QNAP TS-251D im Test: Fazit
4/4QNAPs derzeit günstigstes x86-NAS
Die TS-251D stellt in QNAPs aktuellem Produktsortiment mit rund 330 Euro den Einstieg in die x86-Architektur dar und konkurriert preislich direkt mit der DS218+ von Synology. Als reiner Netzwerkspeicher ist die Synology DS218+ leicht in Front, da sie schneller zu Werke geht und btrfs unterstützt. Die TS-251D bietet jedoch, wie für QNAP üblich, bei der Hardware mehr Möglichkeiten, da sie einen HDMI-Anschluss und einen PCIe-Steckplatz an Bord hat, der eine Erweiterung um eine schnellere Netzwerkkarte, eine WLAN-Steckkarte oder einen M.2-SSD-Adapter erlaubt. All diese Optionen bietet Synology nicht.
Bindeglied aus Alt und Neu
Die TS-253B (Test) kostet rund 500 Euro, die TS-253Be rund 370 Euro, wobei der Preis zuletzt wieder gestiegen ist. Beide bieten je zwei LAN- und HDMI-Anschlüsse – etwa für ein Multi-Monitor-Setup unter Linux – und setzen nur noch auf USB 3.0 und die TS-253B gar auf USB-C, statt wie die TS-251D weiterhin auch noch auf USB 2.0, das nicht mehr zeitgemäß ist. Darüber hinaus bieten sie Audio-Anschlüsse, deren Öffnungen an der Rückwand bei der TS-251D lediglich überklebt werden, was optisch keinen positiven Eindruck hinterlässt. Auf der Kehrseite setzen sie aber den älteren Celeron J3455 ein und verfügen beim HDMI-Anschluss nur über HDMI 1.4 statt HDMI 2.0, wodurch sie bei der Bildwiederholfrequenz in UHD auf 30 Hz limitiert sind. Bei PCIe, das auch die TS-253B und TS-253Be bieten, sind diese auf PCIe 2.0 x2 statt x4 begrenzt.
Die TS-251D wirkt somit etwas wie ein Bindeglied aus Alt und Neu, das den teureren Modellen erzwungenerweise nicht den Rang ablaufen darf, obwohl es technisch dazu in der Lage wäre. Gleichzeitig verfügt sie jetzt schon über einige Neuerungen, die später auch in den teureren Exemplaren Einzug halten werden.
Für Einsteiger, die keine bleiben wollen
Dementsprechend fällt auch die Zielgruppe der Käufer aus: Wer ein NAS sucht, das in vielen Bereichen zahlreiche Optionen offenhält und mit dem PCIe-Steckplatz später die Möglichkeit hat, auf einen schnelleren Netzwerkstandard zu wechseln, wenn das eigene Netzwerk auch darauf umgerüstet wurde, macht mit der TS-251D nichts falsch. Wer sich dabei die Option auf Linux auf dem NAS offenhalten möchte, kann zudem den Arbeitsspeicher aufrüsten und muss nicht schon jetzt zum 4-GB-Modell greifen. Denn auch für die TS-251D gilt, dass sie viel mehr sein kann als ein klassischer Netzwerkspeicher, aber nicht unbedingt sein muss. Wer mit der TS-251D liebäugelt, sollte sich deshalb schon jetzt sicher sein, dass er kein Einsteiger bleiben und mehr mit seinem NAS machen möchte, als nur lokal Dateien zu speichern. Er könnte dann aber auch direkt auf einen Nachfolger der TS-253Be spekulieren.
Der Preis, den man als Käufer für diese eventuell erst zukünftigen Möglichkeiten zahlt, ist im Vergleich zu einer DS218j, die all diese Optionen nicht bietet, die Aufgaben als reiner „Massenspeicher“ aber ebenso erfüllt, nämlich rund doppelt so hoch.
ComputerBase wurde die TS-251D von QNAP leihweise zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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