SPC Gear LIX Plus im Test: Sensorik, Software und Verarbeitung
2/3Die LIX Plus verfügt über einen Mikrocontroller und einen internen Speicher. Die Latenz des Eingabegerätes beträgt bei der ab Werk konfigurierten USB-Abfragerate von 1.000 Hertz eine Millisekunde. Es werden zudem Polling-Raten von 500, 250 oder 125 Hertz unterstützt, die Latenz steigt entsprechend antiproportional.
Bewährte Sensorik von PixArt
Beim Sensor greift SPC Gear auf die De-facto-Referenz des High-End-Segments zurück: PixArts PMW-3360 hat sich in den letzten Jahren als überaus präzise bewährt und ist immer noch erstklassig. Der optische Sensor bietet zwar mitunter geringere Spezifikationen als neuere Adaptionen in Gestalt des PixArt PMW-3391 oder PMW-3399 und bleibt auch hinter der Energieeffizienz von Logitechs Hero-Sensor zurück, die Unterschiede existieren aber im Grunde genommen nur auf dem Papier.
PixArt PMW-3331 | PixArt PMW-3360 | PixArt PMW-3389 | PixArt PMW-3399 | Logitech Hero 16K | |
---|---|---|---|---|---|
Sensorik | Optisch | ||||
Auflösung | 100–8.500 cpi | 200–12.000 cpi | 100–16.000 cpi | 100–20.000 cpi | 100–16.000 cpi |
Geschwindigkeit | 7,6 m/s | 6,4 m/s | 10,2 m/s | 16,5 m/s | 10,2 m/s |
Beschleunigung | 343 m/s² | 490 m/s² | > 392 m/s² | ||
Lift-off-Distance | ~ 2,8 mm | ~ 1,2 mm | ~ 1,5 mm | ~ 1 mm |
Bei tatsächlicher Verwendung zeigen sich zwischen allen aufgeführten Sensoren keine im Rahmen menschlicher Wahrnehmung feststellbaren Unterschiede. Alle Modelle arbeiten präzise und verzichten im relevanten Auflösungsbereich auf Glättung oder sonstige Nachbearbeitung. Unterschiede bezüglich des Zielens in Spielen lassen sich demnach zwischen PixArt PMW-3360 und dessen neuerer Verwandtschaft sowie zu Logitechs Pendant nicht ausmachen. Auch konkrete Software-Tests der LIX Plus bescheinigen ihr repetitiv exzellente Werte. Die Lift-off-Distance ist mit rund 1,2 mm tief und nicht per Software anpassbar.
Funktionale Software mit Standard-Optionen
Auch wenn Nutzer der LIX Plus zum Betrieb keine Treiber benötigen, kann es sich lohnen, zusätzliche Software zu installieren. SPC Gear bietet ein eigenes Programm an, um beispielsweise die Sensorauflösung oder Tastenbelegung der Maus nach eigenem Belieben zu konfigurieren. Der Download ist über die Website des Herstellers möglich. Theoretisch lässt sich die Maus aber auch ohne ein zusätzliches Programm verwenden, sofern sich Nutzer mit der ab Werk eingestellten RGB-Farbschleife und den vorgegebenen Sensorauflösungen 800, 1.600, 2.400, 3.200, 6.400 und 12.000 Punkten pro Zoll zufriedengeben.
Übersichtliche Software mit solidem Umfang
Zahlreiche weitere Optionen bietet letztendlich die kompakte Software, besondere Funktionen wie eine Spiele-Integration oder Sekundärbelegungen aller Tasten sind allerdings nicht vorhanden. Standardfunktionen wie das Anlegen diverser Profile, in denen je sechs Auflösungen konfiguriert und alle Tasten einzeln belegt werden können, oder der dazu hilfreiche Makro-Editor werden aber durchweg unterstützt. Darüber hinaus ist die bereits erwähnte Anpassung der USB-Abfragerate ebenso möglich wie die Anpassung der Windows-Mauseinstellungen.
Die Möglichkeiten zur Anpassung der Beleuchtung fallen einerseits knapp aus, da alle illuminierten Bereiche zu einer Zone zusammengefasst wurden, bieten innerhalb dieser Einschränkung aber ein solides Maß an Adjustierbarkeit. Die ab Werk eingestellte Farbschleife lässt sich beispielsweise durch die Modi „Atmend“, „Sternenfunkeln“ oder „Welle“ ersetzen; auch eine einfarbige Beleuchtung ist möglich. Sofern gegeben, lassen sich zudem die Richtung und die Geschwindigkeit eines Effektes ändern. Eigene Effekte können Nutzer indes nicht erstellen.
Volle Funktionalität ohne Software im Hintergrund
Besonders im Vergleich mit der Konkurrenz ist es als positiv anzumerken, dass das Programm unabhängig von der Komplexität gewählter Makros oder Effekte komplett beendet werden kann. Allerdings ist das nur für ein einziges Profil möglich, mehr Platz bietet der integrierte Speicher nicht.
Besitzern einer Glorious-Maus wird derweil aufgefallen sein, dass die Software der LIX Plus exakt so aufgebaut ist, wie die von Model O(-) und Model D; lediglich das optische Erscheinungsbild unterscheidet sich. Und tatsächlich lässt sich eine Model O auch mit der LIX-Software – zumindest teilweise – ansteuern und konfigurieren. Es liegt also mehr oder minder auf der Hand, dass die beiden Mäuse vom selben OEM stammen; diese Erkenntnis steht aber lediglich am Rande dieses Tests.
Stabile Verarbeitung trotz der Löcher
Hinsichtlich Verarbeitungsqualität leistet sich die LIX Plus keine gravierenden Fehler. Die Spaltmaße sind durchweg akkurat und die verwendeten Materialien machen einen guten Eindruck. Eine geringfügig verminderte Stabilität der Oberschale, wie sie der Model O zu attestieren ist, findet sich bei der LIX Plus derweil nicht: Rücken und Seiten der Maus lassen sich auch mit erhöhtem Kraftaufwand nicht eindellen. Lediglich der Boden gibt recht schnell nach und verformt sich temporär. In der Praxis ist das aber nicht relevant. Aufgeführt werden an dieser Stelle der Vollständigkeit halber abermals die recht scharfkantigen Gleitfüße, dieses Problem erledigt sich aber nach einigen Tagen oder Wochen des Gebrauchs von selbst.
Die Löcher im Gehäuse sind indes häufig Anlass der Befürchtung, die entsprechende Maus würde besonders schnell verdrecken. Das stimmt allerdings nicht pauschal. Einerseits steht außer Frage, dass Fremdkörper durch die offene Bauweise leichter ins Innere des Eingabegeräts gelangen können. Andererseits gilt aber ebenso, dass sie auch leichter wieder hinausbefördert werden können. Oft reicht dazu schon ein beherztes Pusten. Die Oberfläche hingegen bedarf des gleichen Reinigungsaufwandes wie bei einer geschlossenen Maus, wobei das Fehlen allzu vieler enger Spalten von Vorteil ist. Lediglich vor Flüssigkeiten am Schreibtisch sollten sich Nutzer besonders in Acht nehmen: Viele Hersteller offener Mäuse versehen das Innenleben zwar mit einer Schutzschicht, SPC Gear macht diesbezüglich aber keine Angaben.