MSI Optix MAG272CQR im Test: Gebogener Gaming-Monitor mit 165 Hz, RGB und VA-Panel
tl;dr: Der MSI Optix MAG272CQR überzeugt im Test mit einem schnellen Display, guter Farbtreue, sehr gutem Schwarzwert, einer RGB-Beleuchtung und der guten Software. Für die variablen 165 Hz bei 2.560 × 1.440 Pixeln setzt der 27-Zoll-Monitor auf ein VA-Panel und nicht auf IPS. Einschränkungen gibt es bei USB-C und dem Standfuß.
Der MSI Optix MAG272CQR ist ein gebogener Gaming-Monitor mit einer variablen Bildwiederholfrequenz von bis zu 165 Hertz, VA-Panel, WQHD-Auflösung, RGB-Beleuchtung und USB-C-Anschluss. MSI steht somit in direkter Konkurrenz zu den zuletzt getesteten LG 27GL850-B (Test) und ViewSonic XG270QG (Test), die statt auf ein VA- auf ein Nano-IPS-Panel mit einer Reaktionszeit von nur 1 ms setzen, aber ebenfalls auf 27 Zoll mit einer Auflösung von 2.560 × 1.440 Pixeln. Der XG270QG bietet dabei ebenso 165 Hz per OC, der 27GL850-B 144 Hz ohne OC.
Technische Daten und Erfahrungen
Das VA-Panel mit 1500-R-Krümmung des MAG272CQR stammt von Samsung. MSI nennt lediglich eine Reaktionszeit von 1 ms MPRT, die nicht mit der üblicheren Angabe „Grau zu Grau“ vergleichbar ist. Das VA-Panel ist allerdings nicht ganz so schnell wie die neuen IPS-Panels von LG. Dafür verspricht es einen höheren Kontrast. Diesen gibt MSI mit 3.000:1 an, die Blickwinkel liegen Panel-typisch bei 178 Grad vertikal und horizontal.
FreeSync mit LFC von 48 bis 165 Hz
Der MSI MAG272CQR unterstützt FreeSync, ist jedoch nicht offiziell G-Sync-kompatibel und nutzt auch kein G-Sync-Modul. FreeSync funktioniert im Bereich von 48 bis 165 Hz und unterstützt die „Low Framerate Compensation“ (LFC), wodurch bei niedrigeren Bildwiederholungsraten als 48 die Einzelbildausgabe vervielfacht wird, so dass Bildruckeln und Tearing reduziert werden. Im Test funktionierte FreeSync gewohnt gut. Die im Treiber von Nvidia aktivierte G-Sync-Unterstützung bereitete in den getesteten Spielen zwar auch keine sichtbaren Probleme, gänzlich ausgeschlossen werden können diese in Extremsituationen jedoch nicht.
Auflösung | Seitenverhältnis | Pixelanzahl | Pixeldichte |
---|---|---|---|
3.840 × 2.160 (UHD) | 16:9 | 8,29 Mio. | 140 ppi bei 31,5 Zoll |
2.560 × 1.440 (WQHD) | 3,67 Mio. | 93 ppi bei 31,5 Zoll | |
2.560 × 1.440 (WQHD) | 3,67 Mio. | 109 ppi bei 27 Zoll | |
1.920 × 1.080 (FHD) | 2,07 Mio. | 82 ppi bei 27 Zoll | |
1.920 × 1.080 (FHD) | 2,07 Mio. | 92 ppi bei 24 Zoll |
Die Pixeldichte des 27-Zoll-Displays mit 2.560 × 1.440 Bildpunkten beträgt 109 ppi. Im Vergleich zu 27-Zoll-Monitoren mit Full-HD-Auflösung wie dem Samsung C27RG50 (Test) oder dem ViewSonic XG270 (Test) ist das ein deutlich angenehmerer Wert, der für ein sichtbar schärferes Bild sorgt.
