Bose Portable Home Speaker im Test: Tragbarer WLAN-Lautsprecher mit AirPlay 2, Google & Alexa
tl;dr: Der Bose Portable Home Speaker ist ein Lautsprecher-Multitalent mit WLAN, Bluetooth, AirPlay 2, Alexa oder Google Assistant und integriertem Akku. Eine Akkuladung reicht für mehr als 13 Stunden WLAN-Musik. Beim Klang sind es die klaren Höhen, die hervorstechen. Der Bass ist hingegen etwas undifferenziert.
Multitalent mit WLAN, Bluetooth, AirPlay 2 und Alexa oder Google Assistant
Der Bose Portable Home Speaker ist ein tragbarer, smarter WLAN-Lautsprecher mit Sprachassistent und AirPlay 2, der nicht nur stationär zuhause genutzt werden kann, sondern außerhalb der WLAN-Reichweite auch als Bluetooth-Lautsprecher dient. Mit WLAN, Bluetooth, AirPlay 2, Akku, Google Assistant oder Amazon Alexa und der Unterstützung für die Multiroom-Audio-Wiedergabe ist der Bose Portable Home Speaker somit ein echtes Multitalent. Die unverbindliche Preisempfehlung des Lautsprechers liegt bei 369,95 Euro, aktuell ist er direkt bei Bose für 299,95 Euro im Angebot. Im Handel ist er allerdings schon für rund 240 Euro erhältlich.
Ladestation für zuhause
Um den Lautsprecher zuhause jederzeit bequem nutzen zu können, ohne immer an das Kabel zum Aufladen zu denken, kann eine Ladestation erworben werden: die Bose Portable Home Speaker Charging Cradle. Sie kostet rund 30 Euro und wird mit dem USB-C-Netzteil des Lautsprechers angeschlossen. Drei Kontakte auf der Ladestation verbinden sich mit Kontaktflächen an der Unterseite des Lautsprechers, die als Ringe ausgelegt sind, so dass die Ausrichtung des Lautsprechers auf der Ladestation keine Rolle spielt. Auch in dieser Hinsicht ähnelt der Bose Portable Home Speaker somit dem Ultimate Blast beziehungsweise Megablast, die mit „Power Up“ auch eine solche Ladestation bieten.
Funktionen wie AirPlay 2 und der Sprachassistent sind nur dann verfügbar, wenn der Lautsprecher mit einem WLAN verbunden ist. Im Zweifel kann dies aber auch der mobile Hotspot eines Smartphones sein, wenn man auf die Sprachsteuerung nicht verzichten möchte und das eigene Datenvolumen mitspielt.
Design und technische Daten
Der Bose Portable Home Speaker ist in klassischer Zylinderform gehalten. Die Abmessungen betragen 191,5 × 119 × 104 mm (H × B × T) bei einem Gewicht von 1,06 kg. Im Test kommt die silberne Version zum Einsatz, deren Kunststoff in Grau gehalten ist. Neben dieser Variante gibt es eine weitere Version in Mattschwarz. Da der Bose Portable Home Speaker über einen Akku verfügt und auch unterwegs genutzt werden soll, hat der Hersteller ihm einen Tragegriff spendiert. Der Audiotreiber im Inneren des Lautsprechers ist nach unten in einen Akustik-Deflektor gerichtet und misst 3,6 Zoll (rund 9,14 cm). Der Ton wird so in alle Richtungen gleichermaßen abgestrahlt. In diesem Bereich ist das Aluminiumgehäuse ringsherum gelocht. Zusätzlich verfügt der Lautsprecher über drei Passivradiatoren für die Basswiedergabe.
Beim WLAN setzt Bose auf den Standard 802.11ac, bei Bluetooth hingegen auf 4.2 und nicht den aktuellen Standard 5.0 oder gar 5.1. Genaue technische Details zu der Akkukapazität verrät Bose nicht.
