MSI Optix MAG274RDE im Test: Display-Messungen

Helligkeit und Farbraum

Die Helligkeit des MSI Optix MAG274RDE wird im Modus „User“ gemessen, der zugleich die beste Wahl aus hoher Helligkeit und optimaler Farbtreue darstellt.

Rechts dunkler als links

Der MSI Optix MAG274RDE ist in der Mitte am hellsten und erreicht dort genau 400 cd/m². Eine DisplayHDR-400-Zertifizierung weist der Monitor offiziell aber nicht aus, obwohl der dafür nötige Wert erreicht wird. Die Leuchtdichte fällt zu beiden Seiten und nach unten und oben ab. Mit einer Helligkeitsabweichung von fast 21 Prozent fällt diese nach rechts deutlich aus, wobei die Leuchtdichte am rechten Rand gleichmäßig abnimmt, so dass es nicht zu einzelnen dunklen Zonen kommt. Sichtbar ist die niedrigere Helligkeit am rechten Rand je nach Bildinhalt aber dennoch.

Auch wenn die absolute Helligkeit über der des MSI Optix MAG272CQR (Test) mit WQHD-Auflösung und VA-Panel liegt, ist die prozentuale Abweichung größer. Die Ausleuchtung des MSI Optix MAG274RDE ist aber besser als beim LG 27GL850 (Test) und ViewSonic XG270QG (Test), die ebenfalls über Nano-IPS, aber eine WQHD-Auflösung verfügen. Im Vergleich zum ViewSonic XG270 (Test) mit Full HD zeigt sich hingegen eine recht ähnliche Homogenität.

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Der MSI-Monitor setzt auf eine unmodulierte Gleichstrom-Spannungsversorgung zur Ansteuerung der Hintergrundbeleuchtung, so dass diese durch den Verzicht auf eine Pulsweitenmodulation (PWM) auch bei reduzierter Helligkeit nicht flackert.

IPS-typischer Kontrast

Der Schwarzwert des MAG274R liegt bei maximaler Display-Helligkeit bei durchschnittlich 0,351 cd/m², was ein guter Wert ist. Allerdings ist die hellste Stelle unten links mit 0,594 cd/m² rund doppelt so hell wie die anderen Bereiche des Monitors. Auch oben rechts ist die Helligkeit mit 0,453 cd/m² höher als auf dem restlichen Display. In der Mitte beträgt die Leuchtdichte bei Schwarz 0,292 cd/m². Der maximale Kontrast liegt somit in der Mitte bei 1.370:1, was über den angegebenen, IPS-typischen 1.000:1 liegt. Durchschnittlich werden jedoch 987:1 erzielt. Die Farbtemperatur des MSI-Displays beträgt 6.450 Kelvin.

Bei minimaler Helligkeit leuchtet der Monitor bei der Darstellung von Weiß mit mindestens 52,2 cd/m² (rechts oben) und maximal 66,83 cd/m² (Display-Mitte). Dies sind keine besonders guten Werte. Im Alltag ist diese Mindesthelligkeit in der Regel jedoch problemlos, da der Monitor auch bei Dunkelheit heller genutzt wird.

Farbtreue leicht außerhalb der Grenzwerte

ComputerBase testet die Farbwiedergabe des MSI Optix MAG274RDE mit HCFR, wobei die Farbtests entsprechend dem Muster von CalMAN ColorMatch durchgeführt werden. Bei HCFR wird die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe verglichen. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.

Im dargestellten CIE-1976-Chart des MAG274R ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.

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Die durchschnittliche Farbabweichung des MSI MAG274R liegt mit 4,0 dE etwas über dem angestrebten Grenzwert von 3 dE. Auch die maximale Abweichung ist mit 6,4 dE darüber. Die Graustufen gibt der Monitor mit einer Abweichung von durchschnittlich nur 1,0 dE und maximal 1,7 dE sehr gut wieder. Von den Primärfarben wird Rot (3,2 dE) vor Grün (4,3 dE) und Blau (6,4 dE) am besten dargestellt. Auffällig ist, dass die höchste Abweichung (< 5 dE) vom tatsächlichen Farbwert bei den Orange- und Brauntönen liegt.

Im Vergleich zum ViewSonic XG270 schneidet der MAG274R somit schlechter ab. Der XG270 erreicht eine durchschnittliche Farbabweichung von nur 1,9 dE, die maximale Abweichung beträgt ebenfalls geringere 5,5 dE bei Rot. Der Samsung C27RG50 kommt auf durchschnittlich 2,1 dE und maximal 5,3 dE. Auch der XG270QG mit WQHD ist mit durchschnittlich 3,3 dE etwas besser.

Display- und Input-Lag (Beta)

Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen, statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.

Display-Lag

Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.

Der MSI Optix MAG274RDE bietet neben einer Bildwiederholfrequenz von bis zu 144 Hz eine Anpassung der Reaktionszeit über das OSD oder die Software zwischen „Normal“, „Fast“ und „Fastest“. Erneut hält sich auch bei der Wahl von „Fastest“ das Ghosting in Grenzen, so dass dieser Modus in der Praxis genutzt werden kann, sofern man Geschwindigkeit gegen etwas Ghosting eintauschen möchte.

Beim Display-Lag erreicht der MSI-Monitor schnelle 2,28 ms bei der Einstellung „Fast“ und 2,0 ms bei der Einstellung „Fastest“. Damit gehört er nicht zu den allerschnellsten Gaming-Monitoren im Testfeld und liegt etwas hinter dem ViewSonic XG270 und dem Samsung C27RG50. Dennoch gibt es in diesem Punkt nichts zu kritisieren.

Input-Lag

Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem V-Sync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.

Auch beim Input-Lag ist der MSI Optix MAG274RDE nicht der schnellste Monitor im Testfeld, kann sich mit 44,44 ms (Fastest) beziehungsweise 47,22 ms (Fast) nun aber vor dem ViewSonic XG270 und dem Samsung C27RG50 platzieren.