Videospiele-Markt: Counter-Strike wird so viel gespielt wie nie zuvor
Im Februar 2020 wächst der digitale Videospielemarkt global an. Dies sei aber noch nicht auf Quarantänemaßnahmen zurückzuführen – lediglich in Asien fällt der Spielekonsum schon Ende Februar besonders stark aus. Hervorzuheben ist das Spielerzahlen- und Umsatzwachstum bei Counter-Strike: Global Offensive.
Mobile Games kompensieren einmal mehr die PC-Sparte
Rund 9,2 Milliarden US-Dollar sollen Verbraucher weltweit im Februar 2020 für digitale Spiele und In-Game-Inhalte ausgegeben haben, wie SuperData berichtet. Damit lässt sich sowohl in Relation zum Vorjahreszeitraum als auch im Vergleich zum vorangegangenen Januar ein Wachstum erkennen. Im Februar 2019 lag der Gesamtumsatz bei rund 8,2 Milliarden US-Dollar. Auch unter Berücksichtigung des Schalttages fällt das Wachstum also verhältnismäßig groß aus. Im Januar 2020 wurde derweil mit 9,4 Milliarden US-Dollar ein nur knapp höherer Umsatz erzielt, der beim Gegenrechnen der drei zusätzlichen Tage geringer ausfällt.
Bei Aufgliederung in die Sparten PC, Konsolen und Mobilgeräte zeigt sich indes erneut, dass der Umsatzzuwachs einzig und allein auf die Mobile Games zurückzuführen ist: Hier stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent. Im PC- und Konsolen-Segment verzeichnen die Analysten hingegen gemäß dem Trend einen Umsatzrückgang von 22 respektive 6 Prozent.
Auswirkungen der Krise seien erst im März deutlich spürbar
Direkt vorab erklärt SuperData, dass COVID-19 im Februar nur einen geringen Einfluss auf die Kaufgewohnheiten in Europa und Nordamerika gehabt hätten, sich dies aber im Laufe des März geändert habe – die entsprechenden Zahlen lassen aber noch rund einen Monat auf sich warten. Es ist aber bereits absehbar, dass viele Spiele einen regen Zulauf verzeichnet haben werden. In Asien sei die Anzahl der Spieler hingegen bereits in den letzten Februarwochen ungewöhnlich hoch gewesen, beliebte Titel waren Dragon Ball Z Dokkan Battle und Monster Strike. Ersteres Spiel konnte seinen Umsatz von Januar auf Februar mehr als verdreifachen und landete bei rund 78 Millionen US-Dollar in 29 Tagen.
Counter-Strike und Coin Master auf dem Vormarsch
Weltweit konnte derweil Counter-Strike: Global Offensive einen Erfolg verzeichnen: Mehr als 24 Millionen Spieler starteten den Titel im Februar mindestens einmal – ein Allzeit-Hoch. Generell steigen die Spielerzahlen, seit der Shooter im Dezember 2018 zu einem Free-to-Play-Titel umgebaut wurde. Durch den im November 2019 eingeführten Battle-Pass steigt auch der Umsatz und begibt sich langsam auf das Niveau des bisherigen Allzeit-Hochs von Juli 2017. Angesichts des Erfolgs von Call of Duty: Warzone und des anstehenden Riot-Games-Shooters Valorant sei allerdings noch nicht gesichert, dass der Rekord erreicht werde.
Bei den Mobile Games ist derzeit der Aufstieg des umstrittenen Casino-Spiels Coin Master zu beobachten. Rund 87,1 Millionen US-Dollar setzte der Titel im Februar um; das reicht für den achten Platz unter den umsatzstärksten Mobile Games. Erst Anfang März unterzog die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien das Spiel einer Prüfung, entschied aber, es verstoße nicht gegen das Jugendschutzgesetz. Ein Freispruch sei die Entscheidung aber nicht – viel mehr müssten die Kriterien, die zur Indizierung eines Spiels führen, grundlegend überarbeitet werden.