Radeon Pro VII: Vega 20 kommt in die professionelle Workstation
Zuerst ist AMDs Vega-20-GPU im HPC-Segment als Radeon Instinct MI60 sowie MI50 sowie für den Consumer als Radeon VII gestartet. Nun folgt die professionelle Workstation als Radeon Pro VII. Als Haupt-Gegner hat sich AMD selbst die Quadro RTX 5000 von Nvidia ausgesucht, die bezüglich Preis und Leistung geschlagen werden soll.
Die Radeon Pro VII nutzt wie das Consumer-Pendant eine teildeaktivierte Vega-20-GPU und und bietet 3.840 Shadereinheiten. AMD spricht von 13,1 TFOPS FP32-Performance, was auf 1.700 MHz hindeutet. Damit taktet die Radeon Pro VII etwas niedriger als die Radeon VII, ist mit maximal 250 Watt (Typical Board Power) aber auch genügsamer. Daher gibt es nur einen Acht-Pin- sowie einen Sechs-Pin-Stromstecker anstatt zwei Mal Acht-Pin.
Anders als die Desktop-Grafikkarte kann die Radeon Pro VII mit der maximalen Double-Precision-Leistung arbeiten, sodass die FP64-Performance bei 6,5 TFLOPS liegt. Ebenso können die Formate FP16, INT8 sowie INT4 mit Rapid Packed Math beschleunigt werden, die verbauten FP32-ALUs können entsprechende Formate also schneller berechnen.
Mit ECC, aber nicht mit den vollen 32 GB HBM2
Beim Speicher arbeitet aber auch die Radeon Pro VII mit angezogener Handbremse. Denn die vollen 32 GB gibt es weiterhin nur bei den Radeon-Instinct-Modellen, die Radeon Pro VII belässt es bei 16 GB inklusive ECC. AMD spricht von „über 1 TB/s“ Speicherbandbreite, was mit den vier HBM2-Stacks auf eine Frequenz von 1.000 MHz hindeutet. PCIe 4.0 ist, anders als bei der Radeon VII, bei der Workstation-Karte aktiviert.
Sechs Monitore können mittels Mini-DisplayPort 1.4 angeschlossen werden. Wer nicht eine, sondern zwei Radeon Pro VII nutzen möchte, verbindet diese mittels Infinity Fabrik Link, AMDs Konkurrenztechnologie zu Nvidias NVLink. Die 199 US-Dollar teure Brücke bietet eine bidirektionale Bandbreite von 168 GB/s und ist je nach Mainboard als 2-Slot- und als 3-Slot-Variante verfügbar.
1.899 US-Dollar will AMD für die Radeon Pro VII ab Mitte Juni haben. Damit soll die Grafikkarte nicht nur günstiger als die Quadro RTX 5000 sein, sondern laut AMD auch schneller – zumindest so lange kein Raytracing auf den RT-Kernen und keine KI-Beschleunigung auf den Tensor-Kernen genutzt wird. AMD-eigene Benchmarks zeigen je nach Programm einen Leistungsgleichstand bis eine doppelte Performance an, meistens soll das Plus bei 10 bis 25 Prozent liegen. Hinzu sollen Temperaturentwicklung und Leistungsaufnahme (an der Steckdose) geringer ausfallen.