Puma- und AnyWAN-SoCs: MaxLinear kauft Intels Home Gateway Platform Division
Seit Monaten ist Intel auf der Suche nach Käufern für ihre Geschäftsbereiche am Rand, zumindest für die Home Gateway Platform Division hat der Großkonzern einen gefunden: MaxLinear wird das Segment für 150 Millionen US-Dollar erwerben.
Laut Presseaussendung gehört zum Paket das komplette Portfolio von Intel in dem Bereich, welches explizit Wi-Fi Access Points sowie Ethernet- und Home-Gateway-SoCs einschließt, die bereits bei Kunden im Einsatz oder frei verfügbar im Handel sind. MaxLinear liefert nach eigenen Angaben aktuell unter anderem neue 5G-Wireless Radio Transceiver an Kunden, zu diesen gehört auch ein Tier-1-OEM in Europa.
Intels Verkäufe in Randbereichen haben System
Intels Beweggründe für den Verkauf sind einmal mehr klar: Der Fokus soll wieder auf das Kerngeschäft gerichtet werden, Ausflüge an den Rand werden unterlassen und bisherige auf den Prüfstand gestellt. Bereits beim Verkauf der 5G-Modem-Sparte an Apple hatte Intels Chef erklärt, in Zukunft andere Bereiche, die sich nicht wirtschaftlich für den Konzern betreiben lassen, oder in denen Intel nicht konkurrenzfähig ist, unter Prüfung zu stellen. „In the smartphone modem business it has become apparent that there is no clear path to profitability and positive returns“, erklärte Bob Swan seinerzeit zum Verkauf des Modemgeschäfts.
In diesen Bereich schießt Intel auch mit der jetzigen Ankündigung. Während man einerseits MaxLinear als perfekten Käufer lobt, heißt es auf der anderen Seite direkt, dass der Blick auf das reguläre Geschäft geworfen wird und der Verkauf keinerlei Einfluss auf bestehende Projekte in der Client Computing Group als auch der IoT- und Netzwerksparte hat.
It will also allow Intel’s Client Computing Group to focus on our vision of delivering PC platforms that power every person’s greatest contribution while having no impact on Intel’s Internet of Things Group or Intel’s Network Platform Group.
Intel
MaxLinear wird auf einen Schlag deutlich größer
MaxLinear hofft, dass bereits zum dritten Quartal dieses Jahres die Transaktion abgeschlossen sein wird, wobei anscheinend ein Großteil der Belegschaft von Intel zu MaxLinear sowie zahlreiche Patente wechseln werden. Das Unternehmen erhofft sich kurzfristig Umsatzsteigerungen von 60 bis 70 Millionen US-Dollar pro Quartal durch die Akquisition und würde damit den bisherigen Umsatz mehr als verdoppeln, den der Hersteller aktuell mit rund 62 Millionen US-Dollar im ersten Quartal 2020 prognostizierte.