Automatisiertes Fahren: BMW und Mercedes-Benz lassen Kooperation ruhen

Nicolas La Rocco
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Automatisiertes Fahren: BMW und Mercedes-Benz lassen Kooperation ruhen
Bild: BMW/Daimler

BMW und Mercedes-Benz lassen vorerst ihre gemeinschaftliche Entwicklung der nächsten Technologiegeneration im Bereich des automatisierten Fahrens ruhen. Das haben heute beide Konzerne in abgestimmten Pressemitteilungen angekündigt.

Die Vertragsunterschrift für die Kooperation war erst im letzten Jahr erfolgt und machte es möglich, detaillierte Gespräche auf Expertenebene zu führen und gemeinsam mit den Lieferanten über die Technologieroadmaps zu sprechen.

In diesen Gesprächen kristallisierte sich nach intensiver Prüfung allerdings heraus, dass angesichts des hohen Aufwands für eine gemeinsame technologische Basis und vor dem Hintergrund der gesamtunternehmerischen und konjunkturellen Rahmenbedingungen derzeit nicht der richtige Zeitpunkt für eine erfolgreiche Umsetzung der Kooperation gegeben sei.

Fokus wieder auf eigenen Entwicklungspfaden

Nun gehen beide Unternehmen also wieder getrennte Wege, wenngleich BMW und Mercedes-Benz betonen, dass man die Partnerschaft zunächst ruhen lassen wird und eine Zusammenarbeit damit zu einem späteren Zeitpunkt weiterhin möglich sei. Die grundsätzliche Herangehensweise etwa in Bezug auf Sicherheit und Kundennutzen beider Häuser passe beim Thema automatisiertes Fahren unverändert gut zusammen. Zum aktuellen Zeitpunkt wird sich jedes Unternehmen aber wieder seine jeweils bestehenden Entwicklungspfade mit den bestehenden oder neuen Partnern fokussieren.

Klaus Fröhlich, Mitglied des Vorstands der BMW AG und verantwortlich für die Entwicklung, sagte: „Gemeinsam mit unseren Partnern wie Intel, Mobileye, FCA oder Ansys haben wir unsere Technologie und unsere skalierbare Plattform konsequent weiterentwickelt.“ Fröhlich sieht den Autobauer mit seiner „leistungsfähigen Sensorik und Rechenleistung“ für viele Jahre „hervorragend“ aufgestellt und spricht von einem robusten Baukasten.

Markus Schäfer, als Mitglied des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG verantwortlich für die Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars COO, legte den Fokus auf andere Bereiche der Kooperation: „Neben der Dekarbonisierung ist die Digitalisierung für Mercedes-Benz ein zentraler strategischer Pfeiler. Um uns hier in einem sich rasant ändernden Umfeld für die Zukunft zu rüsten, loten wir derzeit auch weitere Möglichkeiten mit Partnern außerhalb des Automobilbereichs aus.

Kooperationen in anderen Bereichen unberührt von Entscheidung

Unbeeinflusst vom vorzeitigen Ende der Partnerschaft beim automatisierten Fahren bleiben andere Kooperationsprojekte wie die unter anderem mit Audi betriebene und zur Navigation genutzte Location- und Technologieplattform HERE sowie die Anfang 2019 erfolgte Bündelung der Mobilitätsdienste unter dem Dach der NOW-Familie.

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