MSI Optix MAG272CQR | LG 27GL850-B | ViewSonic XG270QG | Gigabyte Aorus AD27QD | |
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LCD-Panel | VA (gebogen) | IPS | ||
Backlight | LED | Nano-LED | LED | |
Diagonale | 27 Zoll | |||
Auflösung | 2.560 × 1.440 (165 Hz) | 2.560 × 1.440 (144 Hz) | 2.560 × 1.440 (144 Hz/165 Hz (OC)) | 2.560 × 1.440 (144 Hz) |
Pixeldichte | 109 ppi | |||
HDR | HDR | HDR10 | – | DisplayHDR 400 |
FreeSync/G-Sync | FreeSync | FreeSync + G-Sync-kompatibel | G-Sync + FreeSync | FreeSync |
Seitenverhältnis | 16:9 | |||
Kontrast (statisch) | 3.000:1 | 1.000:1 | ||
Helligkeit max. | 300 cd/m² | 350 cd/m² | ||
Farbtiefe | 10 Bit (8 Bit + FRC) | |||
Farbraum | 90 % DCI-P3, 100 % sRGB | 98 % DCI-P3 | 95 % DCI-P3 | |
Blickwinkel (horizontal/vertikal) | 178°/178° | |||
Reaktionszeit | 1 ms MPRT | 1 ms (Grau zu Grau) | 1 ms MPRT | |
Videoeingänge | 2 × HDMI 2.0b, DisplayPort 1.2a, USB-C | 2 × HDMI, DisplayPort 1.4 | 1 × HDMI 1.4, DisplayPort 1.2 | 2 × HDMI 2.0, DisplayPort 1.2 |
Audio | Kopfhörerausgang | Kopfhörerausgang, 2 × 2-Watt-Lautsprecher | Kopfhörerausgang, Mikrofoneingang | |
USB | 2 × USB 3.0 | 2 × USB 3.0 | 3 × USB 3.0 | 2 × USB 3.0 |
Ergonomie | Display neigbar (-5°/+20°), höhenverstellbar (130 mm) | Display neigbar (-5°/+15°), höhenverstellbar (110 mm), Pivot | Display neigbar (-5°/+20°), höhenverstellbar (120 mm), schwenkbar (-45°/+45°), Pivot | Display neigbar (-5°/+21°), höhenverstellbar (130 mm), schwenkbar (-20°/+20°), Pivot |
Leistungsaufnahme | Betrieb: k. A.; Standby: k. A. | Betrieb: max. 65 W; Standby: 0,5 W | Betrieb: max. 65 W, typ. 60 W; Standby: 0,5 W | Betrieb: max. 75 W; Standby: 0,3 W |
Sonstiges | Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile, Headset-Halter |
Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile, Maus-Bungee, Headset-Halter |
Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile, LED-Beleuchtung, Maus-Bungee, Headset-Halter, Sichtschutzblende |
Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile, LED-Beleuchtung |
Preis (02.04.2020) | 500 Euro | 525 Euro | 800 Euro | Nicht verfügbar |
Beim Blick auf die technischen Daten fällt auf, dass der Monitor von MSI trotz einer vergleichsweise niedrigen offiziellen Leuchtdichte von 300 cd/m² HDR-Signale verarbeiten kann. Auf einen echten HDR-Effekt darf man somit aber nicht hoffen, dafür ist die Maximalhelligkeit zu niedrig.
USB-C mit gleich mehreren Einschränkungen
Bei den USB-Schnittstellen spricht MSI selbst nur von USB 2.0, tatsächlich handelt es sich jedoch um USB 3.2, maximal sind demnach 5 Gbit/s möglich. Zusätzlich bietet der Monitor eine USB-C-Schnittstelle. Über diese kann nicht nur ein Desktop-PC oder Notebook für die Videoausgabe (DisplayPort) angeschlossen werden, sondern der USB-C-Anschluss dient auch als Ladeanschluss für verbundene Geräte. Allerdings limitiert MSI hier auf maximal 15 Watt (5 V, 3 A), so dass Notebooks nicht immer ausreichend versorgt werden. Daten können über USB-C beim MAG272CQR zudem nicht übertragen werden. Ein vollwertiger Docking-Ersatz für Notebooks ist der USB-C-Anschluss somit nicht.
Neben USB-C dienen zwei HDMI-2.0b-Anschlüsse und ein DisplayPort 1.2a als Videoeingänge. Wer den Ton durch den Monitor schleifen möchte, kann ein Headset direkt mit dem 3,5-mm-Klinkenanschluss verbinden. Lautsprecher bietet der Bildschirm nicht.
