Corona-Quarantäne im März: Umsatz-Allzeithoch bei digital verkauften Videospielen
Im vergangen Monat gaben Spieler weltweit digital so viel Geld für Spiele aus wie nie zuvor, wie SuperData berichtet. Besonders Animal Crossing sticht mit immensen Verkaufszahlen hervor, doch generell kommen die Auswirkungen des Coronavirus dem Umsatz mit kostenpflichtigen PC- und Konsolenspiele zu Gute.
10 Milliarden US-Dollar in einem Monat
Immense 10 Milliarden US-Dollar haben Verbraucher weltweit im März 2020 demnach digital für Videospiele und In-Game-Inhalte ausgegeben. Damit währte der bisherige Rekord im Dezember 2019 nur wenige Monate – was damals noch niemand gedacht hätte, da die Umsätze im letzten Monat des Jahres die der anderen Monate meist klar übertreffen. Im Februar 2020 machten sich die Auswirkungen der Quarantänemaßnahmen zwar auch schon bemerkbar, doch der Umsatz lag dennoch rund 800 Millionen US-Dollar unter dem des vergangenen Monats.
Besonders profitiert haben dabei kostenpflichtige Konsolen- und PC-Spiele: Der Umsatz mit besagten Genres stieg in Relation zum Februar 2020 von rund 883 Millionen auf 1,5 Milliarden US-Dollar respektive von rund 363 Millionen auf 567 Millionen US-Dollar; das prozentuale Wachstum beträgt demnach 64 beziehungsweise 56 Prozent. Der hohe Anstieg lässt sich auch damit erklären, dass in die beiden Kategorien fallende Spiele vor allem in Europa und Nordamerika beliebt sind – beides Regionen, in denen die Quarantänemaßnahmen im März stark ausgeweitet wurden.
Nintendo-Spiele prosperieren
Doch obwohl viele Menschen zuhause blieben, stiegen auch die Einnahmen mit Mobile Games im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf 5,7 Milliarden US-Dollar. Besonders kurios: Das eigentlich zum Spielen außerhalb der eigenen vier Wände gedachte Pokémon GO kommt auf rund 111 Millionen US-Dollar an monatlichem Umsatz – das sind 18 Prozent mehr als noch im Februar.
Einen noch größeren Erfolg kann Nintendo aber mit Animal Crossing: New Horizons verbuchen. Über 5 Millionen Exemplare des Spiels wurden innerhalb eines Monats digital verkauft. Das ist mehr, als irgendein anderer Konsolen-Titel bisher in der gleichen Zeit verbuchen konnte. Zuvor hielt Call of Duty: Black Ops 4 diesen Rekord. Beeindruckend ist auch der Vergleich mit Super Smash Bros. Ultimate und Pokémon Schwert und Schild: Beide Spiele zusammen haben sich innerhalb des ersten Monats weniger häufig digital verkauft als das neue Animal Crossing.
Auch Doom und Call of Duty hatten einen erfolgreichen März
Doom Eternal (Test) verkaufte sich im März derweil rund 3 Millionen mal digital – ein für sich gesehen stolzer Wert. Im Jahr 2016 kam Doom lediglich auf knapp 1 Million digital verkaufte Einheiten. Die Anzahl monatlich aktiver Spieler in Call of Duty: Modern Warfare (Test) stieg derweil um 159 Prozent im Vergleich zum Februar. Verantwortlich für die somit rund 63 Millionen Spieler ist aber nicht nur das Coronavirus, sondern auch die Erweiterung durch Warzone (Benchmark-Test), den als Free-to-Play-Standalone konzipierten Battle-Royale-Modus des Shooters.
Half-Life: Alyx ist ein VR-Blockbuster
Eine Sonderrolle nimmt indes Half-Life: Alyx (Test) ein. Der Start des Titels fiel im Vergleich zu anderen Triple-A-Titeln mäßig aus, war aber einzigartig im Maßstab der VR-Spiele. Rund 860.000 Spieler starteten den Half-Life-Ableger im März. Das ist besonders beeindruckend, wenn auf die Zahl der in Verwendung befindlichen VR-Headsets geschaut wird: Ende 2019 verfügten lediglich rund 4 Millionen PC-Spieler weltweit über die entsprechende Hardware. Berücksichtigt werden muss dabei wiederum, dass Half-Life: Alyx zuhauf im Bundle mit Valves Index (Test) verkauft wurde. Die Verkäufe des Spiels außerhalb eines Bundles generierten im März derweil rund 41 Millionen US-Dollar an Umsatz.