Autonomes Fahren: Volvo setzt auf Lidar von Luminar für Highway Pilot
Für den Produktionsstart der Scalable Product Architecture 2 (SPA 2) plant Volvo den Einsatz von Lidar-Sensoren in der vorderen Dachkante des Autos. Die Sensorik soll das autonome Fahren zunächst auf Autobahnen ermöglichen, das Volvo anbieten will, sobald es sicher umzusetzen ist. Dafür sind spätere Software-Upgrades geplant.
2022 soll bei Volvo die zweite Generation der Scalable Product Architecture vom Band laufen. Die Plattform soll früheren Planungen zufolge mit der nächsten Generation des XC90 Premiere feiern, nachdem die erste SPA 2014 mit dem der zweiten Generation des XC90 eingeführt worden war. Auch der S90 und der V90 sowie die kleineren Modelle S60, V60 und XC60 nutzen die Plattform, die die frühere P3-Plattform abgelöst hat.
Die SPA 2 soll 5G-Konnektivität bieten
Zu Beginn dieses Jahres hatte Volvo noch in Aussicht gestellt, dass die SPA 2 bereits 2021 fertig werden und autonomes Fahren nach Level 4 im ersten Schritt auf Autobahnen anbieten könne. Volvo will angefangen mit dem nächsten XC90 auf Basis der SPA 2 erstmals 5G-Konnektivität in seinen Fahrzeugen anbieten, um unter anderem C-V2X, also Cellular Vehicle to X, über den neuen Mobilfunkstandard abzuwickeln.
Lidar-Sensoren in der Dachkante
In der aktuellen Ankündigung liegt der Fokus auf der Offline-Sensorik der kommenden Plattform. Demnach sollen standardmäßig Lidar-Sensoren in der vorderen Dachkante knapp oberhalb der Windschutzscheibe verbaut werden, um gemeinsam mit Kameras und Radarsensoren das autonome Fahren zunächst nur auf Autobahnen zu ermöglichen. Volvo sieht Lidar als zwingend notwendige Technologie für autonomes Fahren, das nur mittels Kameras und Radar nicht realisierbar sei. Sollte sich Lidar in der Praxis zum Erfolg entwickeln, soll es weitere Sicherheitssysteme des Fahrzeugs unterstützen.
Für die Lidar-Sensoren setzt Volvo auf Technik von Luminar mit Sitz im kalifornischen Silicon Valley. Mit „Hydra“ bietet das Unternehmen ein größeres, externes Lidar-Modul zu Testzwecken und für Entwicklungsprogramme an. Für den Einsatz in der Serienproduktion ist hingegen „Iris“ gedacht, das deutlich flacher baut und wie bei Volvo in die Dachkante integriert werden kann. Iris deckt ein Sichtfeld von 120 Grad horizontal auf 30 Grad vertikal ab und sieht bis zu 250 Meter weit. Auf der Website von Luminar wird für das Iris-System ebenfalls das Jahr 2022 für die Massenproduktion genannt.
Software-Upgrade für den Highway Pilot
Bei Volvo soll das autonome Fahren als „Highway Pilot“ in der Serie angeboten werden, jedoch nicht sofort mit dem Start der SPA 2. Volvo spricht bei der Plattform bisher lediglich von „Hardware-ready“, gesteht in der Ankündigung aber ein, dass der Highway Pilot erst dann angeboten werden könne, wenn er sicher in der Praxis bei unterschiedlichen geographische Anforderungen funktioniere. Spätere Software-Upgrades sollen die Funktion letztlich aktivieren, sofern Kunden dies wünschen. Dabei sollen einzeln freigegebene Autobahnsegmente der erste Einsatzort werden.