Jon Peddie Research: AMD führt beim GPU-Absatz wegen APUs für Konsolen
Die Marktforscher von Jon Peddie Research haben eine Statistik zum Absatz von AMD-Grafikchips veröffentlicht. Demnach hat das Unternehmen in den Jahren 2013 bis 2019 etwa 553 Millionen GPUs ausgeliefert. Mehr als die Hälfte der Chips sind in Prozessoren integrierte Lösungen, darunter die APUs für PlayStation 4 und Xbox One.
Durch APUs für PC und Konsolen führt AMD nach GPU-Stückzahl
Zwar ist Intel bei integrierten Grafikchips (iGPU) klar führend und Nvidia bei eigenständigen Grafikchips (diskret, dGPU) dominant, doch noch bietet nur AMD beides und liegt beim kumulierten GPU-Absatz der vergangenen sechs Jahre daher vor den Konkurrenten, heißt es in dem aktuellen JPR-Bericht, der aber keine Vergleichswerte von Intel und Nvidia liefert.
When compared to Intel (integrated only) or Nvidia (discrete only) both companies beat AMD in their respective classes, but overall AMD beats them both.
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Zur Führung verhilft AMD das Geschäft mit Prozessoren für die Spielkonsolen Microsoft Xbox und Sony PlayStation, die in dem betrachteten Zeitraum ausschließlich mit AMD-APUs, also Prozessoren mit integrierter Radeon-GPU ausgestattet waren. Allein 20 Prozent der AMD-GPUs sollen auf die PlayStation 4 und ihre Ableger und immerhin neun Prozent auf die Xbox One und ihre Derivate entfallen. Beide Spielkonsolen sind Ende 2013 erschienen und sollen sich zusammen über 150 Millionen Mal verkauft haben, wie AMD im März 2020 im Rahmen des Financial Analyst Day verkündet hat.
Auch die kommenden Konsolen PlayStation 5 und Xbox Series X werden auf AMD-APUs mit Radeon-Grafik setzen und wieder für starkes Wachstum beim GPU-Absatz sorgen.
Die Statistik zeigt außerdem, dass durch das Konsolengeschäft die integrierten Grafiklösungen einen größeren Anteil am GPU-Absatz von AMD besitzen als die Chips für eigenständige Radeon-Grafikkarten. GPUs für Desktop-Grafikkarten (18 Prozent) und für Notebooks (18 Prozent) kommen zusammen auf 36 Prozent Anteil. Integrierte GPUs für Desktop-Prozessoren (12 Prozent) und Notebook-Prozessoren (23 Prozent) machen zusammen 35 Prozent aus. Im PC-Geschäft liegen die dGPUs also knapp vor den iGPUs. Doch kommen die Konsolenchips hinzu, dann machen die integrierten Lösungen 64 Prozent und damit fast zwei Drittel am GPU-Absatz von AMD in den Jahren 2013 bis 2019 aus.
2021 kommt Radeon für Smartphones hinzu
Voraussichtlich im kommenden Jahr gesellt sich ein weiteres Standbein für den GPU-Absatz von AMD hinzu: In Partnerschaft mit Samsung erhalten künftig Smartphone-Prozessoren (Exynos-SoC) eine integrierte Radeon-Grafiklösung von AMD. JPR geht davon aus, dass diese nächstes Jahr in sehr hoher Stückzahl ausgeliefert werden.
Next year AMD will be able to add Samsung smartphones to its list of platforms, and those numbers are going to huge.
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Globaler GPU-Absatz im 1. Quartal 2020
Jon Peddie Research hat zudem Zahlen zum PC-GPU-Markt im ersten Quartal 2020 veröffentlicht. Demnach sank der Absatz gegenüber dem vorherigen Quartal zwar um 5,3 Prozent, legte aber im Jahresvergleich um 14,9 Prozent zu. JPR spricht von einer Stabilisierung des Marktes in Zeiten der Coronakrise.
- AMD’s overall unit shipments decreased by -16.6% quarter-to-quarter, Intel’s total shipments increased by 0.5% from last quarter, and Nvidia’s decreased -13.6%.
- The overall attach rate of GPUs to PCs for the quarter, including integrated and discrete GPUs, was 166% which was up 35.9% from last quarter.
- The attach rate for discrete GPUs in PCs was 36.0% for the quarter, which is a 4.15% increase over the previous quarter.
- The overall PC market decreased by -25.76% quarter-to-quarter and decreased -10.03% year-to-year.
- Desktop graphics add-in boards (AIBs) that use discrete GPUs decreased -19.53% from last quarter.
- Q1'20 saw a decrease in tablet shipments from last quarter.
Während die obigen Zahlen sowohl dGPUs als auch iGPUs umfassen, zeigt eine Grafik die Marktanteile bei dGPUs im ersten Quartal 2020, die sich Nvidia mit 75 Prozent und AMD mit 25 Prozent teilen. Intel wird bald auch in diesem Segment zu erwähnen sein, schließlich will der Konzern erste eigenständige Grafikkarten mit eigener Xe-Architektur im Laufe des Jahres präsentieren.