IPX4-Zertifizierung und Alu-Gehäuse
Der Lautsprecher ist nach IPX4 zertifiziert und somit gegen allseitiges Spritzwasser geschützt. Das Aluminium-Gehäuse soll laut Bose auch Stürzen standhalten, genauere Angaben hierzu fehlen jedoch. Spurlos wird ein Sturz auf Stein am Gehäuse aber keinesfalls vorbeigehen.
Viele Knöpfe und ein Lichtring
Die Steuerelemente sind an der Oberseite des Lautsprechers platziert. Insgesamt sieben Knöpfe dienen zur Steuerung der Funktionen des Lautsprechers. Es gibt einen Ein/Aus-Schalter, eine Aktivierungstaste für den Sprachassistenten, eine Taste zum Deaktivieren des Mikrofons, eine Wiedergabe/Pause-Taste, je einen Schalter für lauter und leiser und einen zum Aktivieren des Kopplungsvorgangs über Bluetooth. Neben den Bedienelementen sitzen an der Oberseite die vier integrierten Mikrofone. Der USB-C-Ladeanschluss ist unten an der Rückseite platziert.
Bose setzt auf einen Lichtring, wie man ihn auch von Amazons Echo-Lautsprechern kennt. Dieser leuchtet weiß und zeigt beim Einstellen der Lautstärke selbige auch optisch anhand einer unterschiedlichen Füllung des Rings an. Wird eine Anfrage an den Sprachassistenten gestellt, sind nur zwei Bereiche erleuchtet. Wird die Anfrage beantwortet, drehen sich diese im Kreis.
Der Bose Portable Home Speaker kann auch mit einem weiteren Lautsprecher dieser Serie gekoppelt und zu einem Stereopaar verbunden werden. Mangels eines zweiten Exemplars konnte diese Funktion im Test jedoch nicht ausprobiert werden.
Inbetriebnahme über die Bose-Music-App
Für die Inbetriebnahme des Bose Portable Home Speaker wird die Bose-Music-App benötigt. In dieser muss zunächst ein Benutzerprofil erstellt werden, bei dem man sich mit seiner E-Mail-Adresse bei Bose registriert. Daraufhin wird der Lautsprecher automatisch erkannt, ihm kann ein individueller Name gegeben und die Musikstreaming-Dienste Amazon Music, Deezer und Spotify verknüpft werden, wofür man sich bei dem jeweiligen Dienst einloggen muss. TuneIn steht ohne Account immer zur Verfügung. Sofern verfügbar, wird daraufhin die neueste Firmware für den Lautsprecher installiert, was einige Minuten benötigt. Anschließend kann man die Einrichtung fortsetzen und einen digitalen Sprachassistenten verknüpfen. Dem Nutzer steht es dabei frei, ob er als Sprachassistenten den Google Assistant oder Amazon Alexa einrichtet. Dieser kann auch jederzeit gewechselt werden, allerdings ist immer nur ein Assistent zur selben Zeit verwendbar.
Dank AirPlay-2-Unterstützung taucht der Proband auf entsprechenden Geräten wie iPhone oder iPad daraufhin als Lautsprecher auf, auf dem die aktuelle Wiedergabe zusammen mit anderen AirPlay-2-Klanggebern gestartet werden kann. Dies funktionierte im Test völlig problemlos, beispielsweise auch mit dem jüngst getesteten Marshall Uxbridge Voice (Test).
Wiedergabe und Verbindung über Bluetooth sorgten ebenfalls nicht für Probleme. Sowohl über WLAN als auch Bluetooth gab es keine Probleme mit Aussetzern oder verlorenen Verbindungen.
Guter Klang mit klaren Höhen
Der Bose Portable Home Speaker kann sowohl leise als auch laute Töne anschlagen. Gerade als mobiler Lautsprecher erreicht er sogar eine Lautstärke, die problemlos einen Garten oder kleinere Veranstaltungen im Freien mit Musik beschallt. In Innenräumen ist eine Lautstärke von 30 Prozent meistens völlig ausreichend. Anders als bei Echo-Lautsprechern reicht die Lautstärke nicht von 1 bis 10, sondern von 1 bis 100, was bei der Sprachsteuerung entsprechend zu berücksichtigen ist.
