KaiOS: Mozilla unterstützt Fork von Firefox OS
Die Macher hinter dem mobilen Betriebssystems KaiOS haben Mozilla als Partner gewinnen können, auf dessen Firefox OS der Fork für Feature-Phones basiert und aufbaut. Die Entwickler hinter dem Projekt wollen 4G, NFC, GPS und WLAN mit HTML5-Anwendungen und langer Akkulaufzeit auf Geräte ohne Touch-Bedienung bringen.
Mozilla hilft bei Gecko
Als Abspaltung (Fork) von Firefox OS basiert KaiOS wie das 2016 aufgegebene Betriebssystem von Mozilla auf der freien HTML-Rendering-Engine Gecko. Die in C++ geschriebene Bibliothek dient unter anderem als Grundlage für den Browser Firefox und den E-Mail-Client Thunderbird.
Mozilla soll nun dabei helfen, die Gecko-Engine auf den neuesten Stand zu bringen und zu erweitern. Wie KaiOS Technologies bekanntgab, verspricht sich das chinesische Unternehmen von der Partnerschaft mit Mozilla vor allem mehr Leistung und Sicherheit sowie bessere Development Kits für KaiOS.
Neue Features für Feature-Phones
KaiOS soll durch die Partnerschaft mit Mozilla neue Features wie progressive Web Apps, das Verschlüsselungsprotokoll TLS 1.3, die JavaScript-Programmierschnittstelle WebGL 2.0 sowie die Codecs WebP und AV1 auf günstige Feature-Phones bringen.
Bereits jetzt wartet das mobile Betriebssystem mit HTML5-Anwendungen wie Twitter, Facebook und YouTube auf und auch WhatsApp lässt sich problemlos über den eigenen KaiStore herunterladen. Weitere Instant Messenger wie Telegram laufen hingegen im Browser. Auch viele Google-Play-Dienste wie Google Maps und der Google Assistant sind als native Apps im App Store der Plattform verfügbar.
Viele der für KaiOS geplanten Funktionen sind bereits in Firefox enthalten und somit für Mozilla keine Unbekannten. Mozilla soll dem chinesischen Startup dabei helfen, den Code der Gecko-Engine zu aktualisieren und zukünftig aktuell zu halten.
Für KaiOS wäre dies ein wichtiger Schritt hin zu einer größeren Akzeptanz bei den Herstellern von Feature-Phones, die bei der Auswahl des passenden Betriebssystems für ihre Geräte großen Wert auf ein umfangreiches Featureset und aktuelle Funktionen legen. Ein aktueller Code soll auch Programmierer dazu veranlassen, ihre Apps für das Betriebssystem zu programmieren. Aktuell bietet der KaiStore rund 400 Apps an.
Nokia und Alcatel setzen auf KaiOS
Neben dem indischen Hersteller WizPhone und dem schwedischen Unternehmen Doro, das seine Feature-Phones ausschließlich in den USA vertreibt, setzen Alcatel und Nokia auch in Europa auf KaiOS. So basieren unter anderem das Nokia 8110 4G, Nokia 2720 Flip sowie das Outdoor-Handy Nokia 800 Tough auf dem Betriebssystem mit Linux-Kernel.