Supercomputer: Leibniz-Rechenzentrum testet ARM-Server für BEAST
Das Leibniz-Rechenzentrum hat einige ARM-Server vom Typ HPE Cray CS500 bestellt und evaluiert diese im Hinblick auf den kommenden Supercomputer BEAST hinsichtlich ihrer Leistung und Effizienz gegenüber etablierten x86-Prozessoren und professionellen Beschleunigern. Die ARM-Technik stammt vom schnellsten Supercomputer der Welt.
In München wird Fugaku zum BEAST
Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching bei München nutzt demnächst die gleichen ARM-Server von Cray, wie der laut aktueller TOP500 weltweit schnellste Supercomputer Fugaku mit 415 PFLOPS am naturwissenschaftliche Forschungsinstitut Rikagaku Kenkyūjo (RIKEN), Japan.
Unter dem Titel „Exploring diverse architectures for Future Computing“ hat das LRZ in einer Pressemitteilung bekanntgegeben, entsprechende ARM-Server beim Unternehmen Hewlett Packard Enterprise bestellt zu haben. Der nächste bayerische Supercomputer soll auf die Bezeichnung Bavarian Energy, Architecture and Software Testbed (BEAST) hören und ARM-, x86- und Beschleuniger-Hardware miteinander vergleichen.
HPE Cray CS500 und Fujitsu A64FX als Basis
Die CS-Serie von HPE Cray basiert auf dem HPC-Prozessor Fujitsu A64FX mit 48 ARM-v8.2-Kernen, die über jeweils zwei Scalable Vector Extensions (SVE) sowie 32 GB HBM2 verfügen. Flankiert wird das Ganze von einem 1.024 GB/s schnellen Speicherinterface und 16 PCIe-Gen3-Lanes pro Rechenknoten.
Mit denselben Grundvoraussetzungen stellt der japanische Supercomputer RIKEN Fugaku in seiner finalen Ausbauphase eine theoretische Spitzenleistung (Rpeak) von bis zu 537 PFLOPS in Aussicht.
x86 versus ARM versus Beschleuniger
Die vom LRZ bestellten ARM-Systeme werden mit einem sogenannten Open-Source-Software-Stack (GCC/LLVM) geliefert und sollen der Wissenschaft wichtige Erkenntnisse liefern. Das Leibniz-Rechenzentrum ist sehr an den Ergebnissen hinsichtlich Leistung pro Watt interessiert. Dabei möchten die Forscher ARM- und x86-CPUs sowie Beschleuniger miteinander vergleichen.
Das LRZ verfügt mit dem Supercomputer SuperMUC-NG auf Basis von 12.744 HPC-Prozessoren vom Typ Intel Xeon Platinum 8174 bereits über ein entsprechendes Vergleichsobjekt im eigenen Hause, das zudem über 64 Tesla-V100-Beschleuniger von Nvidia verfügt.
Mögliches Pilotprojekt für einen EU-Prozessor
Bereits seit Januar 2018 läuft das Gemeinsame Unternehmen EuroHPC, im Rahmen dessen die Europäische Kommission „1 Milliarde Euro in europäische Weltklasse-Supercomputer investieren“ will.
Die daraus resultierende European Processor Initiative (EPI) und das französische Unternehmen SiPearl sollen einen europäischen ARM-Prozessor für das High Performance Computing (HPC) Projekt der EU entwickeln.
Weitere Informationen stellt SiPearl in einer Pressemappe (PDF) zur Verfügung.