COVID-19: iOS 13.5 mit Kontakt-Tracing-API ist fertig

Update Nicolas La Rocco
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COVID-19: iOS 13.5 mit Kontakt-Tracing-API ist fertig

Apple hat das iOS 13.5 Golden Master (GM) fertiggestellt und mit der Verteilung zunächst an Entwickler begonnen. Der Release für die Allgemeinheit dürfte im Verlauf der Woche starten. Mit iOS 13.5 bietet Apple erstmals die Kontakt-Tracing-API an, auf die einzeln freigegebene Apps etwa von Gesundheitsbehörden zugreifen können.

Die Kontakt-Tracing-API ist von Apple erstmals mit iOS 13.5 Beta 3 eingeführt worden, nachdem das Projekt in Kooperation mit Google, das die gleiche Funktionalität über die Google Play Services in Android integriert, Anfang April angekündigt worden war.

Kontakte zu COVID-19-Infizierten ermitteln

Das Kontakt-Tracing soll dabei helfen, Kontaktpersonen von COVID-19-Infizierten zu ermitteln und die Ausbreitung der Pandemie weiter zu bremsen. Aufgrund der langen Inkubationszeit ist es bei COVID-19 besonders wichtig, dass bislang asymptomatische Kontaktpersonen von positiv getesteten Personen schnell ermittelt werden, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu unterbinden. Beim optionalen (Opt-In) Kontakt-Tracing werden lediglich Kontakte zu anderen Personen über das Smartphone erfasst und bei Einwilligung des Nutzers geteilt, es handelt sich nicht um Standort-Tracking. Die GPS-Position des Nutzers oder gar deren Identität wird nicht erfasst.

Schlüsselaustausch über Bluetooth Low Energy

Für das Tracing setzen Apple und Google auf Bluetooth Low Energy. Haben zwei Personen respektive ihre Smartphones in Reichweite des Bluetooth-Signals Kontakt zueinander, tauschen die Geräte untereinander einen alle 15 Minuten wechselnden Schlüssel aus. Wird eine Person mit COVID-19 diagnostiziert, können mit Zustimmung des Nutzers die empfangenen Schlüssel der letzten 14 Tage in die Cloud geladen werden. Das Smartphone der anderen Person lädt periodisch Schlüssel von positiv diagnostizierten Personen aus der Cloud herunter und informiert anonym darüber, dass Kontakt zu einem COVID-19-Infizierten bestand und was als nächstes zu tun ist.

Apple selbst ist zumindest zum aktuellen Zeitpunkt nur insofern in den Prozess involviert, als dass mit der API die technische Grundlage innerhalb von iOS dafür geschaffen wurde. Die App, die auf die API zugreift und für die Auswertung der Daten und Warnmeldungen bei entsprechenden Kontakten auslöst, würde beispielsweise von einer Gesundheitsbehörde stammen. Der Zugriff auf die API wird von Apple manuell im Einzelfall freigeschaltet, für App-Entwickler steht sie nicht frei zur Verfügung. Das Aufzeichnen eines Kontaktprotokolls ist erst dann möglich, wenn eine autorisierte App installiert wurde. Bisher steht keine App für die Nutzung der API zur Verfügung.

Kontakt-Tracing-API in iOS 13.5
Kontakt-Tracing-API in iOS 13.5

Apple und Google planen Integration in die Betriebssysteme

In einem zweiten Schritt wollen Apple und Google die Unterstützung für das Kontakt-Tracing direkt in die Betriebssysteme integrieren. Dies sei robuster als die jetzt veröffentlichte Programmierschnittstelle und ermögliche die freiwillige Teilnahme von weit mehr Einzelpersonen. Außerdem unterstütze dieser Ansatz laut Apple die Zusammenarbeit in einem breiteren Ökosystem von Apps und Gesundheitsbehörden.

Maskenerkennung für Face ID

iOS 13.5 führt darüber hinaus Funktionen ein, die bereits aus den letzten Betaversionen bekannt waren. Dazu gehört die Maskenerkennung für Face ID, das beim Tragen einer Maske nun schneller zum manuellen Entsperren über PIN oder Passwort wechselt, nachdem auf dem Sperrbildschirm von unten nach oben gewischt wurde. Das funktioniert auch für Apple Pay, im App Store oder für andere Anwendungen, die Face ID nutzen. Für FaceTime besteht nun die Option, das automatische Vergrößern der Kachel des Sprechenden bei Gruppenchats zu deaktivieren. Nur in den USA lassen sich bei einem Notruf nun automatisch Gesundheitsdaten an den Notrufdienst übertragen.

Apple behebt mit dem Update auch wieder kleinere Fehler, darunter einen potenziell schwarzen Bildschirm beim Streaming von gewissen Websites sowie einen Fehler des Teilen-Bildschirms, der bei manchen Anwendern Empfehlungen und Optionen nicht laden konnte. Auf einem iPhone 11 Pro Max misst das Update auf iOS 13.5 4,16 GB.

Update

iOS 13.5 mit Kontakt-Tracing-API steht nun für die Allgemeinheit zum Download bereit. Parallel dazu verteilt Google ab sofort die neue API über die Google Play Services.