Intel Lakefield: Samsung Galaxy Book S startet mit Hybrid-Prozessor
Samsung ist mit einer Neuauflage des Galaxy Book S der erste Anbieter eines Notebooks mit Intel Lakefield. Der Hybrid-Prozessor kommt mit einem Sunny-Cove- und vier Tremont-Kernen. Im Vergleich zum ARM-basierten Galaxy Book S mit Qualcomm Snapdragon 8cx laufen alle Apps auf dem Notebook. Es gibt aber auch zwei Nachteile.
Gerüchten zufolge hätte Intel die Lakefield-Plattform diese Woche im Detail vorstellen sollen, dazu gekommen ist es nun aber doch nicht, sodass Samsung mit der Neuauflage des Galaxy Book S ein Notebook vorstellt, zu dessen Prozessor nur wenige Details vorliegen. Bekannt ist bisher vor allem das, was Intel zur erstmaligen Präsentation von Lakefield im Januar 2019 zur CES verraten hatte. Lakefield ist ein 12 × 12 × 1 mm großes System-on-a-Chip mit neuem 3D Foveros Packaging, das einen in 22 nm gefertigten Base-Die mit I/O-Features und den in 10 nm gefertigten Compute-Die mit einem Sunny-Cove-Kern, wie er auch bei Ice Lake zum Einsatz kommt, sowie vier Tremont-Kernen übereinander stapelt und darauf als weiteren Layer den RAM packt.
Galaxy Book S nutzt den Core i5-L16G7
Die einzelnen Lakefield-Prozessoren hat Intel bisher nicht vorgestellt, sodass auch Samsung zum Schweigen verpflichtet ist, wenn es um die exakte Ausstattung des neuen Galaxy Book S geht. Aufgrund einer vorzeitigen Listung auf der kanadischen Samsung-Website ist aber bekannt, dass im Notebook der Intel Core i5-L16G7 werkelt, der bis zu 3,0 GHz in der Spitze und 4 MB L3-Cache bietet. Die G7-Grafikeinheit wird von Samsung als „Intel UHD Graphics“ bezeichnet. Bei Ice Lake-U steht das „G7“ hingegen für eine deutlich stärkere Iris Plus Graphics.
Keine Inkompatibilität mit Anwendungen mehr
Als klassischer x86-x64-Prozessor bietet der Core i5 eine vollständige Kompatibilität zu allen vom Desktop bekannten Windows-Anwendungen. Während das erste Galaxy Book S mit Snapdragon 8cx auf Windows 10 on ARM setzen muss, das 32-Bit-ARM- und 64-Bit-ARM-Apps problemlos ausführen kann, für klassische 32-Bit-Anwendungen aber eine Emulation starten muss und zu 64-Bit-Anwendungen überhaupt nicht kompatibel ist, gibt es all diese Einschränkungen bei der Intel-Plattform mit Windows 10 Home nicht.
Intel-Variante verzichtet auf LTE und hat kürzere Laufzeiten
Auf diesen Vorteil folgt bei der Intel-Version des Galaxy Book S zugleich ein Nachteil: Der Snapdragon 8cx bietet integriertes LTE über das Snapdragon-X24-Modem, das dem Intel-Pendant fehlt. Der Lakefield-Prozessor bietet ein solches Feature schlichtweg nicht und Samsung hat sich gegen das Verbauen eines zusätzlichen Modems entschieden – zumindest hierzulande, denn andere Märkte erhalten das Notebook mit LTE. In Sachen mobiler Konnektivität hinkt das neue Galaxy Book S somit dem ersten hinterher, wenngleich im Gegenzug Intels Plattform Wi-Fi 6 mitbringt, das bei Qualcomm fehlt.
In der Ausführung mit Intel-Prozessor fallen zudem die Laufzeiten kürzer aus, obwohl am Akku mit 42 Wh keine Veränderungen vorgenommen wurden. Samsung bewirbt die neue Variante mit bis zu 17 Stunden Laufzeit für die Videowiedergabe, während das Qualcomm-Modell bis zu 25 Stunden durchhalten soll. Wie sich die Intel-Plattform auf die Laufzeiten im Alltag auswirken wird, bleibt in unabhängigen Tests festzustellen.
Gleicher 13,3-Zoll-Formfaktor
Von diesen Unterschieden abgesehen ist das Galaxy Book S mit Intel Lakefield identisch zum Galaxy Book S mit Snapdragon-Prozessor. Das 13,3 Zoll große Touch-Display bietet 1.920 × 1.080 Pixel und kommt mit Glasabdeckung. Das Notebook bietet 8 GB LPDDR4X und 256 GB Festspeicher, der sich per microSD-Karte erweitern lässt. Die Anschlüsse fallen mit zweimal USB 3.2 Gen 2 Typ C (10 Gbit/s) und einmal 3,5-mm-Klinke ebenfalls identisch aus. Selbiges gilt für die zwei Farben des 950 Gramm leichten Aluminiumgehäuses, das erneut in „Mercury Grey“ und „Earthy Gold“ angeboten wird.
Wann genau das Notebook in den Markt starten wird, dazu hat sich Samsung bislang nicht geäußert. Die Verfügbarkeit hängt wahrscheinlich von Intels Plänen zur Vorstellung von Lakefield ab, die aber in Kürze erfolgen dürfte, da Samsung der Redaktion bereits ein lauffähiges Sample der neuen Intel-Variante gezeigt hat. Einen Unterschied zum Qualcomm-Modell gibt es dann aber doch noch: Es kostet 1.129 Euro statt 1.099 Euro.
Samsung Galaxy Book S | ||
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Display | 13,3 Zoll, 1.920 × 1.080, Touch, TFT | |
CPU | Intel Core i5-L16G7 | Qualcomm Snapdragon 8cx |
iGPU | Intel UHD Graphics | Qualcomm Adreno 680 |
dGPU | – | |
RAM | 8 GB LPDDR4X | |
SSD | 256 GB UFS 3.0 | |
Anschlüsse | 2 × USB 3.2 Gen 2 Typ C, 1 × 3,5-mm-Klinke, 1 × microSD | |
Konnektivität | Wi-Fi 6, Bluetooth 5.0 | LTE, Wi-Fi 5, Bluetooth 5.0 |
Akku | 42 Wh (bis zu 17 Std. Videowiedergabe) | 42 Wh (bis zu 25 Std. Videowiedergabe) |
Kameras | 720p-Webcam | |
Abmessungen | 305,2 × 203,2 × 6,2 – 11,8 mm | |
Gewicht | 950 g | 961 g |
Betriebssystem | Windows 10 Home | Windows 10 on ARM |
Preis (UVP) | 1.129 Euro | 1.099 Euro |
In anderen Ländern gibt es das Intel-Modell auch mit LTE, 512 GB und Windows 10 Pro |
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Samsung unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.