GTX 1650 mit GDDR6: Speicherwechsel bringt 6 % mehr Leistung in erstem Test
Jetzt ist die Katze endgültig aus dem Sack. Die Website Expreview hat eine Nvidia GeForce GTX 1650 mit GDDR6-Speicher getestet und bestätigt deren Spezifikationen. Trotz geringerem Boost-Takt steigt die Leistung durch das Speicherupgrade leicht an.
Speicherupgrade von GDDR5 mit 8 Gb/s auf GDDR6 mit 12 Gb/s
Die GeForce GTX 1650 bot bisher 4 GB GDDR5-Speicher mit 8 Gbit/s. Das Upgrade auf GDDR6 erhöht den Speicherdurchsatz um 50 Prozent auf 12 Gbit/s. Allerdings sinkt im Gegenzug der GPU-Takt (Boost) von 1.665 MHz auf 1.590 MHz, also um rund fünf Prozent. Unverändert bleibt die Zahl der Recheneinheiten, denn wie beim Urmodell handelt es sich um die TU117-300-GPU mit 896 Shader-Einheiten und einem 128-Bit-Speicherinterface. Die zwischenzeitlich herausgebrachte GeForce GTX 1650 Super besitzt mit dem TU116-250 einen anderen Chip, der 1.280 Shader-Einheiten besitzt.
Grafikkarte | GPU | Shader | Boost-Takt | Speichertakt | Speicher |
---|---|---|---|---|---|
GTX 1650 Super | TU116-250 | 1.280 | 1.725 MHz | 12 Gbps | 4 GB GDDR6 |
GTX 1650 GDDR6 | TU117-300 | 896 | 1.590 MHz | 12 Gbps | 4 GB GDDR6 |
GTX 1650 | TU117-300 | 896 | 1.665 MHz | 8 Gbps | 4 GB GDDR5 |
Während zuletzt zwei GeForce GTX 1650 als GDDR6-Version vom Hersteller Gigabyte aufgetaucht waren, hat Expreview eine „GTX1650-4GD6 Destroyer OC“ vom Hersteller Zotac in die Finger bekommen, auseinandergebaut und getestet. Unter dem Kühler mit Doppellüfter sitzen neben dem TU117-300-A1 vier GDDR6-Speicherbausteine von Micron aus der Serie D9WCR, die je 1 GB Speicherkapazität besitzen.
Rund sechs Prozent mehr Leistung in ersten Tests
Trotz der von 128 GB/s auf 192 GB/s deutlich gestiegenen Speicherbandbreite liegt die GTX 1650 GDDR6 in Tests nur knapp vor der bisherigen GTX 1650 mit GDDR5. In den verschiedenen 3DMark-Tests beträgt der Vorsprung etwa 6 bis 9 Prozent. Bei den Spielen (in 1080p) sind es im schlechtesten Fall nur 2 Prozent und im besten Fall mehr als 10 Prozent. Insgesamt spricht Expreview von durchschnittlich 6,4 Prozent mehr Leistung für die GDDR6-Version der GTX 1650.
Der geringere GPU-Takt hat zudem eine etwas niedrigere Leistungsaufnahme unter Last zur Folge, was einen weiteren kleinen Vorteil für die „Neuauflage“ der Grafikkarte bedeutet.
Preisempfehlung unverändert
Laut Expreview soll die GTX 1650 GDDR6 mit 1.099 Chinesischen Yuan (~143 Euro) genau so viel wie die GTX 1650 GDDR5 zum Marktstart kosten. Inzwischen ist die ältere Version für 999 Yuan (~130 Euro) erhältlich, was bei breiter Verfügbarkeit aber auch für das Upgrade zu erwarten ist.
Es wird erwartet, dass die GTX 1650 mit GDDR6 die bisherige GTX 1650 mit GDDR5 nach und nach im Handel ersetzen wird. Zunächst werden aber beide Versionen parallel verkauft. Dass dies nicht nur auf China beschränkt ist, haben Listungen bei deutschen Online-Shops schon angedeutet.
Zwar nicht bestätigt aber naheliegend ist, dass die vermehrte Umstellung der Produktion von GDDR6- statt GDDR5-Speicher Nvidia zu diesem Speicherwechsel veranlasst hat. Inzwischen dürfte der Einsatz des schnelleren Speichers durch größere Produktionsmengen preislich attraktiver für Nvidia geworden sein.
Augenscheinlich ist der Startschuss für die GTX 1650 mit GDDR6 in Asien bereits erfolgt. Wie die Pilze schießen Medienberichte aus dem Boden und auch Hersteller machen die Grafikkarten nun ganz offiziell.
Auch von Inno3D wurde die GeForce GTX 1650 mit GDDR6 nun offiziell in Form von zwei Varianten vorgestellt. Nach wie vor unklar ist, ob und wann der Start in Europa erfolgt. Ein koordinierter globaler Marktstart sieht anders aus, zumal von vielen Board-Partnern entsprechende Ankündigungen ausstehen.