Resident Evil 3 im Test: GPU-sowie CPU-Benchmarks, Frametimes und DX11 vs. DX12
2/3Die nachfolgenden Grafikkarten-Benchmarks sind auf einem Intel Core i9-9900K durchgeführt worden, der mit den Standard-Einstellungen betrieben wird und auf insgesamt 32 Gigabyte Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von DDR4-3200 (14-14-14-32) zugreifen kann. „Windows 10 November 2019 Update“ (1909) inklusive aller derzeit verfügbaren Patches ist installiert. Als Treiber wurden der Adrenalin 20.4.1 und der GeForce 442.75 genutzt. Beide sind offiziell für das Spiel optimiert.
Testsequenz und Einstellungen
Die 25 Sekunden lange Testsequenz spielt zu Beginn des Spiels in der Innenstadt. Der Lauf zeigt viele Objekte, Reflexionen, Feuer, Qualm, volumetrische Beleuchtung und mehr. Es handelt sich nicht um ein Worst-Case-Szenario. Vergleichbar fordernde Szenen gibt es häufiger im Spiel.
Für 1.920 × 1.080 sowie 2.560 × 1.440 werden das Maximum-Preset und damit die höchstmöglichen Grafikdetails genutzt. Für 3.840 × 2.160 wird auf das Grafik-priorisieren-Preset zurückgeschaltet. Als API kommt durchweg DirectX 11 zum Einsatz.
Auflösung | Grafikdetails |
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1.920 × 1.080 | Maximum-Preset, DX11 |
2.560 × 1.440 | Maximum-Preset, DX11 |
3.840 × 2.160 | Grafik-priorisieren-Preset, DX11 |
DirectX 11 vs. DirectX 12
Die Umsetzung von DirectX 12 war in Resident Evil 2 eine kleine Katastrophe. Resident Evil 3 macht diesbezüglich einen deutlich besseren Job, allerdings ist DirectX 11 zumindest bei einem schnellen Prozessor dennoch die API der Wahl. Beide APIs laufen zwar unabhängig von der Grafikkarte ziemlich ähnlich, DirectX 11 hat jedoch meistens die Nase knapp vorn.
Es scheint eher Zufall zu sein, wenn DirectX 12 schneller ist. So liefert die Low-Level-API ausgerechnet auf einer GeForce GTX 1080 in Full HD 3 Prozent bessere Frametimes als mit DirectX 11. GeForce RTX 2070 Super, Radeon RX Vega 64 und Radeon RX 5700 Xt haben dagegen mit DirectX 11 leicht bessere Frametimes. Bei der Framerate hat in 1.920 × 1.080 mit Ausnahme der GeForce RTX 2070 Super DirectX 12 minimal die Nase vorn. Ab 2.560 × 1.440 ist dann dagegen fast durchweg DirectX 11 leicht schneller.
Da die Unterschiede zwischen den APIs zumindest auf dem Core i9-9900K sehr gering sind, DirectX 11 aber meistens besser abschneidet, sollte schlicht durchweg DirectX 11 ausgewählt werden.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD
Resident Evil 3 stellt keine großen Anforderungen an die Grafikkarte. Sämtliche im Test betrachteten Modelle erreichen in Full HD die 60-FPS-Marke und bei den Frametimes schaffen dies nur die GeForce GTX 1060 sowie die GeForce GTX 1650 Super nicht. In WQHD gibt es 60 FPS ab GeForce GTX 1070, GeForce RTX 2060, Radeon RX Vega 56 oder Radeon RX 5600 XT. Und auch in Ultra HD gelingt dies ab GeForce RTX 2070 Super oder Radeon VII.
Ohne 8 GB gibt es nicht die volle Leistung
Die Einzelergebnisse geben einige interessante Details wieder. Grafikkarten mit 4 GB machen zum Beispiel keinen großen Spaß in Resident Evil 3 bei der höchsten Texturstufe. So liefert die GeForce GTX 1650 Super noch 9 Prozent mehr FPS als die GeForce GTX 1060, die Frametimes fallen aber um 7 Prozent schlechter aus. Und auch Grafikkarten mit 6 GB geraten in Probleme. So hat die Radeon RX 5600 XT keine besseren Frametimes als die Radeon RX 580, obwohl beide Modelle für gewöhnlich weit auseinanderliegen. Die Framerate ist derweil noch um 29 Prozent besser, was jedoch bereits wenig ist – denn auch die FPS werden durch den Speichermangel beeinflusst.
Nvidia-Grafikkarten mit 6 GB geraten ebenso in Schwierigkeiten, jedoch in deutlich kleinere als die Radeon-Pendants. Hier zeigt sich Nvidias immer noch überlegenes Speichermanagement bei Speichermangel. Das offenbart sich vor allem in WQHD, wo bereits die GeForce RTX 2060 mit schlechten Frametimes zu kämpfen hat, die Radeon RX 5600 XT aber nochmal eben um ein Viertel schlechter abschneidet.