Auch der Standfuß bietet 2 statt 4 Funktionen
Die Anschlüsse des MSI-Monitors sind schlecht zu erreichen, da der Standfuß keine Pivot-Funktion hat und auch darüber hinaus Einschränkungen aufweist, die schon der LG 27GL850-B in eingeschränktem und der Samsung C27RG50 (Test) in noch stärkerem Maße offenbarte. Der MAG272CQR lässt sich nur neigen und in der Höhe verstellen, jedoch nicht drehen (Pivot) und schwenken. Auf diese beiden Funktionen kann im Alltag am ehesten verzichtet werden, da sie selten genutzt werden. Wer den Monitor jedoch häufig schwenkt, für den ist das Modell von MSI auch aufgrund der dafür schlecht geeigneten Dreipunkt-Standfußform nichts. Die Kabel können durch eine Aussparung im Standfuß gelegt werden, vollständig verdeckt werden sie dadurch nicht.
An der linken Rahmenseite des Monitors versteckt sich ein dezenter Headset-Halter. Dieser lässt sich fast vollständig im Rahmen verstecken, wenn er nicht genutzt wird, und lässt sich mit einem Druck ausfahren.
Das schlichte grauschwarze Design durchbricht MSI nur an der Rückseite. Einerseits durch ein etwas deplatziert wirkendes Logo, andererseits durch den glänzenden, geschwungenen schwarzen Streifen, über dem die RGB-Beleuchtung angeordnet ist, die sich bei MSI „Mystic Light“ nennt.
Der Monitor erzeugt im Test in keinem Betriebsmodus ein elektronisches Störgeräusch. Auch die RGB-Beleuchtung kann genutzt werden, ohne dass ein Brummen oder Surren erzeugt wird.
RGB-Beleuchtung Mystic Light mit Windows-App
Die RGB-Beleuchtung kann zwar im OSD des Monitors ein- und ausgeschaltet werden, konfigurieren lässt sie sich jedoch nur über die Software MSI Gaming OSD, die im Test in Version 2.0 zum Einsatz kam. Die Einstellungen zu Mystic Light verstecken sich hinter einem kleinen RGB-Symbol im oberen Bereich und erlauben eine Auswahl aus zahlreichen LED-Effekten, die auch die Synchronisierung mit dem Bildschirminhalt beinhalten. Bemerkenswert: Die LED-Leiste ist von MSI in neun Bereiche unterteilt, denen allen eine unterschiedliche Farbe über einen RGB-Kreis zugeordnet werden kann. In abgedunkelten Umgebungen ist die RGB-Beleuchtung hinter dem Monitor als Ambiente-Beleuchtung geeignet, bei helleren Lichtverhältnissen nimmt man sie als Spieler vor dem Display jedoch nicht wahr.
Die Gaming-OSD-Software selbst erlaubt den Zugriff auf Monitor-Einstellungen wie beispielsweise Helligkeit, Kontrast, Schärfe, Reaktionszeit oder das Fadenkreuz- und Hz-Overlay. Die gewählten Einstellungen können in eigenen Profilen gespeichert werden. Zudem sind Systemeinstellungen wie die Mausgeschwindigkeit und das automatische Ausschalten des Monitors direkt in der App zugänglich.
Joystick-Steuerung führt gut durch das OSD
Ein Fünf-Wege-Joystick dient zur Bedienung des On-Screen-Displays (OSD). Er sitzt hinten unten rechts und lässt sich auch von unten bedienen, falls neben dem Monitor kein Platz frei ist. Ein- und ausgeschaltet wird das Gerät über einen separaten Knopf im unteren Rahmen, so dass dies nicht aus Versehen über den Joystick erfolgen kann. Die Steuerung ist dank des Joysticks intuitiv, eine kleine Anzeige im OSD zeigt dem Nutzer dennoch jeweils an, welche Aktionen darüber ausgelöst werden können. Das OSD bietet alle wichtigen Einstellungen, auf Wunsch kann auch die aktuelle Bildwiederholfrequenz als Overlay eingeblendet werden.
Drückt man den Joystick nicht, um in das OSD zu gelangen, öffnen sich durch ein Bewegen des Sticks die Schnelleinstellungen, in denen etwa der Spielmodus oder die Eingangsquelle gewählt werden kann. Die Belegung der Schnelleinstellungen kann im OSD angepasst oder deaktiviert werden. Die Software von MSI überzeugt.
Verbrauch niedriger als bei LG und ViewSonic
Die Leistungsaufnahme des MSI Optix MAG272CQR liegt bei nur 35,8 Watt, wenn die RGB-Beleuchtung aktiviert und die Helligkeit maximiert ist sowie 165 Hz genutzt werden. LG 27GL850-B und ViewSonic XG270QG liegen mit 44 und 56 Watt deutlich über diesem Wert.