Anker Soundcore Spirit Dot 2 im Test: Klang, Latenz und Fazit

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Frank Hüber
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Beim Klang setzt Anker auf Bass

Die Anker Soundcore Spirit Dot 2 machen keinen Hehl daraus, dass ihr Fokus auf einem kräftigen Bass liegt – nein, sie werben sogar damit. Denn eine vom Hersteller „BassUp-Technologie“ genannte Funktion analysiert den Klang und hebt den Bass passend automatisch an. Für Sport-In-Ears ist dies auch legitim, soll ein kräftiger Klang doch den Träger beim Sport motivieren.

Diese Bass-Anhebung ist den Spirit Dot 2 durchaus anzuhören, wobei der Bass insgesamt gut klingt, auch wenn er mitunter etwas differenzierter ausfallen und klarer klingen könnte. Freunde einer ausgeprägten Basswiedergabe und all jene, die beim Sport zur Unterstützung gerne auf eine kräftige Wiedergabe setzen, kommen auf ihre Kosten. Positiv anzumerken ist, dass die Mitten und Höhen durch den angehobenen Bass nicht überlagert werden und ihrerseits klar definiert sind. So klingen nicht nur moderne Titel gut.

Bei Stille ist allerdings ein ganz leises, hochfrequentes Grundrauschen wahrzunehmen. Allerdings nur bei genauem Hinhören und leiser Umgebung – aber es ist da.

Blecherne Telefonie mit starker Filterung

Bei der Telefonie überzeugen die Anker Soundcore Spirit Dot 2 nicht, da der Träger blechern klingt, die Filterung der Umgebungsgeräusche mitunter Wörter etwas zu hart abschneidet und die gefilterten Geräusche Verzerrungen hervorrufen. Der Anrufer ist insgesamt durch die Verstärkung aber verständlich, wenn auch mit nicht überzeugender Qualität.

Kein Transparenzmodus

Einen Transparenzmodus, mit dem die Umgebungsgeräusche durch die Ohrhörer an die Ohren des Trägers weitergeleitet werden, bieten die Kopfhörer trotz der Ausrichtung auf Sport nicht. Gerade beim Sport im Straßenverkehr muss der Träger deshalb ob der guten Abdichtung der Umwelt eine erhöhte Aufmerksamkeit an den Tag legen, um sich selbst nicht in Gefahr zu bringen.

Gute Latenzen

Die Latenz der Anker Soundcore Spirit Dot 2 liegt mit 160 bis 180 ms im normalen Bereich des verwendeten Audio-Codecs. Eine darüber hinausgehende Reduzierung der Latenz kommt auch durch die Einzelanbindung der beiden Ohrhörer nicht zustande.

Latenz zwischen Bild und Ton im Vergleich
In-Ear-Kopfhörer Latenz
Anker Soundcore Spirit Dot 2 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Audio-Technica ATH-CK3TW 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC)
iFrogz Airtime Sport 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Reflect Flow 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Tune220TWS 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Huawei FreeBuds 3i 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Honor Magic Earbuds 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker SoundCore Liberty Air 2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Sony WF-1000XM3 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sennheiser Momentum True Wireless 2 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds+ 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone)
Bose SoundSport Free 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android)
Jabra Elite Active 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Padmate PaMu Slide 160–180 ms (iOS/Android, aptX)
Jabra Elite 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Apple AirPods Pro 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Sennheiser Momentum True Wireless 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
EarFun Free (2. Gen.) 160–180 ms
EarFun Free 160–180 ms
Yobybo Card20 160–180 ms
Apple AirPods (2. Gen.) 160–180 ms
Huawei FreeBuds 3 60–80 ms
Razer Hammerhead 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms
Creative Outlier Gold 160 ms
Anker Soundcore Liberty 2 Pro 60–80 ms
Cambridge Audio Melomania 1 180 ms
Xiaomi Redmi AirDots 160–180 ms
Jaybird Vista 160 ms
Skullcandy Indy 160–180 ms
Skullcandy Sesh 160–180 ms
TaoTronics SoundLiberty 53 200 ms

Fazit

Die Anker Soundcore Spirit Dot 2 sind ab 3. Juni zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 79,99 Euro im Handel erhältlich. Derzeit werden sie im Preisvergleich noch von keinem Händler geführt, Amazon listet sie zwar, aber noch ohne Preis*. Zum genannten UVP bieten die Anker Soundcore Spirit Dot 2 eine für den Sport insgesamt überzeugende Leistung.

Der Klang ist insgesamt gut, auch wenn es dem Bass etwas an Klarheit fehlt. Zudem ist bei Stille ein ganz leises, hochfrequentes Rauschen zu hören. Die Steuerung ist zwar gut umgesetzt und Fehleingaben sind trotz Touch nahezu ausgeschlossen, dafür fehlen jedoch mehrere Bedienmöglichkeiten direkt über die Ohrhörer. Eine App, über die sich dies ändern ließe, gibt es nicht. Auch Multi-Connect oder ein automatisches Pausieren beim Herausnehmen bietet Anker bei den Soundcore Spirit Dot 2 nicht. Für 80 Euro muss demnach auf ein paar Komfortfunktionen verzichtet werden.

Positiv sind hingegen die sehr gut umgesetzte, unterbrechungsfreie Einzelnutzung und der Schutz vor Wasser nach IPX7 – die Anker Soundcore Spirit Dot 2 sind wasserdicht und können zeitweilig untergetaucht werden. Einer gelegentlichen Reinigung unter fließendem Wasser steht so auch nichts im Weg.

Im Vergleich zu den JBL Reflect Flow (Test), die ebenfalls auf einen Einsatz beim Sport abzielen, tragen sich die Anker Soundcore Spirit Dot 2 etwas angenehmer, haben aber eine deutlich kürzere Akkulaufzeit, die schlechtere Telefonie und bieten anders als JBL keinen Transparenzmodus, um die Umgebung beim Sport wahrzunehmen. Dafür sind die Spirit Dot 2 aber deutlich günstiger, denn die JBL Reflect Flow kosten rund 125 Euro.

Wer auf die Auslegung für Sport verzichten kann, findet hingegen beispielsweise in den Audio-Technica ATH-CK3TW (Test) eine gute Alternative, die aptX statt AAC und ein automatisches Pausieren bietet, aber auf eine IP-Zertifizierung und Ear-Wings verzichtet.

Anker Soundcore Spirit Dot 2
02.06.2020
  • Sehr guter Halt auch beim Sport
  • Guter Klang
  • Angenehmes Tragegefühl
  • Wasserdicht (IPX7)
  • Keine Lautstärkeregelung über die Ohrhörer
  • Schlechte Telefonie
  • Keine App für Anpassungen und Updates

ComputerBase hat die Soundcore Spirit Dot 2 leihweise von Anker zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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