Quartalsbericht: AMD landet dank Ryzen und Navi auf dem Punkt
AMD schließt das erste Quartal 2020 mit Erfolg ab. Die Erwartungen waren alles andere als gering, schließlich hatte AMD bereits über 40 Prozent mehr Umsatz als noch vor einem Jahr in Aussicht gestellt. Und ziemlich genau das traf man am Ende auch.
AMD selbst hatte die Erwartungen zuletzt bereits direkt und indirekt hochgesteckt, keine Aussage bezüglich eines möglichen Einflusses durch das Coronavirus wurden als guter Vorbote gewertet. Intel hatte zuletzt bereits gezeigt, dass ein erstes Quartal auch unter diesen Umständen sehr gut laufen kann. Mit 1,786 Milliarden US-Dollar Umsatz landet AMD genau im Rahmen der im Januar prognostizierten 1,8 Milliarden US-Dollar, das Nettoeinkommen wuchs auf 162 Millionen US-Dollar an.
Die Geschäftsbereiche waren dabei wie in den letzten Quartalen extrem unterschiedlich aufgestellt. Während sich das PC-Geschäft mit Ryzen-Prozessoren sowie die Grafikkartensparte mit Navi sehr gut macht, ist der Enterprise-Bereich extrem schwach aufgestellt. Die Verkäufe von Konsolenchips sind fast vollständig zum Erliegen gekommen, Epyc-Prozessoren können das nicht aufwiegen, wenngleich CEO Lisa Su die gesteigerten Verkäufe der Server-CPUs gebetsmühlenartig in jedem Quartalsbericht aufs Neue aufzählt. Doch mit 348 Millionen US-Dollar Umsatz und einem operativen Verlust von 26 Millionen US-Dollar ist die Sparte Enterprise, Embedded and Semi-Custom so schwach wie schon lange nicht mehr.
Um satte 73 Prozent legte der Umsatz mit Ryzen-Prozessoren und Grafikkarten für den PC-Markt zu. Mit 1,44 Milliarden US-Dollar markieren sie deutlich das wichtigste Standbein von AMD. Inbegriffen in dem Wachstum ist auch bereits ein erster Fingerzeig, was durch das Notebook und die neue Renoir-Generation möglich wird, denn bereits jetzt verbuchte AMD soviel Umsatz dort wie nie zuvor.
Für das zweite Quartal erwartet AMD erneut rund 1,85 Milliarden US-Dollar Umsatz. Dies wäre einmal mehr eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Für das Gesamtjahr erwartet AMD im zweiten Halbjahr jedoch eine Abschwächung der Nachfrage, bedingt durch die anhaltende Coronakrise. Das Wachstum gegenüber dem Vorjahr soll insgesamt deshalb nicht mehr so hoch ausfallen wie ursprünglich geplant. Der Börse gefallen solche Prognosen nicht, die Aktie ging nachbörslich fünf Prozent ins Minus.