Bei leisen Tönen lässt der Bose-Lautsprecher zunächst etwas Bass vermissen, bei etwas höherer Lautstärke tritt dieser dafür umso kräftiger und deutlicher hervor. Generell sind es die Höhen, die dem Lautsprecher am besten stehen, da sie prägnant und klar ausgespielt werden. Der Bass ist etwas zu undifferenziert, obwohl der Lautsprecher problemlos auch bei leisen Tönen den Bass in St. Jude von Florence + The Machine wiedergibt, woran viele andere scheitern. Bei sehr hoher Lautstärke sind es dann wieder die Bässe, die sehr ausdünnen.
Der Bose Portable Home Speaker weist kein hörbares Grundrauschen auf, so dass er auch leise Töne und Pausen störungsfrei wiedergibt.
Über 13 Stunden Akkulaufzeit via WLAN
Bose spricht von einer Akkulaufzeit von bis zu 12 Stunden. Im Test wurden diese 12 Stunden mit einem voll aufgeladenen Akku sogar überschritten. Bei einer Lautstärke von 40 Prozent, was vergleichsweise laut ist, erreichte der Bose Portable Home Speaker eine Akkulaufzeit von mehr als 13 Stunden über WLAN. Für den Tag im Garten ist man mit dem Lautsprecher somit bestens gerüstet und muss sich keine Sorgen um einen zu schnell schwindenden Akku machen.
Leistungsaufnahme im Vergleich
Der Bose Portable Home Speaker bietet nicht einfach nur „An“ und „Aus“, sondern einen dritten Standby-Zustand, in dem smarte Lautsprecher in der Regel von alleine verweilen. Dieser ist immer dann aktiv, wenn der Power-Knopf nur kurz gedrückt wird und die Power-LED gedimmt leuchtet. In diesem Standby-Zustand ist der Sprachassistent weiterhin verfügbar und der Lautsprecher kann nach wie vor über AirPlay 2 angesprochen werden. Ein Unterschied zum eingeschalteten Zustand ist zunächst nicht ersichtlich. Um den Lautsprecher komplett auszuschalten, muss der Power-Knopf zwei Sekunden gedrückt gehalten werden.
Akku erlaubt keinen direkten Vergleich
Aufgrund des Akkus im Bose-Lautsprecher ist die Leistungsaufnahme schwieriger zu vergleichen und wird mit vollem Ladestand gemessen. Verglichen wird mit dem zuletzt getesteten Marshall Uxbridge Voice und den beiden Amazon-Lautsprechern Echo Studio (Test) und Echo (3. Gen.).
Bose Portable Home Speaker | Marshall Uxbridge Voice | Amazon Echo Studio | Amazon Echo (3. Gen.) | |
---|---|---|---|---|
Standby | 1,7 Watt | 1,9 Watt | 2,7 Watt | 1,0 Watt |
An | 1,8 Watt | – | – | – |
Sprachbefehl | 3,0 Watt | 3,9 Watt | 8,4 Watt | 3,0 Watt |
Musik-Streaming (Lautstärke 5 von 10) | 1,9 Watt* | 3,9 Watt | 5,0 Watt | 3,3 Watt |
Musik-Streaming (basslastig, Lautstärke 5 von 10) | 2,0 Watt* | 4–6 Watt | 9–10,5 Watt | 5–7 Watt |
Musik-Streaming (basslastig, Lautstärke 10 von 10) | 2,0 Watt* | 5–10 Watt | 30 Watt | 9–10 Watt |
*kennzeichnet nur die Leistungsaufnahme zum Laden des Akkus |
Im Standby hat der Bose Portable Home Speaker eine Leistungsaufnahme von 1,7 Watt, die sich kaum vom eingeschalteten Zustand unterscheidet. Der Amazon Echo (ohne Zigbee Hub) liegt hier mit 1,0 Watt weiterhin in Front. Wird ein Sprachbefehl initiiert, steigt die Leistungsaufnahme auf rund 3 Watt an.
