Gigabyte Aero 15 OLED im Test: Fazit

 4/4
Update Jan-Frederik Timm
157 Kommentare

Auch die Neuauflage des Aero 15 OLED hält ihr Versprechen: Das Notebook bietet Anwendern, deren Arbeit Rechenleistung und ein scharfes, kontrastreiches und kalibriertes Display sowie gute Eingabewerkzeuge voraussetzt, genau das, was sie suchen. Und bei den Anschlüssen gibt es keine Zukunft, sondern das, was heutzutage benötigt wird – inklusive Ethernet, HDMI, Thunderbolt 3 und eines schnellen Kartenlesers. Da passt Intels SSD mit QLC-NAND leider so gar nicht ins Bild: Ihre sehr niedrige Schreibrate von weit unter 100 MB/s nach dem SLC-Cache ist beim Umgang mit großen Datenmengen von externen Quellen schnell ein Ärgernis.

Da zeigt sich dann auch, dass Nvidias Studio-Label kein abschließender Garant für die Eignung eines Notebooks zum ernsthaften Arbeiten ist, weil es in vielen Aspekten nur weiche Vorgaben macht. Doch zurück zum Aero 15 OLED und dessen vielen positiven Eigenschaften.

Viel Leistung nach jedem Geschmack

Über das Tool Control Center gibt der Hersteller Kunden erneut ein Werkzeug an die Hand, um neben der Tastaturbeleuchtung und dem Display auch die Leistung ganz an die eigenen Wünsche und Erfordernisse anzupassen.

Der RTX-Studio-Laptop Gigabyte Aero 15 OLED (2021)
Der RTX-Studio-Laptop Gigabyte Aero 15 OLED (2021)

Wer das nicht will, kann auf die AI vertrauen, die die Leistung an das entsprechende Szenario bestmöglich anpassen soll. Arbeiten sollte Gigabyte allerdings noch an der App selbst, denn mit offenem UI braucht sie viel zu viel Leistung und damit auch Strom und im Zweifel Akkulaufzeit.

Beachtlich ist abermals die Bandbreite an CPU-Leistungseinstellungen. Von effizienten maximal 38 Watt bis hin zu schnellen, aber deutlich weniger effizienten 62 Watt bietet Gigabyte dem Kunden auch dieses Jahr ein breites Spektrum an Optionen an. Und wer einmal im Akkumodus in kurzer Zeit viel Rechenarbeit erledigen muss, bekommt mit immer noch bis zu 32 Watt weiterhin viel Leistung geboten. Weniger Einfluss hat der Nutzer auf die GPU-Leistung, die im Testmuster dank GeForce RTX 2070 Super Max-Q hoch ausfällt.

Positiv erwähnt werden muss erneut die Lautstärke unter Last: Wer das Notebook maximal fordert, kann es zwar nicht mehr überhören. In Anbetracht der Leistungsfähigkeit und des dafür erforderlichen Verbrauchs der Intel-CPU kann sich das Resultat aber sehen lassen. Das Verhalten des Kühlsystems unter Leerlauf ist dann allerdings auch die zweite Eigenschaft, die man dem Aero 15 OLED ankreiden muss: Dauerhaft laufende Lüfter erscheinen in Anbetracht der hohen Qualität des Notebooks fehl am Platz, andere OEMs machen das deutlich besser.

Eine nicht dem Hersteller anzukreidende Kehrseite der potenten Plattform und des UHD-Displays ist trotz Nvidia Optimus die Akkulaufzeit, die an moderne Ultrabooks mit großen Akkus nicht im Ansatz heranreicht. Im Vergleich mit anderen 15-Zoll-Notebooks (mit UHD-Display) schlägt sich das Aero 15 OLED dank 94-Wh-Akku allerdings noch richtig gut.

Wenig Konkurrenz

Weil es am Ende bei den Anschlüssen, dem Gehäusevolumen und dessen Verarbeitung ebenfalls nichts zu bemängeln gibt und eine günstige, aber schnelle M.2-SSD nachgerüstet werden kann, ist das Aero 15 OLED auch in der Generation Frühjahr 2020 auf der Suche nach einem Arbeits-Notebook (alternativ einem weniger auffälligen Gaming-Notebook) einen Blick wert.

Konkurrenten mit OLED-Bildschirm und Achtkern-CPU gibt es aktuell nur in Form des Dell XPS 15 (7590), des Asus ZenBook Pro Duo und des Lenovo ThinkPad X1 Extreme G2 – spielt auch die GPU eine Rolle, ist Gigabyte ab GeForce RTX 2070 konkurrenzlos am Markt. Wird auf den OELD-Bildschirm verzichtet, fällt hierzulande vorerst auch automatisch die Achtkern-Option weg. Die Konkurrenz wird dann deutlich größer.

Und mit Ryzen?

Erste Tests mit Ryzen 4000H(S) „Renoir“ haben gezeigt, dass AMD im Jahr 2020 mehr Multi- und kaum weniger Single-Core-Leistung bei geringerem Energiebedarf liefern kann. Wie bei vielen anderen OEMs ist eine Umstellung der Aero-Plattform auf Ryzen bei Gigabyte derzeit allerdings nicht geplant. Das Aero 15 OLED ist auch mit Intels Plattform ein sehr gutes Notebook, vielleicht könnte es mit Ryzen 4000H(S) aber noch etwas besser sein.

ComputerBase wurde das Gigabyte Aero 15 OLED leihweise von Gigabyte zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.