigscreen steht als rund 1,8 GB großes Systemabbild zum Download bereit und kann anschließend auf einem Raspberry 4 installiert werden. Weitere Informationen hält die offizielle Website des Projekts bereit.