Olympus: Kamerasparte wird zum Ende 2020 veräußert
Wie aus einem Investorenbericht hervorgeht, wird der für seine Four-Thirds-Standard bekannte Kamerahersteller Olympus seine Kamerasparte zum Ende des Jahres an die Investorengruppe Japan Industrial Partners (JIP) abtreten.
Rote Zahlen und besser werdende Smartphone-Kameras
Olympus begründet diesen Schritt mit Blick auf den stetig schrumpfenden Kameramarkt und damit verbundene Verluste. Olympus' Kamerasparte machte zuletzt nur noch rund fünf Prozent des Konzernerlöses aus. Selbst nach Sanierungsmaßnahmen der Sparte, gelang es dem traditionsreichen Kamerahersteller nicht schwarze Zahlen zu verbuchen, sodass drei Geschäftsjahre in Folge Defizite eingefahren wurden. Als Grund sieht das Unternehmen unter anderem den Smartphone-Sektor und die immer besser werdenden Smartphone-Kameras. Das Unternehmen werde sich nach Ausgliederung verstärkt dem medizinischen Bereich widmen, in dem es schon jetzt mit unterschiedlichsten Geräten tätig ist.
Details zur Ausgliederung an JIP nennt Olympus nicht. Die Unterzeichnung solle aber bis Ende September erfolgen. Die Investorengruppe ist unter anderem für die Übernahme der von Sony abgespaltenen Notebook-Sparte Vaio bekannt.
Olympus im Rückblick
Neben Canon, Nikon, Leica, Minolta, Hasselblad und Pentax zählt auch Olympus zu den Urgesteinen der Kameraindustrie. 1936 gegründet, produzierte Olympus bis 1963 ausschließlich herkömmliche Balgen- und Sucherkameras, bis fortan auch Spiegelreflexkameras dazu kamen.
Dem Markt für digitale Spiegelreflexkameras mit Wechselobjektiven trat Olympus hingegen erst knapp 10 Jahre nach der Konkurrenz bei – mit der E-1 brachte Olympus 2003 hier sein erstes Modell heraus, das zugleich auf den mit Kodak entwickelten Four-Thirds-Standard setzte. Nach nur 7 Jahren am Markt verabschiedete sich Olympus zugleich auch wieder aus dem DSLR-Segment und widmete sich verstärkt Systemkameras wie der OM-D-Serie. Erst unlängst präsentierte Olympus hier die neuen Modelle OM-D E-M5 Mark III und die OM-D E-M1 Mark III.