„PCIe 4.0 ready“: Z490-Mainboards angeblich bereit für neue Schnittstelle

Michael Günsch
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„PCIe 4.0 ready“: Z490-Mainboards angeblich bereit für neue Schnittstelle
Bild: VideoCardz

Eigentlich wird mit PCIe 4.0 bei Intels Desktop-Plattform erst mit Rocket Lake und Mainboards mit 500-Series-Chipsatz gerechnet. Doch es deutet sich an, dass die in Kürze erwarteten Z490-Mainboards für Comet Lake zum Teil schon für PCIe 4.0 vorbereitet sind.

Z490 von Gigabyte mit „PCIe 4.0 Hardware Design“

Die Website VideoCardz spricht von „PCIe 4.0 ready“ und verweist auf Informationen des Mainboard-Herstellers Gigabyte, in denen stehe, dass dessen Z490-Mainboards mit PCIe 4.0 kompatibel seien. Die Rede ist von einem „PCIe 4.0 Hardware Design“ mit zwei PCIe-4.0-Slots und einem PCIe-4.0-M.2-Slot, entsprechenden Switches und Signalverstärkern sowie „PCIe 4.0 Overclocking“.

Gigabyte PCIe 4.0 Hardware Design

  • 2x PCIE 4.0 Slot (Reinforced PCIe 4.0 x16 or x8/x8 with lower impedance)
  • M.2 PCIe 4.0 Slot (M.2 PCIe 4.0 x4 slot with lower impedance)
  • PCIE 4.0 Turbo B-Clock (External clock generator for PCIe 4.0 overclocking)
  • PCIE 4.0 Switches (Switch PCIe 4.0 x16 into PCIe x8/x8)
  • PCIe 4.0 Re-driver (Boost & strengthen PCIe 4.0 signals to longer lengths)
  • 3.3x Slot Signal Stability
  • 4x Lower Low Signal Loss PCB
VideCardz

Offen bleibt die Frage, woher die Unterstützung für PCIe 4.0 kommt. Dass der Z490-Chipsatz selbst PCIe-4.0-Lanes bereitstellen wird, ist äußerst fraglich, denn selbst für die Nachfolger in der 500 Series wird nicht mit PCIe 4.0 im Chipsatz gerechnet. Dass wiederum die in Kürze erwarteten Comet-Lake-Prozessoren (CML-S) PCIe 4.0 bieten, ist ebenso unwahrscheinlich, basieren diese doch auf der gleichen Architektur wie die Vorgänger der Generation Coffee Lake (Refresh).

PCIe 4.0 erst mit Rocket Lake auf Z490?

Letztlich deutet Vieles darauf hin, dass die Z490-Mainboards schon für die nachfolgende CPU-Generation Rocket Lake-S gerüstet und entsprechend kompatibel sind. Denn für PCIe 4.0 bei Rocket Lake gab es schon diverse Hinweise, ebenso wie auf eine Kompatibilität zum Sockel LGA 1200, wie er auch bei den Z490-Platinen für Comet Lake zum Einsatz kommt.

Der für Leaks berüchtigte Twitter-User @Komachi liefert eine Abbildung, die einen Ausschnitt eines Gigabyte-Mainboards zeigen soll. Dort ist in der Nähe eines PCIe-Steckplatzes die Beschriftung „Reserviert für die Zukunft“ sowie „Limitierte Funktionalität! Handbuch prüfen!“ zu lesen. All dies lässt sich so interpretieren, dass PCIe 4.0 auf Z490-Mainboards irgendwie zwar unterstützt wird, aber wohl noch nicht zum Start zur Verfügung steht. Dies könnte erst dann der Fall sein, wenn Rocket Lake PCIe 4.0 von Seiten der CPU mit sich bringt.

Für Comet Lake-S und die Z490-Mainboards wird der Marktstart in den kommenden Wochen erwartet. Mit Rocket Lake-S wird nicht mehr vor 2021 gerechnet.

Diverse Z490-Mainboards von Gigabyte und Co enthüllt

Dass VideoCardz an authentische Informationen zu den neuen Z490-Mainboards von Gigabyte gelangt ist, untermauert die Website mit Namen und Bildern diverser Modelle. Demnach ist mit folgenden Produkten zu rechnen:

  • Z490 AORUS EXTREME WF
  • Z490 AORUS EXTREME
  • Z490 AORUS MASTER
  • Z490 AORUS Ultra (G2)
  • Z490 AORUS PRO AX
  • Z490 AORUS ELITE AC
  • Z490 AORUS ELITE
  • Z490 AORUS ULTRA
  • Z490 VISION D
  • Z490 VISION G
  • Z490 GAMING X
  • Z490 UD AC
  • Z490 UD
  • Z490 M GAMING X

Auch von Asus sind schon mehrere Z490-Mainboards durchgesickert, das ROG Maximus XII soll es in gleich fünf Ausführungen geben. Zum Z490-Portfolio von MSI liegen erste Preisangaben vor, die mit dem Z490 Godlike in Richtung 1.000 Euro gehen.

Bei PCIe 4.0 machen Hersteller auch mal ihr eigenes Ding

Abzuwarten bleibt auch, inwieweit PCIe 4.0 auf Z490 von den Board-Partnern überhaupt mit Intel abgesprochen ist. Dass Board-Partner auch mal einen eigenen Weg einschlagen, hatte sich bei Chipsätzen von AMD gezeigt. Dort hatten anfangs einige Hersteller PCIe 4.0 auf B450 und X470 in Verbindung mit neuen Ryzen-CPUs erlaubt, doch schob AMD mit vorgeschriebenen BIOS-Updates diesem Vorgehen einen Riegel vor.