Asus PN62 im Test: Benchmarks und Erfahrungen zum Asus PN62
2/3Bei den nachfolgenden Benchmarks zieht ComputerBase die größten Parallelen zu aktuellen Notebooks. Denn im Grunde genommen ist der Asus PN 62 wie eine Zotac Zbox und ein Intel NUC ja quasi ein Notebook ohne Bildschirm. In Büros lässt er sich hinter einen Monitor hängen – dank VESA-Halterung ist das kein Problem. Im Vergleich zu anderen mobilen CPUs für Notebooks lässt sich am Ende am besten die Leistung einordnen, da von Laptops entsprechend viele aktuelle Werte vorliegen, einschließlich Ice Lake, Comet Lake und AMD Ryzen inklusive Renoir.
Wie dem Screenshot bereits zu entnehmen ist, wollte der Mini-PC den DDR4-Speicher nicht mit höherem Takt als DDR4-2400 laufen. Von G.Skill zwar mit DDR4-3200 ausgeliefert, sind es die entsprechenden XMP-Spezifikationen, die sich in dem kleinen PC leider nicht auswählen lassen. Der Fallback bei den Speicherriegeln ist DDR4-2400. Damit verschenkt das System minimal Leistung im Vergleich zur offiziellen maximalen Grenze DDR4-2666. Die QVL für Speicher von Asus für den PN62 (PDF) sieht ohnehin aber nur drei Modulpaare vor, der Großteil ist DDR4-2400 und darunter.
Asus wurde darüber von ComputerBase in Kenntnis gesetzt, konnte aber keine allgemeingültige Lösung anbieten. Die Problematik an sich ist nicht neu. Es ist die Mischung aus exakt passenden Modulen mit darauf programmiertem SPD und Intels strengen Vorgaben, die CPU und Chipsatz in ein Korsett zwingen, das nicht aufgebrochen werden darf, und letztlich keine flexiblere Anpassung ermöglicht.
Stromverbrauch von Leerlauf bis Last und Lautstärke
Kleine PCs sollen nicht nur wenig Platz verbrauchen, sondern auch gewisse Vorgaben an Lautstärke und Stromverbrauch erfüllen. Letzteres wird bei dem Mini-PC von Asus im Leerlauf sehr gut gelöst, 5,8 Watt lassen das Modell ganz knapp vor dem NUC ins Ziel kommen. Unter Last wird der Vergleich ungleich komplizierter, denn nun kommen die Herstellervorgaben an die CPU ins Spiel.
Asus riegelt den Prozessor strikt nach minimaler Turbophase bei 15 Watt ab, sodass in der Spitze zwar 63 Watt stehen können, es in der Regel für den kompletten PC dann jedoch nur 25 Watt sind. Wie Blender offenbart, liegen dann auch kaum noch 2,2 GHz für die vier Kerne und acht Threads an. Der positive Aspekt: Der PC ist auf Dauer unter Last relativ leise, bei kurzer Spitzenlast jedoch deutlich hörbar und rangiert am Ende ziemlich exakt auf dem Niveau von Intels NUC, was angesichts sehr ähnlicher Größe und gleicher Technik am Ende auch nicht überrascht.
Modell | Szenario | Windows Leerlauf | Teillast (1 Kern) | Volllast (alle Kerne) |
---|---|---|---|---|
Asus PN 62 | Lautstärke | < 30 dB | 43 dB | 43 -> 36* dB |
Leistungsaufnahme (Steckdose) | 5,8 Watt | 23 Watt | 63 -> 25* Watt | |
Zbox CA621 nano | Lautstärke | 0 dB | 0 dB | 0 dB |
Leistungsaufnahme (Steckdose) | 6,5 Watt | 25 Watt | 40 -> 25* Watt | |
Intel NUC 10 | Lautstärke | < 30 dB | 39 dB | 42 -> 39* dB |
Leistungsaufnahme (Steckdose) | 6,5 Watt | 39 Watt | 102 -> 60* Watt | |
Lautstärke-Messungen orthogonal zur Oberfläche, 40 cm Abstand von vorn | ||||
* Zu Beginn Turbomodus, danach dauerhaft im Power-Limit |
Nie am Maximum
Das harte Power-Limit bei Asus wird auch an anderer Stelle sichtbar. Wie das Verlaufsdiagramm beim Takt in Cinebench 1T offenbart, springt der Takt der CPU im Asus-Modell deutlich auf und ab. Mit höchstens 4,1 GHz bleibt es zudem unter dem Maximum des Intel Core i5-10210U, das mit 4,2 GHz spezifiziert ist – auch ohne temperaturabhängigen Thermal Velocity Boost.
