DDR5 SDRAM: Hoher Takt bei vierfacher Kapazität im Blick

Die Planungen der Industrie für den nächsten Standard beim Arbeitsspeicher gehen bereits seit Jahren, nun sind sie auf der Zielgeraden. SK Hynix stimmt zum Wochenausklang nicht nur auf hohe Taktraten bis DDR5-8400 ein, noch viel imposanter ist eine möglicher Vervierfachung der Speicherkapazität.

Das Schaubild von SK Hynix als einem der drei führenden Speicherhersteller zeigt die heute maximal gängigen 16 Gigabit großen Speicherchips, die bei DDR5 nicht nur auf 32 GBit verdoppelt sondern sogar auf 64 Gigabit vervierfacht werden sollen. Dies würde ein massives Wachstum an Speicherkapazität pro Modul erlauben und dürfte insbesondere für das Server-Umfeld interessant werden, wenn statt des heute möglichen 128-GByte-Moduls mit 16-Gigabit-Chips 512 GByte pro Modul genutzt werden können.

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Der Fehlerkorrektur ECC wird beim neuen Speicher mehr Gewicht verliehen, wie bei jeder Generation wird bei DDR5 die Eingangsspannung gesenkt, statt der 1,2 Volt von DDR4 sind es im Normalfall in Zukunft 1,1 Volt. Mit Anpassungen am Design soll die Leistungsaufnahme eines Speicherchips aber sogar 30 Prozent unter der aktuellen Generation liegen, berichtete SK Hynix zuletzt schon einmal, jetzt sind es korrigierte 20 Prozent weniger.

Noch steht die offizielle Spezifikation für DDR5 seitens des Industriekonsortiums JEDEC aus. Diese wird jedoch in diesem Jahr erwartet, sodass die Serienproduktion Anfang 2021 beginnen kann. Eine erste bestätigte Plattform ist Intel Eagle Stream mit Prozessoren der Serie Sapphire Rapids.

Hoher Takt kommt – in ein paar Jahren

Sind DDR5-8400 realistisch? Auf kurze Sicht nicht, auf lange jedoch schon. Der Blick zu den vorangegangenen Standards zeigt das eindrucksvoll. DDR4-Speicher als letzte und nach wie vor aktuelle Lösung war vor fast sechs Jahren nach dem Standard DDR4-2133 und seiner Zertifizierung im Jahre 2012 gestartet, der sogar eine Fallback-Option auf DDR4-1866 und gar DDR4-1600 bot. Heute sind DDR4-3200 der neue Standard, ein problemloser Betrieb selbst mit Mainstream-Prozessoren mit DDR4-4600 (Test) möglich, im Overclocking-Bereich wurde die 6000er Marke längst überschritten. Ausgehend vom Ursprung kommt man auf die Verdreifachung des Eingangswertes.

Hoch gerechnet auf DDR5 sollte deshalb DDR5-8400 auch funktionieren. Der Start wird vermutlich mit DDR5-4800 bis ungefähr DDR5-5200 und DDR5-5400 erfolgen, ehe über die kommenden Monate und Jahre der Takt stetig erhöht wird, Micron nannte beispielsweise schon DDR5-6400. Am Ende ist es keine Frage ob es funktioniert, sondern nur wann es so weit sein wird.