Oppo Find X2 Pro im Test: Mobilfunk, WLAN und Fazit
4/45G und Wi-Fi 6 sind Standard
Jedes Find X2 Pro ist 5G-fähig, da mit der Nutzung des Snapdragon 865 immer ein für alle Mobilfunkstandards geeignetes Snapdragon-X55-Modem einhergeht. Das in Deutschland genutzte C-Band wird auf den drei 5G-Bändern n77, n78 und n79 unterstützt. Das Find X2 Pro ist bei 5G für die Nutzung im Sub-6-GHz-Spektrum ausgelegt, wie es in Europa und Asien zum Einsatz kommt, während in den USA zunächst mmWave ausgebaut wurde, bevor nun der Low-Band-Bereich für 5G in der Fläche folgt. mmWave-Antennenmodule sind nicht im Find X2 Pro verbaut.
Neben 5G unterstützt das Find X2 Pro LTE Advanced Pro mit theoretisch bis zu 2,5 Gbit/s im Downlink und 316 Mbit/s im Uplink. Dual-SIM wird ist ebenfalls an Bord, beschränkt sich aber auf LTE, sodass 5G nur auf der Hauptkarte genutzt werden kann. Der SIM-Schacht findet sich unten neben der USB-Buchse und dem zweiten der sehr guten Stereo-Lautsprecher.
Wichtig für drahtlose Heimnetze der nächsten Generation ist der Wi-Fi-6-Support, außerdem werden Bluetooth 5.1 und NFC (etwa für Google Pay) sowie A-GPS, GLONASS, BeiDou und Galileo für die Standortbestimmung abgedeckt. Kabelgebunden steht einzig eine USB-Typ-C-Buchse zur Auswahl, für die ab Werk entsprechende Kopfhörer im Karton zu finden sind.
Fazit
Kurz nach dem Mittelklasse-Debüt mit dem Reno2 (Test) lässt Oppo mit dem Find X2 Pro das erste offiziell in Deutschland verfügbare High-End-Smartphone folgen, nachdem die Verfügbarkeit früherer Generationen von speziellen Import-Shops abhängig war. Für 1.200 Euro schnürt Oppo ein Paket, dem es abgesehen von kabellosem Laden an nichts fehlt. Mit der hohen Auflösung und Bildwiederholrate sowie der sehr guten Leistung stechen vor allem das Display und der Prozessor positiv hervor. Zwar muss das Panel für eine akkurate Darstellung zunächst in einen der beiden kalibrierten Modi versetzt werden und die Helligkeit entspricht nicht ganz Oppos Angaben, doch das OLED-Panel ist trotzdem sehr gut. Der Qualcomm Snapdragon 865 wiederum weiß mit 12 GB RAM und 512 GB in jeder Lebenslage genügend Leistung und Puffer zur Verfügung zu stellen.
Die Kamera hat in Sachen Hardware enormes Potenzial, Oppo gelingt es aber noch nicht, den neuartigen Sony-Sensor in vollem Umfang auszuschöpfen. Bei Tageslicht will das Find X2 Pro mit seinem 12-Bit-Sensor einen maximalen Dynamikumfang abbilden und verhaspelt sich dabei ein wenig bei der Aufhellung nicht nur dunkler Bereiche, sondern auch solcher, die nicht angepasst werden müssten, sodass dadurch Details verloren gehen. Künftige Software-Updates könnten dieses Verhalten beheben, doch ein 1.200-Euro-Smartphone empfiehlt man nicht eben mal unter der Prämisse potenzieller Verbesserungen. Bei Nacht allerdings ist es erstaunlich, wie scharf und detailreich die Bilder des Find X2 Pro im Vergleich zur Konkurrenz ausfallen.
Neben Display, Leistung und Kamera sind die Akkulaufzeiten wichtig und hier schneidet das Find X2 Pro zumindest mit Werkseinstellungen gut ab. Bei QHD+ mit 120 Hz sind die Akkulaufzeiten mittelmäßig, was aber nicht anders zu erwarten war. Die Messwerte liegen unterhalb derer von Samsung, wenngleich dort durch die Bank größere Akkus zum Einsatz kommen und 120 Hz auf FHD+ beschränkt sind. Im Gegenzug gibt es bei Oppo bis zu 65 Watt schnelles Laden und das entsprechende Netzteil liegt bei und muss nicht wie bei Samsungs 45-Watt-Netzteil separat erworben werden.
Wie beim Reno2 für die Mittelklasse gilt für das Find X2 Pro im High-End-Segment zum Abschluss des Tests, dass der Einstieg in den den deutschen Smartphone-Markt auch im höheren Preisbereich gelungen ist. Das Find X2 Pro sorgt für frischen Wind in einem Segment, das seit Jahren von den immer selben Herstellern bedient wird. Gerade kleinere Details wie die Rückseite aus „veganem Leder“ sorgen für mehr Auswahl, wenn das Smartphone eine Spur extravaganter aussehen soll. Und dennoch erhält das Find X2 Pro nicht auf Anhieb eine uneingeschränkte Empfehlung, denn es bleibt zu beobachten, mit welchen Updates mehr aus der Kamera geholt werden kann und wie es im Allgemeinen um Software-Updates bestellt ist.
Zudem legt man 1.200 Euro nicht eben mal für ein neues Smartphone auf den Tisch, wenn die Konzernmutter BBK Electronics etwa Mitte April das OnePlus 8 Pro auf den Markt bringen wird, das sich in puncto Ausstattung am Find X2 Pro orientieren und vermutlich weniger kosten wird. Bei OnePlus fällt der Software-Support erwiesenermaßen gut aus, sodass Interessenten in wenigen Tagen beim nächsten OnePlus-Smartphone die gleiche Ausstattung zum niedrigeren Preis erhalten könnten.
- OLED-Display mit 120 Hz bei QHD+
- Darstellung mit kalibrierten Presets
- Sehr schneller Snapdragon 865
- Ausgezeichnete Nachtaufnahmen
- Schnelles kabelgebundenes Laden
- Hochwertige Materialwahl
- Sehr gute Verarbeitung
- Alle Funkstandards inklusive 5G
- Dual-SIM
- Gute Default-Akkulaufzeiten
- IP68-Zertifizierung
- Gute Stereo-Lautsprecher
- Hauptkamera hellt zu stark auf
- Display nicht so hell wie beworben
- Keine Speichererweiterung möglich
- Kein kabelloses Laden
ComputerBase wurde das Find X2 Pro leihweise von Oppo zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.