Resident Evil 3 nutzt eine betagte Engine, die eine gute Leistung auf alten AMD-Grafikkarten mit der GCN-Architektur zeigt. So liegt die Radeon RX Vega 64 in WQHD 4 Prozent vor der GeForce GTX 1080, im AAA-Durchschnitt gibt es dagegen einen Gleichstand. Die Frametimes fallen gar um 14 Prozent besser aus, was ein großer Vorsprung ist. AMDs neue RDNA-Technik bringt dagegen keine Vorteile. Die Radeon RX 5700 XT ist nur 13 Prozent schneller als die Radeon RX Vega 64, normalerweise beträgt das Plus 22 Prozent.
Deutlich besser ergeht es Nvidias Turing-Architektur. Die GeForce RTX 2070 Super arbeitet 34 Prozent flotter als die GeForce GTX 1080, was ziemlich genau im AAA-Schnitt liegt, der 36 Prozent beträgt. Und während GCN damit die Nase vor Pascal hat, schneidet Turing leicht besser als RDNA ab. Die GeForce RTX 2070 Super ist 14 Prozent schneller als die Radeon RX 5700 XT, in Ultra HD sind es 16 Prozent, während 11 Prozent eigentlich der Standard ist.
Bei den Frametimes holt AMD auf
Bei der Framerate sind Radeons also im Rückstand, bei den Frametimes sieht es dagegen ziemlich gut aus. So kommt bei dieser Messreihe die Radeon RX 5700 XT auf bis zu 6 Prozent an die GeForce RTX 2070 Super heran, was eher selten passiert. Auch die Radeon RX Vega 64 kann sich mit einem Plus von 8 Prozent gut von der GeForce GTX 1080 absetzen. AMD- und Nvidia-Grafikkarten untereinander zeigen dagegen keine großen Unterschiede im Vergleich zur Framerate.
Ordentliche Frametimes mit kleineren Ausreißern
Die Frametimes in Resident Evil 3 sind unabhängig von der Grafikkarte ordentlich, aber bei weitem nicht perfekt. Denn sowohl auf AMD- als auch auf Nvidia-Grafikkarten gibt es während der Messung mehrere kleinere Ausreißer, die zwar nur im Bereich von 2 bis 4 ms stattfinden, aber eben da sind. Allerdings sind die Spikes so gering, dass sie sich bei halbwegs brauchbaren Frameraten nicht spüren lassen.
Die CPU macht vor allem bei den Frametimes einen Unterschied
Der Prozessor hat in Resident Evil 3 einen viel kleineren Einfluss als die Grafikkarte auf die Performance. Denn auch mit einem langsamen Core i3-9100 mit vier Kernen und vier Threads, oft bereits ein Problemfall, läuft das Spiel noch absolut flüssig und auch bei den Frametimes gibt es keine größeren Probleme. Mit schnelleren CPUs verbessern sich dann sowohl Framerate als auch Frametimes, was vor allem bei Monitoren mit einer hohen Bildwiederholfrequenz von Vorteil ist.
Der Intel Core i9-9900K ist der schnellste Prozessor für Resident Evil 3 im Test, allerdings liegt AMDs Ryzen 9 3900X nur knapp dahinter. Der Rückstand beträgt auf einer GeForce RTX 2080 Ti FE in 1.920 × 1.080 nur fünf Prozent bei den FPS und sechs Prozent bei den Frametimes. Der Ryzen 5 3600 mit 6 anstatt 12 Kernen ist quasi genauso schnell wie der größere Bruder – mehr als sechs Kerne bringen also keine Vorteile in dem Spiel.
Der Ryzen 5 2600X mit ebenfalls 6 Kernen aber Zen+ statt Zen 2 kann da nicht mehr mithalten. Der Rückstand zum Nachfolger liegt bei 8 respektive 16 Prozent. Dieser hat wiederum einen Vorsprung von 12 respektive 19 Prozent zum Ryzen 5 1600X.
Der Core i7-7700K kommt nicht richtig vorwärts
Damit ist der Ryzen 5 1600X ziemlich genau so schnell wie der Core i7-7700K. Dieser kann sich auch kaum vom Core i3-9100 absetzen, was ungewöhnlich ist. Aber offenbar bringt Hyper-Threading in Resident Evil 3 keine oder nur geringe Vorteile. Der Vorsprung zum Core i3-9100 beträgt nur geringe 3 respektive 10 Prozent.
Bei den durchgeführten CPU-Benchmarks geht es nicht darum zu zeigen, welcher Prozessor theoretisch eine bessere Performance in Resident Evil 3 zeigt. Das Ziel der Tests ist es herauszufinden, ob der Prozessor in realitätsnahen Einstellungen Auswirkungen auf das Spielgeschehen hat. Deshalb gibt es keine Benchmarks in sehr niedrigen Auflösungen, die die Grafikkarte so wenig wie möglich belasten. Stattdessen ist Full HD bei vollen Grafikdetails das häufigste Szenario für die CPUs, das im Spielalltag genutzt wird.