MSI Optix MAG272CQR im Test: Display-Messungen
2/3Helligkeit und Farbraum
Die höchste Helligkeit erreicht der MSI Optix MAG272CQR im Modus „HDR“, der jedoch nicht die beste Farbtreue bietet. Im Modus „User“, der eine deutlich bessere Farbdarstellung liefert, ist die Leuchtdichte 30 bis 40 cd/m² niedriger.
Nur links unten fällt die Helligkeit zu stark ab
Der MSI Optix MAG272CQR ist in der Mitte am hellsten. Die Leuchtdichte fällt zu beiden Seiten ab, wäre mit 86 bis 84 Prozent der Maximalhelligkeit aber noch akzeptabel. Die linke leuchtet jedoch nur mit 80 Prozent der Maximalhelligkeit, so dass der Helligkeitsverlust nicht gleichmäßig über den Bildschirm verteilt ist. Damit ist die Ausleuchtung insgesamt aber immer noch besser als beim LG 27GL850 und ViewSonic XG270QG. Die von MSI genannten 300 cd/m² werden mit 356 cd/m² in der Bildmitte zudem deutlich übertroffen. Im Modus „User“ werden an dieser Stelle 319 cd/m² erzielt.
Auch der MSI-Monitor setzt auf unmodulierten Gleichstrom zur Ansteuerung der Hintergrundbeleuchtung und verzichtet auf eine Pulsweitenmodulation (PWM). So ist das Bild auch bei niedriger Helligkeit flackerfrei.
VA-typisch hoher Kontrast
Der Schwarzwert des MAG272CQR liegt bei maximaler Display-Helligkeit bei durchschnittlich nur 0,172 cd/m², wobei die hellste Stelle oben in der Mitte mit 0,14 cd/m² leuchtet und die dunkelste mit 0,11 cd/m² unten links. Die Schwarzwerte sind VA-Panel-typisch sehr gut. Der resultierende maximale Kontrast des Displays beträgt 3.040:1, durchschnittlich kommt der Monitor aber auf einen Kontrast von 1.860:1, was immer noch deutlich besser ist als bei den IPS-Panels von LG und ViewSonic. Die Farbtemperatur des MSI-Displays beträgt 6.740 Kelvin.
Bei minimaler Helligkeit leuchtet der Monitor bei der Darstellung von Weiß mit mindestens 40,5 cd/m² (links unten) und maximal 49,9 cd/m² (Display-Mitte). Keine besonders guten, aber auch keine im Alltag untragbar hohen Werte – Mittelmaß.
Gute Farbtreue innerhalb der Grenzen
ComputerBase testet die Farbwiedergabe des MSI Optix MAG272CQR mit CalMAN ColorMatch, das die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe vergleicht. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart des MAG272CQR ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
Die Messungen zeigen deutlich, dass sich Käufer des MSI Optix MAG272CQR für den Bildmodus „User“ und nicht „HDR“ entscheiden sollten, wenn ihnen eine bessere Farbtreue wichtiger als eine hohe Helligkeit ist. Im Durchschnitt erzielt der Proband eine Farbabweichung von 2,7 dE. Die maximale Farbabweichung beträgt 4,5 dE und ist somit ebenfalls innerhalb der Grenzen für eine gute Farbwiedergabe. Die Abweichungen sind über das gesamte Spektrum in etwa gleich verteilt, nur bei den Grautönen sind sie im Schnitt sogar noch etwas geringer. Sowohl der LG 27GL850-B als auch der ViewSonic XG270QG schneiden etwas schlechter ab.
Wählt man den hellsten Modus „User“, ändert sich dies grundlegend und die maximale Farbabweichung schnellt auf 6,8 dE hoch, während sie im Durchschnitt leicht auf 2,9 dE steigt. Nun sind es vor allem die Grautöne, die falsch dargestellt werden, während die Ausreißer insgesamt zunehmen.
Display- und Input-Lag (Beta)
Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Displays unter gleichen Testbedingungen zu verstehen, statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nicht anders angegeben.
Display-Lag
Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Displays betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.
Der MSI Optix MAG272CQR bietet neben einer Bildwiederholfrequenz von bis zu 165 Hz eine Anpassung der Reaktionszeit über das OSD oder die Software zwischen „Normal“, „Fast“ und „Fastest“. Auch bei der Wahl von „Fastest“ hält sich das Ghosting in Grenzen, so dass dieser Modus in der Praxis genutzt werden kann, sofern man Geschwindigkeit gegen etwas Ghosting eintauschen möchte.
Beim Display-Lag erreicht der MSI-Monitor schnelle 1,56 ms und ist so im oberen Bereich des Testfeldes. Allerdings zeigt sich, dass der Display-Lag dem VA-Panel geschuldet stark schwankt und zwischen 1 und 4 ms pendelt – mit Tendenz zu den schnelleren Reaktionszeiten. Im Vergleich zu den schnellen IPS-Panels im XG270QG und LG 27GL850-B muss sich der MAG272CQR somit im Durchschnitt nicht verstecken, der Lag schwankt aber stärker als bei diesen.
Input-Lag
Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem V-Sync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.
Auch beim Input-Lag ist der MSI Optix MAG272CQR einer der schnelleren Monitore, wenn auch nicht ganz an der Spitze. Der Unterschied zwischen der Einstellung „Normal“ und „Fastest“ ist dabei vergleichsweise gering. In beiden Kategorien disqualifiziert sich das MSI-Display somit nicht für Spieler.