HP Pavilion Gaming 15 im Test: Lautstärke, Display und Fazit
3/3Kühlung
Der Start der Lüfter bei anhaltend fordernden Anwendungen erfolgt dezent wahrnehmbar auf einer fest definierten Drehzahl, bis die Temperatur auf mehr als 78 Grad Celsius steigt. Der Zustand bleibt nur wenige Sekunden, bevor die ausgereifte Regelung wieder für leisere Töne sorgt. Denn die von HP im Pavilion Gaming 15 eingesetzte Lüftersteuerung reagiert nicht unnötig nervös auf kurzzeitige Temperaturschwankungen und agiert vor allem im Teillastbetrieb souverän und unaufdringlich. Positiver Nebenaspekt: Auch bei kurzzeitigen Temperaturspitzen, etwa beim Wechsel vom passiven zum aktiven Lüftermodus, ist kein Leistungseinbruch in Form von Einbußen bei den Taktraten (Throtteln) erkennbar.
Unter Last zeigt sich das Notebook hingegen von einer lauteren Seite, die gemessenen Temperaturen liegen über dem Niveau vieler bisher getesteter, schnellerer, aber auch deutlich teurerer Systeme. Hier dürfte ebenso die relativ spärlich gestaltete Luftzufuhr an der Unterseite eine Rolle spielen.
Im Leerlauf bleibt das Notebook ruhig
Überzeugen kann das Verhalten der Lüfter im „Leerlauf“ unter Windows, hier macht es nur selten auf sich aufmerksam. Beim Surfen im Netz oder Navigieren im Browser bleiben die Lüfter in der Regel komplett still.
Display
Das matte Full-HD-Display mit 60 Hertz gibt ein solides Bild ab, mehr aber auch nicht. Die versprochene maximale Helligkeit von 300 cd/m² wird erreicht, der Kontrast liegt bei knapp 1.100:1, die Homogenität der Ausleuchtung bei 86 Prozent.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten des HP Pavilion Gaming 15 fallen den Erwartungen entsprechend aus. Bei auf 200 cd/m² normierter Helligkeit werden in beiden Testszenarien knapp fünf Stunden erreicht. In Anbetracht der verbauten Hardware und des „nur“ 52 Wattstunden großen Akkus geht das in Ordnung. Das kleinere Asus ROG Zephyrus G15 mit Ryzen 4000 und GeForce RTX 2060 hält mit 76-Wattstunden-Akku nur 15 Prozent länger durch, steuert das Display allerdings mit 120 Hertz an.
Mit einem Akku der 90-Wattstunden-Klasse würde das Pavilion Gaming 15 zwar noch länger durchhalten, Gigabyte Aero 15 OLED und Schenker XMG Fusion zeigen allerdings, dass Ultrabook-Laufzeiten auch dann noch in weiter Ferne liegen. Geladen wird das Notebook über ein 200-Watt-Netzteil.
Fazit
Das HP Pavilion Gaming 15 in der Version mit AMDs Ryzen 7 3750H und Nvidias größtem Turing-Ableger ohne RTX, der GeForce GTX 1660 Ti, ist schon technisch eine Seltenheit. Mit 999 Euro steht es aber auch preislich ziemlich alleine da. Käufer erhalten mit dem System ein solides Gaming-Notebook, dem mit ersten Ryzen-4000-Systemen im selben Preisbereich allerdings kurzfristig starke Konkurrenz ins Haus steht.
Die technische Basis des noch aktuellen Pavilion ist nach dem Start von AMDs Mobile-Prozessoren der Renoir-Familie mit Zen 2 in Sachen Prozessor sichtbar nicht mehr das Maß der Dinge, und das ist auch in Spielen spürbar. Schneller als die für unter 1.000 Euro oft anzutreffende Kombination aus Intel Core und GeForce GTX 1650 (Ti) ist das Notebook aber allemal. Und es hat andere Vorzüge wie stets verbaute 16 GB DDR4-RAM im Dual-Channel-Modus, die darüber hinaus genau wie alle Laufwerke und der Akku komfortabel austauschbar sind. Die SSD ist mit 512 GB nicht zu klein bemessen.
Dass das Notebook nicht zur Spitzenklasse gehört, wie sie HP mit der Omen-Serie selbst belegt, zeigt sich nicht nur beim (gut verarbeiteten) Kunststoffgehäuse und dem unspektakulären Display, sondern auch bei der Kühllösung. Während sie sich im Alltagseinsatz kaum bemerkbar macht, weil die meiste Zeit die Lüfter komplett stillstehen, kommt sie bei Dauerlast und in Spielen schnell an ihre Grenzen. Auch die Akkulaufzeit beim Arbeiten und Streamen ist nur befriedigend.
Interessenten für ein sehr günstiges, aber in Summe gutes Gaming-Notebooks dürfen das HP Pavilion 15 mit Ryzen 3750H und GeForce GTX 1660 Ti die kommenden Tage im Auge behalten. In Anbetracht erster Neuauflage mit Ryzen 4000 stehen potentiell schnellere Systeme im gleichen Preissegment vor der Tür, das HP Pavilion 15 könnte im Preis deshalb noch nachgeben. Wer 1.000 Euro investieren und noch etwas abwarten kann, sollte hingegen auf die Neuauflage warten, die es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch von HP geben wird – Ryzen 4000 macht gegenüber Ryzen 3000 in Spiele-Notebooks ebenfalls einen großen Unterschied.
ComputerBase hat das Pavilion Gaming 15 leihweise von HP zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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