Ford Mustang Mach-E: Update für autonomes Fahren kommt im dritten Quartal 2021
Ford hat konkretisiert, wann und mit welchen Ausstattungspaketen der elektrische Mustang Mach-E erstmals im Konzern dauerhaft freihändiges Fahren auf Autobahnen unterstützen wird. Demnach ist dafür zunächst das Buchen eines Hardware-Paketes notwendig, bevor ein kostenpflichtiges Software-Update im dritten Quartal 2021 folgt.
Der Mustang Mach-E ist nicht nur Fords erstes vollelektrisches Fahrzeug, sondern auch das erste Auto des Konzerns, für das autonomes Fahren ohne Griff zum Lenkrad auf zuvor definierten Strecken möglich sein wird. Dazu zählen zunächst alle durch einen Grünstreifen unterteilten Highways der 50 US-Bundesstaaten und Kanada. Der Mustang Mach-E wird sich auf diesen Straßentypen der aktuellen Planung zufolge zum dritten Quartal 2021 dauerhaft freihändig steuern lassen, sofern der Fahrer aufmerksam bleibt.
Neues Hardware-Paket wird vorausgesetzt
Das autonome Fahren ist Bestandteil der bei Ford unter dem Namen Ford Co-Pilot360 zusammengefassten Assistenzsysteme und setzt im Falle des Mustang Mach-E das Buchen des „Ford Co-Pilot360 Active 2.0 Prep Package“ beim Kauf des Fahrzeugs voraus. Bisher lässt sich der Mustang Mach-E nur reservieren, die Auslieferung erster Fahrzeuge ist noch für 2020 geplant. Das Kontingent der First Edition ist dabei bereits erschöpft. Zu Beginn soll die Produktionskapazität bei 50.000 Fahrzeugen pro Jahr liegen, 30.000 davon sind für Europa bestimmt. Der Mustang Mach-E basiert auf der Ford-GE1-Plattform und wird im mexikanischen Cuautitlán Izcalli produziert.
Das Hardware-Paket besteht aus mehreren Kameras und Radaren, die aber nicht nur der Absicherung des Fahrzeugs selbst vor anderen Verkehrsteilnehmern dienen. Damit das Fahren im genannten Umfeld tatsächlich dauerhaft ohne Griff zum Lenkrad möglich ist, wird die Aufmerksamkeit des Fahrers permanent mit Hilfe einer Infrarotkamera im Innenraum überwacht, die die Blickrichtung der Augen und die Position des Kopfes erfasst, um zu ermitteln, ob der Fahrer das Verkehrsgeschehen aktiv überwacht. Nur wenn dies der Fall ist, lässt sich das Auto freihändig fahren. Fahrer werden im digitalen Kombiinstrument darauf hingewiesen, wenn sie nicht auf den Verkehr achten oder aus anderen Gründen wieder die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen müssen.
Active Drive Assist ist ein kostenpflichtiges Software-Update
Das ist aber nur der Hardware-Aspekt des Ganzen, das erst durch den „Active Drive Assist“ vollständig wird. Dieser soll im dritten Quartal 2021 als ein kostenpflichtiges Software-Update für diejenigen Fahrzeuge angeboten werden, die mit dem „Ford Co-Pilot360 Active 2.0 Prep Package“ mit der benötigten Hardware-Basis ausgestattet sind. Der Active Drive Assist soll als Over-the-Air-Update angeboten werden, kann alternativ aber auch vom Ford-Händler aufgespielt werden. Sofern die benötigte Hardware verbaut ist, kann der Active Drive Assist für alle Varianten des Mustang Mach-E, nicht nur die First Edition bestellt werden, außerdem will Ford den Assistenten in ausgewählten, bisher nicht konkretisierten anderen Fahrzeugmodellen des Jahrgangs 2021 anbieten.
Durch das freihändige Fahren auf Autobahnen und der Warnung vor Querverkehr sieht sich Ford besser aufgestellt als Tesla mit dem Model Y, das ebenfalls zur Klasse der SUV-Crossover zählt. Bei Tesla sind die Vorbereitungen dafür bereits in Sachen Hardware getroffen, noch muss aber regelmäßig zum Lenkrad gegriffen werden.
Mit der Bestellung des „Ford Co-Pilot360 Active 2.0 Prep Package“ fehlt zu Beginn zwar erst einmal der Active Drive Assist, neu ist aber auch der Active Park Assist 2.0, der paralleles Parken automatisiert, und der mit dem Park Out Assist auch das Ausparken aus engen Lücken unterstützt.
Standard-Paket wertet Tempomat auf
Darüber hinaus wird mit dem „Ford Co-Pilot360 2.0 Standard Package“ ein im Funktionsumfang reduziertes Paket ohne autonomes Fahren angeboten, das mit „Road Edge Detection“ und „Blind Spot Assist“ in zwei Bereichen aufgewertet wurde. Road Edge Detection erkennt die Fahrbahn anhand von Markierungslinien oder einer klaren Abgrenzung von Asphalt zu Grünstreifen. Das System informiert den Fahrer, sobald dieser die Fahrbahn zu verlassen scheint. Der Blind Spot Assist warnt den Fahrer vor dem Ausscheren im Seitenspiegel vor anderen Fahrzeugen im toten Winkel und macht sich haptisch durch einen kleinen Stupser im Lenkrad bemerkbar.
Außerdem hat Ford die „Intelligent Adaptive Cruise Control with Stop and Go“ als Teil des Standard-Paketes überarbeitet, sodass diese nicht mehr nach bereits 3 Sekunden Stillstand erneut manuell aktiviert werden muss, sondern erst nach 30 Sekunden.