Arctic Freezer 34 eSports (Duo) im Test: Messergebnisse und Fazit
2/2Testsystem und Methodik
Für den Test des Freezer 34 eSports Duo wird die AM4-Plattform für Kühlertests genutzt. Dabei kommt ein AMD Ryzen 7 1700X (Test) zum Einsatz, der im geräumigen Thermaltake Suppressor F51 untergebracht wird. Messungen werden sowohl mit Basistakt als auch bei übertaktetem Prozessor durchgeführt. Alle Details zu dem Testsystem und der Methodik hält der Artikel „So testet ComputerBase CPU-Luftkühler“ bereit.
Messergebnisse
Um verschiedene CPU-Kühler sinnvoll miteinander vergleichen zu können, werden die Konkurrenten nicht bei gleicher Drehzahl, sondern in Relation zum Schalldruckpegel dargestellt. Diese Variante berücksichtigt eine unterschiedliche Anzahl an Lüftern ebenso wie verschiedene Lüfterformate. Im Diagramm wird die Temperaturdifferenz zwischen CPU- und Raumtemperatur auf der Y-Achse gezeigt, während auf der X-Achse der zugehörige Schalldruckpegel des jeweiligen Kühlers aufgetragen wird.
Ein Kühler ist umso leistungsstärker, je weiter unten sich seine Kurve im Diagramm befindet, und umso leiser, je weiter links die Kurve verläuft. Temperaturdifferenzen werden in Kelvin angegeben. Zum Übertragen auf den heimischen PC kann der entsprechende Wert einfach auf die Raumtemperatur in °C addiert werden, um die Prozessortemperatur in °C zu erhalten. Die Farbkodierung im Diagramm zeigt die Kühlerklasse: Kompaktwasserkühlungen sind in Blau, Doppelturm-Luftkühler in Schwarz, größere Tower-Kühler in Orange, mittlere Tower-Kühler in Grün und Topblow-Kühler in Grau dargestellt. Das neue Testmuster ist in Rot abgebildet. Per Klick auf eine Linie im Diagramm wird der entsprechende Legenden-Eintrag hervorgehoben und via Klick auf selbigen die zugehörige Linie ein- oder ausgeblendet.
Hinweise zur Darstellung der Daten
Es gilt zu beachten, dass beinahe übereinanderliegende Linien in diesem Plot bedeuten, dass die Kühler quasi gleich sind. Eine noch feinere Unterscheidung ist aufgrund der üblichen Messungenauigkeiten nicht sinnvoll, weshalb eine höher aufgelöste Darstellung bewusst nicht verfügbar ist. Wie an den Daten der Kühler beim Standardtakt des Prozessors ablesbar ist, spielt es ohne Übertaktung ohnehin kaum eine Rolle, welche Kompaktwasserkühlung oder welcher (größere) Luftkühler eingesetzt wird, da die Kühler kaum gefordert werden. Erst bei übertakteter CPU trennt sich die Spreu vom Weizen.
Um durchgehende Linien zu erhalten, werden die Daten zwischen den einzelnen Messpunkten interpoliert. Die zugrundeliegenden Daten mit nur linear verbundenen Punkten sind jeweils im zweiten der Diagramm-Paare zu finden. Weitere Informationen hierzu enthält der Artikel „Kühlertest-Methodik: Nur auf den ersten Blick ist Kühlertesten einfach“.
Der Arctic Freezer 34 eSports Duo schlägt sich überaus beachtlich. Bereits mit nur einem Serienlüfter (entspricht dem Freezer 34 eSports ohne „Duo“) ist er dazu in der Lage, den übertakteten Prozessor im Testsystem zu kühlen. Zwar reiht er sich am Ende des Testfelds ein, doch kann er den be quiet! Shadow Rock 3 (Test) abhängen und mit zweitem Lüfter dem Scythe Mugen 5 (Test) sehr nahe kommen. Lediglich im niedrigen Drehzahlbereich muss er ein wenig zurückstecken. Angesichts der Preisklasse des Freezer 34 eSports Duo ist das Kühlvermögen herausragend.
Der Freezer 34 eSports Duo wurde zusätzlich mit zwei NF-A12x25 (Test) als Referenzlüfter getestet. Diese Konfiguration wird in der Praxis nur selten zum Einsatz kommen: Einer der Referenzlüfter kostet schon knapp so viel wie der Kühler inklusive seiner beiden Serienlüfter. Ein Blick auf die Diagramme zeigt, dass der Proband nur marginal im niedrigen Drehzahlbereich von den Luxus-Ventilatoren profitiert. Es gibt also keinen Grund, die Serienlüfter auszutauschen.
