Speedlink Quyre & Orios im Test: Fazit

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Michael Schäfer
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Dass in dem von Speedlink anvisierten Preissegment von 50 bis 70 Euro keine Wunder zu erwarten sind, sollte jedem interessierten Käufer klar sein. Und dennoch schaffen es einige Anbieter, stimmige Pakete zu schnüren. Quyre und Orios von Speedlink gehören jedoch definitiv nicht dazu. Hier wurde der Fokus offensichtlich zu sehr auf Lichteffekte gelegt, anstatt sich zunächst den Kernbereichen eines Headsets zu widmen: einem der Preisklasse entsprechenden Klang bei Treiber und Mikrofon.

Die Nachteile fallen bereits beim ersten Aufsetzen auf: Selbst bei normal großen Köpfen sitzt das Headset labbrig und lässt sich aufgrund der automatischen Größeneinstellung auch nicht mehr nachjustieren. Darüber hinaus sorgen die beiden schmalen und offen liegenden Metallstreben nicht für einen festen Sitz. Das Quyre passt sich nur über die Ohrpolster an die Kopfform an, beim Orios sorgen die lediglich aus Kunststoff gefertigten Aufhängungen der Ohrmuscheln zumindest für eine senkrechte Anpassung.

Speedlink Quyre und Orios im Test

Klanglich laufen beide Vertreter den Möglichkeiten in ihrer Preisklasse hinterher, auch hier bieten andere Hersteller deutlich mehr. Beim Quyre wirkt die Audio-Ausgabe lasch, kraft- sowie lustlos, weder Tiefen noch Höhen kommen besonders zur Geltung – und das trotz der 50 Millimeter großen Treiber. Auch mit dem in der dazugehörigen Software enthaltenen Equalizer ist nicht viel zu retten. Etwas besser schlägt sich das Orios, Bässe und Höhen kommen deutlich kräftiger zur Geltung, womit bei Spielen zumindest eine grundlegende Atmosphäre aufkommt - mehr aber auch nicht. Während die große Schwester sich noch bedingt für die Musik- und Filmwiedergabe eignet, sollte beim Quyre erst gar nicht daran gedacht werden.

Auch beim Mikrofon treten Unterschiede auf. So bietet das Quyre auf dem Papier den besseren Frequenzumfang und in der Praxis die solidere Stimmabbildung, ist aber anfälliger gegenüber Störungen. Beim 20 Euro teureren Orios verhält es sich genau andersherum: Hier kommen die höheren Frequenzanteile weniger zur Geltung, womit die Stimme dumpfer wirkt. Dafür treten weniger Störungen auf.

Am Ende des Tests überwiegt die Erkenntnis, dass die Konkurrenz deutlich bessere Pakete schnürt. So wäre gegenüber dem Quyre unter anderem das Recon Spark von Turtle Beach (Test) die deutlich bessere Alternative: Die Verarbeitung fällt besser aus, zudem lassen sich die Ohrmuscheln sowohl senkrecht wie auch horizontal ausrichten, was im Zusammenspiel mit dem strafferen Bügel für einen deutlich besseren Sitz sorgt. Klanglich hat das Headset trotz der kleineren Treiber ebenso mehr zu bieten. Beim Mikrofon hingegen liegen beide Kontrahenten gleichauf. Eine weitere Alternative könnte das LX30 von Lioncast (Test) darstellen.

Für das etwas teurere Orios eignet sich als Ersatz das LX55 von Lioncast (Test), das zwar lediglich über einen Klinkeanschluss verfügt, aber dennoch in allen Belangen besser abschneidet. Für ein paar Euro mehr ist dieses aber auch in einer USB-Variante erhältlich.

Speedlink Quyre
16.04.2020
  • (keine)
  • durchwachsener Klang
  • Mikrofon anfällig für Störgeräusche
  • lockerer Sitz
Speedlink Orios
16.04.2020
  • (keine)
  • lockerer Sitz

ComputerBase wurden das Quyre und das Orios leihweise von Speedlink zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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