Xbox Series X: Microsoft nennt Taktraten, Speicher, Die-Size und mehr
Microsoft hat zahlreiche weitere, technische Details zur Next-Gen-Konsole Xbox Series X genannt. So sind nun Taktraten und Speicherausbau kein Geheimnis mehr, selbst die Chipgröße wird genannt. Zudem nennt Microsoft die Möglichkeit, den internen Speicher zu verdoppeln, sodass mehr Spiele installiert werden können.
Dass die Xbox Series X eine Custom-APU auf Basis von AMDs Zen-2-Architektur verwenden wird, ist nichts neues, ebenso wenig, dass diese acht Kerne haben wird. Bis jetzt unbekannt waren jedoch die Taktraten, wobei Microsoft gleich deren zwei nennt. Denn offenbar fällt die Frequenz der CPU unterschiedlich aus, je nachdem ob SMT in einem Spiel genutzt wird oder nicht. Zumindest nennt Microsoft 3,8 GHz als normale Frequenz und dann noch einmal separat 3,66 GHz, wobei die Bemerkung „w/SMT“, also „mit SMT“, angemerkt ist. Die 3,8 GHz würden leicht über dem Basis-Takt eines Ryzen 7 3700X liegen, der ebenso auf acht Kerne setzt. Einen Boost-Takt gibt es gewöhnlich bei Konsolen nicht. Spieleentwickler können aber nicht auf alle acht Kerne zugreifen, sondern nur auf deren sieben. Der achte ist für das Betriebssystem reserviert.
RDNA 2 mit 52 CUs und 1,8 GHz
Bei der GPU gibt es eine kleine Überraschung: Bis jetzt ist man bei der Xbox Series X von einer RDNA2-GPU mit 56 CUs (3.584 ALUs) ausgegangen. Microsoft nennt für die Konsole jedoch nur 52 CUs (3.326 ALUs), die höher als gedacht takten, um die bereits genannten 12 TFLOPs FP32-Leistung zu erreichen. Die GPU taktet mit 1.825 MHz, was erstaunlich hoch ist und kein bisschen hinter den Desktop-Grafikkarten zurück liegt. Wie Digital Foundry von Microsoft in Erfahrung gebracht hat, sind physisch 56 CUs auf dem Chip vorhanden. Bei Konsolen ist es aus Redundanzgründen und für eine höhere Chipausbeute nicht unüblich, mehr Einheiten als benötigt zu verbauen. Die GPU unterstützt Rapid Packed Math bis hinab zu INT4-Genauigkeit, sodass in Verbindung mit DirectML KI-Algorithmen in Spielen mit bis zu 97 TOPs angewendet werden können.
Die AMD Custom-APU für die Xbox Series X kommt auf eine Größe von 360,45 mm² bei 15,3 Milliarden Transistoren, was erstaunlich klein ist. AMDs Navi-10-GPU auf der Radeon RX 5700 XT kommt mit 40 CUs und weniger Features auf 251 mm², ein Zen-2-Chiplet beim Ryzen 3000 mit acht Kernen auf 74 mm². Und abgesehen von CPU sowie GPU kommt bei der Custom-APU der Konsole noch so einiges weitere hinzu. Als Prozess nennt Microsoft „7 nm enhanced“. Damit handelt es sich vermutlich nicht um TSMCs N7+-Prozess mit EUV, denkbar ist stattdessen (ein womöglich optimierter) N7P, den auch AMDs Navi 10 nutzt – das ist aber reine Spekulation.
Der Speicherausbau ist gering und kurios
Microsoft geht auch auf den Speicherausbau ein, der jedoch leider etwas enttäuschend ist. Denn mehr als 16 GB des Typs GDDR6 gibt es nicht, der offenbar zudem auch unterschiedlich angebunden ist. Microsoft nennt zwar ein 320-Bit-Interface, nennt als Bandbreite für 10 GB jedoch 556 GB/s und für die restlichen 6 GB nur 336 Bit. Wie Digital Foundry erklärt, sind die schnellen 10 GB für die Berechnungen der GPU gedacht, während die langsamen 6 GB sich in reservierte 2,5 GB für das Betriebssystem und 3,5 GB für Spiele aufteilen.
Der Datenträger ist erweiterbar
Die Xbox Series X ist werksseitig mit einer 1 TB großen und 2,4 GB/s schnellen Custom-NVMe-SSD ausgestattet. Wem das nicht reicht, kann den Speicher mittels einer Expansion Card erweitern, die dieselben Eigenschaften bezüglich Kapazität und Geschwindigkeit hat. Die Konsole kommt mit einem UHD-fähigen Blu-ray-Laufwerk daher, externe HDDs können mittels USB 3.2 angeschlossen werden. Als Performance-Ziel für Spiele nennt Microsoft Ultra HD mit 60 FPS, optional auch mit 120 FPS. Daran müssen sich Entwickler aber nicht halten.