Ein Blick auf das Kühlvermögen bei nicht übertaktetem Prozessor erlaubt einen direkten Vergleich des Freezer 34 mit seinen Vorgängern. Das Schlusslicht dieser drei Kühler stellt der Arctic Freezer 33 (Test) dar. Der Arctic Freezer 33 eSports (Test) ist merklich stärker. Noch etwas mehr Kühlvermögen ermöglicht der Freezer 34 eSports mit einem Lüfter und die stärkste Version ist wenig verwunderlich der Freezer 34 eSports Duo (mit zwei Lüftern). Arctic hat somit eine beachtliche Evolution des Freezer-Kühlers geschaffen, die mit jeder Iteration besser wurde – ohne dabei das Budgetsegment zu verlassen.
Audio-Aufnahmen des Kühlers
Neben den Schallpegelmessungen für den Vergleich verschiedener Kühler miteinander wird zusätzlich das Klangprofil bei den getesteten Drehzahleinstellungen aufgenommen. Dazu kommt ein Behringer-ECM8000-Mikrofon mit dem USB-Audiointerface Behringer U-Phoria UMC202HD zum Einsatz. Das Mikrofon wird in wenigen Zentimetern Abstand zum Kühler platziert. Diese Aufnahmen sind nicht als Ersatz für Schallpegelmessungen gedacht, sondern sollen lediglich einen Eindruck zum Klangprofil und zu möglichen Nebengeräuschen der Ventilatoren ermöglichen.
Die Ventilatoren des Freezer 34 erzeugen ein etwas tieferes Geräusch als die Referenzlüfter. Sie arbeiten (abgesehen von einem Montagsmodell) ohne auffällige Nebengeräusche und lassen sich bis zur subjektiven Unhörbarkeit drosseln. Bei einer maximalen Drehzahl von gut 2.000 U/min ist der Kühler schließlich deutlich wahrzunehmen, doch durch die individuelle Anpassung der Drehzahlkurve erlaubt eben diese Bandbreite vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Sowohl der Drehzahlbereich als auch das Betriebsgeräusch des Arctic Freezer 34 eSports Duo sind vorbildlich.
Fazit
Arctic hat beim Freezer 34 im Vergleich zum Vorgänger mehrfach Änderungen vorgenommen. Sowohl die Serienbelüftung als auch das Montagesystem wurden überarbeitet, was in beiden Punkten zu einer merklichen Verbesserung führt. Damit ist der Freezer 34 eSports Duo ein bemerkenswert starker Tower-Kühler in seiner Preisklasse von unter 35 Euro, der nebenbei mit hervorragenden Serienlüftern ausgestattet ist. Wer auf die zusätzliche Leistung durch den zweiten Lüfter verzichten kann, erhält für 30 Euro den gleichen Kühler mit nur einem Ventilator.
Als Kritikpunkt kann der minimalistische Lieferumfang genannt werden, der angesichts des Preises insgesamt aber zu verschmerzen ist. Ferner ist das Montagesystem noch nicht auf dem Niveau beispielsweise eines Scythe Mugen 5 (Test) angelangt, doch es lässt die Befestigung des Kühlers ohne Frustpotenzial zu.
Einer der Serienlüfter des Testmusters hatte mit einem Lagerdefekt zu kämpfen, allerdings verspricht Arctic hier einen unkomplizierten Austausch im Rahmen der Garantie, die der Hersteller für ganze zehn Jahre gewährt.
Herausragend in seiner Preisklasse
Alternativen zum Freezer 34 gibt es viele, doch seine Kombination aus niedrigem Preis und hoher Kühlleistung ist außergewöhnlich. So legt sich der eSports Duo bereits mit Kühlern vom Format eines Scythe Mugen 5 (Test), Thermalright HR-02 Macho (Test) und be quiet! Dark Rock 4 (Test) an. Bis auf den niedrigen Drehzahlbereich liegt er auf Augenhöhe mit diesen Kühlern, kostet aber über 10 Euro weniger als Mugen und Macho und nur gut die Hälfte eines Dark Rock 4. In seiner Preisklasse lautet die Konkurrenz Scythe Kotetsu Mark II (Test), die aber vom Arctic-Kühler merklich geschlagen wird. Damit verdient sich der Freezer 34 eSports Duo die Kaufempfehlung.
- Hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis
- Sehr laufruhige Serienlüfter
- Mehrere Farbvarianten verfügbar
- 10 Jahre Garantie
- Minimalistischer Lieferumfang
ComputerBase hat den Arctic Freezer 34 eSports Duo vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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