Quartalsbericht: ASML spürt COVID-19-Auswirkungen deutlich
Lediglich vier ausgelieferte EUV-Systeme, davon nur zwei, die zum Umsatz beitrugen – ASML spürt die Auswirkungen durch das Coronavirus deutlich. Aus diesem Grund lässt ASML auch eine Prognose für das aktuelle Quartal sowie das ganze Jahr nicht mehr zu, zu groß sind die Unsicherheiten.
Verzögerungen in der Logistik und bei der Abnahme durch die Kunden sorgten am Ende dafür, dass nur die Hälfte der geplanten vier EUV-Systeme auch bereits im ersten Quartal verbucht werden konnte. Doch verloren ist der Umsatz natürlich nicht, er verzögert sich nur und wird in den kommenden Monaten verbucht werden. Genau diese Dynamik hatte AMSL bereits vor einigen Wochen angekündigt.
Die Nachfrage nach neuen Belichtungssystemen bleibt dennoch ungebrochen hoch, denn sie sind eine Investition nicht nur für kurze Zeit sondern weit in die Zukunft. So konnte ASML neue Bestellungen im Wert von über 3 Milliarden Euro einsammeln, die Hälfte davon entfällt auf elf neue EUV-Scanner. Einmal mehr rückt dabei die Speichersparte weiter in den Fokus, wenngleich das Verhältnis von 66 zu 34 Prozent zugunsten von Systemen für Logic-Chips spricht. Im Gegenzug wurden auch keine Bestellungen storniert oder verschoben, das Geschäft von AMSL-Seite läuft den Umständen entsprechend gut, erklärte CEO Peter Wennink.
Gutes Quartal unter neuen Voraussetzungen
So lief es letztlich dennoch gut für AMSL im ersten Quartal dieses Jahres. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz von 2,23 auf 2,44 Milliarden Euro an, auch der Gewinn wuchs leicht von 355 auf 392 Millionen Euro. Vor allem im Bereich der Forschung und Entwicklung stiegen die Ausgaben, statt 473 Millionen Euro im Vorjahresquartal waren es jetzt 544 Millionen Euro. Denn ASML hat bereits die nächsten Generationen an Belichtungssystemen auf dem Schirm, neben der NXE:Next sollen High-NA-Systeme in einigen Jahren verfügbar werden und den Schritt in die 3-nm-Fertigung zu deutlich geringeren Kosten für die Foundrys eröffnen.