Umsatzprognose: Samsung erwartet Zuwächse dank starker Speichersparte
Samsung erwartet für das erste Geschäftsquartal 2020 trotz der COVID-19-Pandemie Steigerungen bei Umsatz und operativem Gewinn im Vergleich zum Vorjahr. Wie zuletzt häufig, ist es die Speichersparte, die Samsung auch in schwierigen Zeiten zu guten Geschäftszahlen verhilft. Bei Smartphones ist es die Unabhängigkeit von China.
Der heute veröffentlichten Umsatzprognose für das erste Quartal 2020 zufolge erwartet Samsung einen Umsatz in Höhe von ungefähr 55 Billionen KRW. Das sind nach aktuellem Wechselkurs etwa 41,66 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Umsatz aus dem ersten Geschäftsquartal 2019 entspräche dies einem Plus von 4,98 Prozent.
Den erwarteten operativen Gewinn gibt Samsung mit 6,4 Billionen KRW aus, was umgerechnet 4,85 Milliarden Euro entspricht. Damit würde das Unternehmen ein leichtes Plus von 2,73 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019 sind Umsatz als auch operativer Gewinn um 10,61 Prozent respektive 8,15 Prozent rückläufig.
Starke Speichersparte
Dass Samsung trotz der Coronakrise eine positive Umsatzprognose vorlegt, ist vor allem der Speichersparte zu verdanken. Diese hat sich über die letzten Jahre zum größten Faktor innerhalb des Konzerns entwickelt und kann ein solides Fundament darstellen oder aber für teils dramatische Gewinneinbrüche sorgen. Schwankungen in der Speichersparte wirken sich stets deutlich auf Samsungs Gesamtergebnis aus.
Analysten zufolge habe es im Cloud-Umfeld von US-Unternehmen wie Amazon, Google, IBM und Microsoft eine sehr hohe Nachfrage nach DRAM gegeben. Im ersten Quartal 2020 seien zahlreiche aufgeschobene Bestellungen des vorherigen Quartals erfüllt und ausgeliefert worden, berichtet ein Analyst von TrendForce gegenüber Nikkei Asian Review. Dies sei Samsung durch die Verlagerung von Fertigungskapazitäten von Festlandchina nach Taiwan gelungen. Mit unter 400 bestätigen COVID-19-Fällen ist Taiwan eine der am wenigsten vom Coronavirus betroffenen Regionen der Welt.
Die ökonomischen Auswirkungen der Pandemie könnten sich Experten zufolge jedoch im späteren Verlauf des Jahres in den Geschäftszahlen widerspiegeln, Analysten gehen vom dritten Quartal aus. Ein Teil von Samsungs DRAM-Packaging findet auf der philippinischen Insel Luzon statt, die unter Quarantäne steht. Das könnte sich im weiteren Verlauf des Jahres auf die Auslieferungen von DRAM für Server auswirken.
Smartphone-Sparte unabhängig von China
Samsungs Smartphone-Sparte kommt bei der Fertigung ebenfalls gut mit der aktuellen Situation zurecht, da Samsung kaum von chinesischen Zulieferern und Fertigern abhängig ist. Ein Großteil der Bauteile stammt aus eigener Produktion und wird in weniger stark von der Pandemie betroffenen Regionen hergestellt. Wie es um die Verkaufszahlen von Smartphones im ersten Quartal bestellt ist, wird sich mit der Veröffentlichung des Quartalsberichts im weiteren Verlauf des Monats zeigen.