Crucial P2: M.2-NVMe-SSDs der günstigen Sorte nutzen TLC oder QLC
Crucial lässt auf die M.2-SSDs der Serie P1 die Serie P2 folgen. Sowohl beim Hersteller als auch im Handel finden sich erste Informationen zu Modellen mit 250 GB und 500 GB. Die neuen NVMe-SSDs sollen mit bis zu 2.300 MB/s etwas schneller lesen als die P1. Doch die Infos weisen nicht auf einen direkten Nachfolger der P1 hin.
Nachtrag vom 16. August 2021: Da inzwischen Varianten mit QLC-Speicher im Umlauf sind und getestet wurden, wurde die Meldung abermals angepasst. Mehr Details dazu im zweiten Update am Ende der Meldung.
Nachtrag vom 9. April 2020: Inzwischen liegen nähere Informationen vor, siehe Update am Ende der Meldung. Der Titel wurde angepasst.
Crucial P2 als ungleicher Nachfolger der P1
Die Crucial P2 SSD ist kein Geheimnis mehr, denn Crucial hat schon eine Produktseite geschaltet und nennt erste Eckdaten in einem Produktflyer (PDF). Als namentlicher Nachfolger der Crucial P1 überrascht, dass nur zwei Modelle mit 250 GB und 500 GB aufgeführt sind, während es die P1 mit 500 GB, 1.000 GB und 2.000 GB gibt. Das spricht zunächst gegen eine direkte Ablösung der Mainstream-SSD-Serie.
Mehr TBW und schneller Lesen bei weniger Speicherplatz
Offen bleibt zunächst auch, ob die P2 wie schon die P1 QLC-NAND-Speicher nutzt. Die TBW fallen mit 150 TB höher als bei der P1 aus (100 TB bei 500 GB). Dass dieser Wert laut Datenblatt für beide Modelle gelten soll, erscheint ungewöhnlich und könnte ein Fehler sein. Die P2-SSDs sollen Daten mit bis zu 2.100 MB/s respektive 2.300 MB/s lesen, was schneller als bei der P1 wäre. Die maximalen Schreibraten werden mit 1.150 MB/s (250 GB) und 940 MB/s (500 GB) angegeben. Dass die kleinere Version mit weniger NAND-Flash schneller schreibt, wäre ebenfalls ungewöhnlich, ist aber je nach Konfiguration der Speicherbausteine durchaus möglich.
Speichertyp ungewiss
Wie ein direkter Nachfolger der P1-Serie erscheint die Crucial P2 auf den ersten Blick also nicht. Die in Relation zum Speicherplatz erhöhte Lesegeschwindigkeit und TBW könnte auf schnelleren Speicher hinweisen. Ob es sich um eine neue Generation QLC-NAND oder aber TLC-NAND handelt, bleibt ebenso unklar. Angesichts der geringen Speicherkapazitäten wären TLC-Chips aber wahrscheinlicher. Letztlich könnte die P2 auch zur Resteverwertung von allmählich auslaufenden TLC-Chips beim Mutterkonzern Micron dienen. Ähnlich ging der Konzern bei der Crucial BX300 (Test) vor, die überraschend mit älterem MLC-NAND bestückt war.
Preis nahe an Crucial P1
Im Online-Handel wird die Crucial P2 derzeit mit Preisen ab rund 60 Euro (250 GB) und rund 70 Euro (500 GB) gelistet. Die 500-GB-Version würde damit ähnlich viel wie die Crucial P1 kosten. Wann die Crucial P2 verfügbar sein wird, ist noch nicht bekannt.
ComputerBase konnte weitere Details über die Crucial P2 in Erfahrung bringen. Als Controller wird der Phison E13T genutzt, also eine Steuereinheit ohne DRAM-Cache, was Nachteile gegenüber Modellen mit DRAM bedeutet. Wie die Redaktion schon vermutet hat, kommt TLC-NAND von Micron und kein QLC-NAND wie bei der P1 zum Einsatz, was wiederum ein Vorteil für Leistung und Haltbarkeit ist. Allerdings behält sich Micron vor, später die Serie um Modelle mit QLC und womöglich mehr Speicherplatz zu erweitern. Dies macht das Unternehmen von der Marktentwicklung und dem Bedarf abhängig.
Im Laufe des Monats wird noch eine öffentliche Ankündigung der Crucial P2 folgen.
Inzwischen ist mehrfach bestätigt, dass Varianten der Crucial P2 mit langsameren QLC-Speicher den Handel erreicht haben. Die Leistung sinkt je nach Szenario dadurch massiv. Gekennzeichnet sind die QLC-Varianten allerdings nicht. In einem weiteren Artikel geht die Redaktion näher auf das Thema ein.