Panos Panay: Windows 10X kommt zunächst nur für Single-Screen-Geräte
Microsofts Hardware-Chef Panos Panay hat über den offiziellen Firmenblog bestätigt, was seit Monaten vermutet wurde: Windows 10X wird dieses Jahr erst einmal nur für Geräte mit einem Bildschirm auf den Markt kommen. Damit ist auch indirekt bestätigt, dass das Surface Neo und ähnliche Geräte nicht mehr dieses Jahr fertig werden.
Windows 10X ist Microsofts Betriebssystem für Endgeräte mit mehreren Bildschirmen oder solchen, die sich in mehrere Aufgabenbereiche falten lassen. Microsoft selbst setzt mit dem Surface Neo auf eine Dual-Screen-Lösung mit Scharnier anstatt auf ein durchgehendes, flexibles Display. Das Surface Neo war gemeinsam mit dem Surface Duo, das auf Android basiert und nach wie vor dieses Jahr auf den Markt kommen soll, der Abschluss des letztjährigen Surface-Events, als auch neue Tablets und Laptops vorgestellt wurden. Es bietet zweimal 9 Zoll, die zu 13 Zoll aufklappen. Das Surface Neo sollte auf Basis von Windows 10X zur Holiday Season Ende des Jahres auf den Markt kommen. Jetzt will Microsoft einen neuen Termin für das Surface Neo finden.
Fokus zunächst auf das Mai 2020 Update
Die Welt sei mittlerweile aber eine andere, als Microsoft es sich letzten Oktober zum Surface-Event ausgemalt hatte, erklärt Panay. Anstatt so weit in die Zukunft zu blicken, wie man es mit Windows 10X ursprünglich vor hatte, sei nun ein Fokus auf der Bedürfnisse der Kunden in der aktuellen Zeit angebracht. Ein wichtiger Schritt bei diesem Vorhaben sei das Mai 2020 Update für Windows 10, das demnächst an Kunden ausgeliefert werden soll. Windows Insider im Release Preview Ring können das Update bereits installieren. Laut Microsoft sollte zunächst Windows 10 Build 19041.207 dem Mai 2020 Update entsprechen, kurz darauf folgte aber ein Update auf Build 19041.208.
Stärkere Nutzung von Windows 10
Seit März dieses Jahres ist Windows 10 auf weltweit mehr als einer Milliarde Computer installiert. Über die letzten Wochen habe sich das Nutzungsverhalten laut Panay eklatant verändert, vor allem die Nutzung von Cloud-basierten Anwendungen habe in der Coronakrise stark zugenommen. 4 Billionen Minuten würden Anwender pro Monat Windows 10 benutzen, dies sei eine Steigerung um 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Dual-Screen-Geräte sind in Planung
Microsofts Kunden würden sich die „Stärke der Cloud“ immer mehr zu Nutze machen, sodass nun der richtige Zeitpunkt sei, um diese Beschleunigung in eine andere Richtung zu bewegen. Den Rückschlag bei der Entwicklung von Windows 10X und zugehörigen Endgeräten stellt Panay auf dem Firmenblog als Chance für Veränderungen dar. Das Betriebssystem sei von Anfang an für Flexibilität entwickelt worden und diese Flexibilität erlaube es Microsoft nun, den Fokus auf Geräte mit nur einem Bildschirm zu legen. Die ersten Windows-10X-Endgeräte sollen sich der Leistung der Cloud bedienen und Anwendern neue Möglichkeiten zum Arbeiten, Lernen und Spielen schaffen. Das klingt ein wenig nach reduzierten Thin Clients, die für die Nutzung anspruchsvoller Anwendungen die Cloud benötigen, Details fehlen aber noch.
Diese Single-Screen-Geräte seien aber nur eine erste Ausdrucksform von Windows 10X. Microsoft werde weiterhin nach dem richtigen Zeitpunkt Ausschau halten, um gemeinsam mit den OEM-Partner Endgeräte mit Windows 10X auf zwei Bildschirmen auf den Markt zu bringen. Einen neuen Termin dafür nannte Panay allerdings nicht.