JBL Tune 220TWS im Test: Klang, Latenz und Fazit
2/2Guter Klang mit klaren Höhen
Die JBL Tune 220TWS bieten einen angenehmen, klaren Klang, der insbesondere von klaren und hellen Höhen profitiert, die differenziert und prägnant wiedergegeben werden. Stimmen sind sehr gut verständlich und ebenfalls gut von den Bässen und Höhen abgegrenzt. So ist nicht nur Gesang gut verständlich, sondern auch einem Podcast lässt sich uneingeschränkt über die Ohrhörer lauschen. Tracks wie Can't Stop von den Red Hot Chili Peppers stehen den Ohrhörern sehr gut. Wird die Lautstärke stark angehoben, klingen die Höhen zudem etwas schlechter und fangen an zu zischen, ohne dabei aber hart und unangenehm zu werden. Ein unangenehmes Kratzen bei hoher Lautstärke wie bei den Honor Magic Earbuds (Test) und den Huawei FreeBuds 3i (Test) weisen die Tune 220TWS nicht auf, so dass sich auch Blondie mit One Way Or Another bei maximaler Lautstärke hören lässt.
Der Bass ist nicht zu präsent, kann aber durchaus druckvoll agieren, wenn er gefordert wird. Bauartbedingt ist der Bass allerdings weniger präsent als bei anderen kabellosen In-Ears, die mit Silikoneinsätzen im Gehörgang sitzen, und stärker vom individuellen Sitz in den Ohren abhängig. Tiefer Bass wie in St. Jude von Florence + The Machine wird ab einer Lautstärke von circa 35 Prozent wahrnehmbar ausgegeben. Kein schlechtes, aber auch kein besonders gutes Ergebnis und tendenziell der Kritikpunkt am Klang der Tune 220TWS, da es dem Bass etwas an Volumen im unteren Bereich fehlt. Bei Tracks wie Vossi Bop von Stormzy macht sich dies jedoch stark bemerkbar.
Wer somit nicht auf Basswummern aus ist und einen Klang sucht, der im Alltag alle Genres angenehm wiedergibt, ist mit den JBL Tune 220TWS gut beraten.
Ordentliche Telefonie, kein Transparenzmodus nötig
Bei der Telefonie überzeugen die JBL Tune 220TWS vor allem mit einer guten Filterung von Umgebungsgeräuschen, die weitgehend nicht an den Gesprächspartner übertragen werden. Dafür muss in Kauf genommen werden, dass die Stimme etwas blechern und weiter entfernt klingt. Dennoch ist der Träger gut verständlich und Telefonate lassen sich auch über die Ohrhörer von JBL führen.
Einen Transparenzmodus zum Wahrnehmen der Umgebung bieten die JBL Tune 220TWS nicht, aufgrund ihrer Bauform ist dies aber ohnehin nicht notwendig. Die Umgebung ist selbst bei der Musikwiedergabe eingeschränkt wahrnehmbar und Gespräche können bei niedriger Lautstärke oder deaktivierter Wiedergabe problemlos auch bei eingesetzten Ohrhörern geführt werden.
Unproblematische Latenzen
Bei der Latenz erreichen die JBL Tune 220TWS die für AAC typische Verzögerung von rund 160 bis 180 ms und fallen trotz Master-Slave-Verbindung zwischen den Ohrhörern nicht negativ auf. Ein Unterschied zwischen Android und iOS ist zudem nicht festzustellen.
In-Ear-Kopfhörer | Latenz |
---|---|
JBL Tune220TWS | 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Huawei FreeBuds 3i | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Honor Magic Earbuds | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Anker SoundCore Liberty Air 2 | 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Sony WF-1000XM3 | 160–180 ms (Android/iOS, AAC) |
Sennheiser Momentum True Wireless 2 | 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
Samsung Galaxy Buds+ | 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone) |
Bose SoundSport Free | 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android) |
Jabra Elite Active 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Padmate PaMu Slide | 160–180 ms (iOS/Android, aptX) |
Jabra Elite 75t | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Apple AirPods Pro | 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC) |
Sennheiser Momentum True Wireless | 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC) |
EarFun Free (2. Gen.) | 160–180 ms |
EarFun Free | 160–180 ms |
Yobybo Card20 | 160–180 ms |
Apple AirPods (2. Gen.) | 160–180 ms |
Huawei FreeBuds 3 | 60–80 ms |
Razer Hammerhead | 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms |
Creative Outlier Gold | 160 ms |
Anker Soundcore Liberty 2 Pro | 60–80 ms |
Cambridge Audio Melomania 1 | 180 ms |
Xiaomi Redmi AirDots | 160–180 ms |
Jaybird Vista | 160 ms |
Skullcandy Indy | 160–180 ms |
Skullcandy Sesh | 160–180 ms |
TaoTronics SoundLiberty 53 | 200 ms |
Fazit
Die JBL Tune 220TWS zeigen sich im Test als solide Allrounder, die einen guten Klang bieten und fast jedes Genre gleichermaßen unaufgeregt wiedergeben können. Bei den tiefen Frequenzen fehlt ihnen etwas Volumen und im Vergleich zu In-Ears mit Silikon-Passstücken mitunter ein wenig Druck beim Bass. Die Ohrhörer sitzen locker im Ohr und entfalten so keinerlei Druck. Für Sport sind sie aber nur sehr eingeschränkt geeignet und die vordere Öffnung ist etwas zu scharfkantig geraten.
Trotz des vergleichsweise langen und dicken Stiftes überzeugt die Akkulaufzeit im Test zudem nicht. Nach nur 2:45 Stunden sind die Ohrhörer leer. Für heutige Standards zu wenig, auch wenn das Ladecase realistisch rund 15 Stunden Wiedergabedauer hinzufügt – aber eben nur mit Unterbrechung. So muss man die Ohrhörer beim Nichtbenutzen immer in das Ladecase legen, damit sie nicht unverhofft leer sind. Das Ladecase ist angenehm klein und leicht – wie auch die Ohrhörer –, setzt aber auf den alten Micro-USB-Anschluss statt USB-C.
Die Steuerung funktioniert dank Tasten mit gutem Druckpunkt im Alltag unproblematisch, kann aber nicht angepasst werden und verfügt über keine Lautstärkeregelung. Eine App mit weiteren Funktionen wie einem Equalizer oder der Möglichkeit zu Firmware-Updates bietet JBL nicht an.
- Sehr angenehmes Tragegefühl
- Guter Klang mit leichten Schwächen beim Bass
- Keine Lautstärkeregelung über die Ohrhörer
- kurze Akkulaufzeit
- Nur eingeschränkt für Sport geeignet
- Keine IP-Zertifizierung
- Keine App
Im Handel sind die Tune 220TWS derzeit schon für rund 80 Euro erhältlich, was deutlich unter der Preisempfehlung von 129 Euro liegt. Sie sind in den Farben Schwarz, Weiß, Rosa und Blau verfügbar. Vor allem aufgrund dieses Preises sind sie deshalb eine Option für diejenigen, die lediglich ins Ohr eingehängte In-Ears mit lockerem Sitz und gutem Klang ohne viele Extras suchen – beispielsweise die Razer Hammerhead (Test) sind mit rund 105 Euro schon deutlich teurer. Für alle anderen bietet die Konkurrenz mit Silikoneinsätzen teils mehr zu einem günstigeren Preis.
ComputerBase hat die Tune 220TWS leihweise von JBL zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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