Samsung C27RG50 im Test: Display-Messungen
2/3Helligkeit und Farbraum
Über das OSD lassen sich zahlreiche vordefinierte Bildmodi (Custom, FPS, RTS, RPG, AOS, Cinema, DCR) auswählen, die auch Einfluss auf die maximale Helligkeit haben. Im Test kommt der Modus „Benutzerdefiniert“ zum Einsatz.
Display mit dunklen Ecken
Am hellsten ist der Samsung C27RG50 mit 326 cd/m² in der Bildmitte. Die 300 cd/m², die der Hersteller offiziell nennt, werden somit erreicht. Das Display hat allerdings mit einer starken Inhomogenität zu kämpfen, die sich gerade in den oberen Ecken bemerkbar macht. Hier erreicht das Panel nur noch 68 beziehungsweise 71 Prozent der Helligkeit aus der Bildmitte, was bei hellen Inhalten auf dem Bildschirm auch sofort zu erkennen ist. Im unteren Bereich fällt der Helligkeitsverlust weitaus geringer aus.
Deutlich besser bei der Homogenität schneidet der LG 27GK750F mit TN-Panel, Full-HD-Auflösung und 240 Hz ab. Bei ihm erreicht die Leuchtdichte mindestens 86 Prozent der Maximalhelligkeit und liegt zudem mit mindestens 372 cd/m² sogar deutlich über der maximalen Leuchtdichte des Samsung C27RG50.
Da auf Pulsweitenmodulation (PWM) zur Steuerung der Helligkeit verzichtet wird, flackert der C27RG50 nicht bei niedrigen Helligkeitseinstellungen.
Sehr hoher Kontrast
Der Schwarzwert des C27RG50 liegt bei maximaler Display-Helligkeit bei durchschnittlich sehr guten 0,054 cd/m², wobei die hellste Stelle links unten mit 0,072 cd/m² leuchtet. In dunklen Umgebungen ist diese hohe Leuchtdichte in der Ecke bei schwarzem Bildschirminhalt sichtbar. Der durchschnittliche Kontrast liegt so bei sehr hohen 5.000:1. Die Farbtemperatur des Monitors beträgt 6.910 Kelvin.
Bei minimaler Helligkeit leuchtet der Monitor bei der Darstellung von Weiß mit mindestens 44,2 cd/m² (links oben) und maximal 63,1 cd/m² (Display-Mitte). Anders als bei den sehr guten Schwarzwerten ist der Bildschirm bei niedrigster Helligkeit somit noch vergleichsweise hell. Der LG 27GK750F mit TN-Panel ist mit mindestens 114 cd/m² aber noch deutlich heller.
Gute Farbtreue
ComputerBase testet die Farbwiedergabe des C27RG50 mit CalMAN ColorMatch, das die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe vergleicht. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart des Samsung C27RG50 ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
Mit einer durchschnittlichen Farbabweichung von 2,1 dE und einer maximalen Abweichung von 5,3 dE erzielt der C27RG50 in dieser Hinsicht gute Ergebnisse. Das Diagramm zeigt deutlich, dass nur einzelne Farben wie beispielsweise Rot deutlich vom Sollwert abweichen. Für einen Gaming-Monitor sind die erzielten Werte völlig in Ordnung, vom LG 27GK750F mit 240 Hz und TN-Panel, der 2,2 und 5,1 dE erreichte, kann sich der Monitor aber nicht absetzen.
Display- und Input-Lag (Beta)
Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Displays unter gleichen Testbedingungen zu verstehen, statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nicht anders angegeben.
Display-Lag
Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Displays betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.
Der Samsung C27RG50 bietet neben einer Bildwiederholfrequenz von bis zu 240 Hz eine Anpassung der Reaktionszeit über das OSD zwischen „Standard“, „Schneller“ und „Schnellstens“. Im Test wird „Schnellstens“ als Einstellung gewählt, da sich das Ghosting auch bei dieser Einstellung in Grenzen hält. Beim Display-Lag erreicht der C27RG50 mit 1,53 ms ein sehr gutes Ergebnis.
Input-Lag
Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem V-Sync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.
Selten dreht sich das Ergebnis des Display-Lags beim Input-Lag derart deutlich um wie beim Samsung C27RG50. Mit 57,29 ms bei der Einstellung der Reaktionszeit auf „Schneller“ und 52,08 ms bei der Wahl von „Schnellstens“ gehört der Monitor hier zu den Exemplaren mit der längsten Verzögerung. Für Spieler wiegt dieser Umstand schwer.