Bei der Musikwiedergabe kann die Leistungsaufnahme nicht gemessen werden, da der Lautsprecher stetig mit rund 2 Watt den internen Akku lädt. Dies zeigt sich daran, dass sich an der Leistungsaufnahme nichts ändert, wenn man die Wiedergabe stoppt. Zu einer Entladung des Akkus durch die Wiedergabe bei angeschlossenem Netzteil kommt es jedoch nicht. Der Akku meldete auch nach mehreren Stunden Dauerwiedergabe einen Ladestand von 100 Prozent.
Bis der leere Akku wieder vollständig aufgeladen ist, dauert es rund vier Stunden. Das USB-C-Netzteil liefert maximal 15 Watt.
Fazit: Ein Multitalent auch für unterwegs
Der Bose Portable Home Speaker erweist sich im Test als echtes Multitalent, da er neben WLAN und Bluetooth auch AirPlay 2 und wahlweise den Google Assistant oder Amazon Alexa als Sprachassistenz bietet. Als einer der wenigen Lautsprecher lässt der Bose Portable Home Speaker dem Nutzer die Wahl, welchen digitalen Sprachassistenten er nutzen möchte. Zwischen diesen kann zwar mit etwas Aufwand hin und her gewechselt werden, gleichzeitig lassen sie sich aber nicht nutzen.
Das Ganze verpackt Bose in ein portables, leichtes Gehäuse mit Tragegriff und integriertem Akku, so dass der Lautsprecher auch unterwegs seinen Dienst verrichtet. Sofern ein WLAN in Reichweite ist, muss im Akkubetrieb auch nicht auf Bluetooth zurückgegriffen werden. Die Akkulaufzeit fällt dabei sehr überzeugend aus, denn selbst bei aktiviertem WLAN liegt sie bei über 13 Stunden.
Über die Sprachassistenten stehen alle Musikdienste offen
Mit Spotify, Amazon Music, Deezer und TuneIn bietet Bose wichtige Streamingdienste und wer einen Sprachassistenten nutzt, kann auch damit verknüpfte Musikdienste über den Lautsprecher abspielen. Verwirrend daran: Verknüpft man in der Bose-Music-App ein anderes Spotify-Profil – etwa aus einem Familienkonto – als beispielsweise in der Alexa-App, wird über den Sprachassistenten immer das in der Alexa-App hinterlegte Profil genutzt. Selbst ohne Verknüpfung mit Spotify in der Bose-App lässt sich über Alexa so Spotify abspielen, wenn man es in der Alexa-App konfiguriert hat. Über den Google Assistant sind so auch Google Play Music und YouTube Music per Sprachbefehl nutzbar, obwohl sie in der Bose-App nicht konfiguriert werden können. Alle Dienste gleichzeitig kann man aufgrund der Beschränkung auf einen Assistenten aber derzeit nicht verwenden.
Guter Klang mit Stärken bei Höhen und Mitten
Der Bose Portable Home Speaker bietet einen guten Klang, der gerade aufgrund des Verzichts auf wummernde Bässe überzeugt. Dass er durchaus in der Lage ist, einen kraftvollen Bass auszuspielen, beweist der Lautsprecher dabei auch. Insgesamt sind es aber die knackigen, klaren Höhen und Mitten, die am meisten überzeugen. Der Bass klingt hingegen etwas zu undifferenziert und dumpf. Positiv fällt zudem auf, dass der Klang bei hoher Lautstärke zwar beim Bass merklich ausdünnt, aber erst vergleichsweise spät verzerrt. Im Vergleich zum Marshall Uxbridge Voice (Test) bietet der Bose Portable Home Speaker ein gänzlich anderes Klangbild, in Summe jedoch auch das bessere.
130 Euro unter UVP erhältlich
Preislich ist der Bose Portable Home Speaker vor allem im freien Handel eine Überlegung wert, da die UVP mit rund 370 Euro sehr hoch angesetzt ist, er dort aber schon für rund 240 Euro erhältlich ist.
ComputerBase wurden der Portable Home Speaker leihweise von Bose zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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