Im Leerlauf zeigen die neuen Intel-Prozessoren ihre Wurzeln: Selbst auf hochgezüchteten Z490-Mainboards lässt sich das Gesamtsystem inklusive GeForce RTX 2080 Ti von Asus unter der 50-Watt-Marke im Leerlauf betreiben und rangiert damit auf dem Vorgängerniveau.
Im Teillast-Szenario erweist sich der Core i5-10400F als sparsam. 4,3 GHz Single-Core-Takt beherrschen Intels Skylake-Kerne auch in 14 nm sehr effizient, der Unterschied zum Vorgänger ist minimal und primär plattformbedingt.
Unter regulärer voller Belastung (kein AVX) dreht sich dann das Bild. Die CPU benötigt im Rahmen eines kompletten Systems fast das gleiche wie ein Core i7-8700K, der – höchstwahrscheinlich dank strengerem Binning für die Oberklasse – flotter bei geringerem Verbrauch zu Werke geht. Ans Extrem getrieben mit AVX2 setzt sich das K-Modell dann aber wieder deutlich ab.
Ohne die offiziell von Intel gesetzten PL-Limits kann der Core i5-10400F in AVX2-Szenarien die 100-Watt-Marke überschreiten. Das entspricht 25 Prozent mehr als ein Core i5-9400F. Im Gegenzug bietet die neue Lösung aber bis zu 35 Prozent mehr Leistung. Insbesondere für Anwendungen ist die CPU deshalb das effizientere Gesamtpaket. In dem Szenario wird dann auch der große Unterschied deutlich, der auftreten kann, wenn der Core i5-10400F dauerhaft auf 65 Watt limitiert ist: Nur noch 3,3 GHz Takt liegen bei 65 Watt an, für 4,0 GHz im AVX-Test braucht es 108 Watt.
Noch effizienter sind AMDs Ryzen in der 65-Watt-Klasse, die dank 7-nm-Fertigung klar gewinnen. Sie genehmigen sich maximal 90 Watt und sind darüber hinaus in nahezu jeder Anwendung flotter.
ComputerBase hat zwar einen Core i5-10400F mit nativem Sechs-Kern-Die und Wärmeleitpaste erwischt, aber ein Problem ist das mit Werkseinstellungen nicht. Die CPU spielt in den gleichen Regionen wie vorangegangene Core i5, die ebenfalls nicht verlötet waren. Bei geringerem Takt von 4 GHz unter Maximallast ist diese Variable einfach weniger kritisch als im Grenzbereich.
Ohne K kein Overclocking, das steht bei Intel auch im Jahr 2020 fest. Auf einem Z490-Mainboard lässt sich der Prozessor aber zumindest mit schnellerem Speicher betreiben, die stark konservative Vorgabe von DDR4-2666 via XMP leicht anheben. Zusammen mit offenen Limits, wie es die meisten Boards im „Auto“-Betrieb machen, lassen sich so noch einige Prozent gewinnen.