Drei Lüfterprofile – aber nur im BIOS
Die Lüftersteuerung im BIOS (Del oder F2 beim Start) lässt den Nutzer aus zwei verschiedenen Profilen wählen. Leider lässt sie sich nicht unter Windows anpassen, eine Software für diesen Zweck gibt es von Asus nicht. Das von Notebooks bekannte Armoury Crate arbeitet nicht mit dem Mini-PC zusammen respektive erkennt diesen nicht. Auch die Asus-Business-Software, die beim PN62 im Support-Bereich hinterlegt ist, bietet dem Nutzer keine Optionen. Schade.
Benchmarks in Anwendungen und Spielen
Die Einordnung der Leistung ist in erster Linie ein Vergleich zu Notebook-CPUs in gleicher und ähnlicher TDP-Klasse, doch es vor allem um den Vergleich zum zuletzt getesteten Intel NUC sowie der Zotac Zbox. Allerdings werden schon beim Blick auf die nachfolgenden Eckdaten der Notebook-CPUs deutliche Unterschiede sichtbar, denn über die Leistungsaufnahme wird am Ende auch immer mehr Leistung bereitgestellt.
CPU | Modus | Verlauf CPU-Package-Power | ||
---|---|---|---|---|
kurzfristig | langfristig | |||
Asus PN62 | i5-10210U | Standard | 43 Watt | 15 Watt |
Zbox nano CA621 | R3 3200U | Standard | 22 Watt | 15 Watt |
Intel NUC10i7FNH | i7-10710U | Standard | 65 Watt | 30 Watt |
Yoga C940 | i7-1065G7 | Leistung | 35 Watt | 25 Watt |
Yoga C940 | i7-1065G7 | Leise | 25 Watt | 9 Watt |
Yoga C640 | i7-10510U | Leistung | 35 Watt | 20 Watt |
Yoga C640 | i7-10510U | Leise | 25 Watt | 15 Watt |
Asus lässt der Comet-Lake-CPU nur sehr kurzfristig freien Lauf, binnen weniger Sekunden wird die Package-Power von 43 auf 15 Watt eingebremst. Damit läuft der Prozessor vollständig in den Spezifikationen, doch statt bis zu 3,8 oder gar 3,9 GHz im All-Core-Turbo sind es dann im Schnitt nur noch 2,2 GHz unter Last. Der gewaltige Unterschiede vor allem zu Intels Sechskern-NUC, der dauerhaft 30 Watt ziehen darf, schlagen sich natürlich direkt auf die Leistung nieder.
Dass die Leistung für sich genommen stimmt, zeigt der Vergleich zu den bisher in Notebooks getesteten Quad-Core-Lösungen von Intel, die ähnlich mit der TDP umgehen. Dann landet der neue Core i5 ziemlich exakt dort, wo der alte Core i5 war, unter Umständen minimal davor.
Kaum Einfluss hat die TDP auf die Leistung der integrierten Grafik. Denn diese ist in der UHD-Generation nach wie vor so schwach, dass sie bei 15 oder auch 30 Watt die gleiche Leistung abliefert. Im Mini-PC-Segment wird erst Tiger Lake mit der neuen Grafiklösung Intel Xe helfen, denn Ice Lake hat Intel in diesem Bereich nicht vorgesehen.
Vergleich zum Desktop-Prozessor
Im Vergleich des Notebook-Prozessors mit klassischen Desktop-Lösungen liegt der Intel Core i5-10210U sehr nahe am Ice Lake – ebenfalls einer Notebook-CPU mit vier Kernen bei gleicher TDP-Einstufung. Mit nur 2,2 GHz Takt gewinnen acht Threads am Ende in Multi-Core-Tests nicht mehr viel; kleine spurtstarke Anwendungen, die vom kurzfristig höheren Takt profitieren können, sind besser für den kleinen PC geeignet.