Samsung Galaxy Tab S6 Lite im Test: Fazit
8/8Das Galaxy Tab S6 Lite stellt eine solide Plattform dar, die bei der Verarbeitung keine Schwächen offenbart. Dennoch lässt es sich nur schwer einordnen. Käufer sollten daher genau wissen, was sie möchten und benötigen. Ansonsten laufen sie Gefahr, zu viel in den Tablet-Kauf zu investieren.
Das erste Kriterium sollte bei einem Interesse an das Tablet nicht das Display oder die Prozessorleistung, sondern der S-Pen sein. Wird dieser benötigt und kann auf hohe Performance verzichtet werden, kann das S6 Lite gegenüber dem leistungsstärkeren Tab S6 einen preislich interessanten Einstieg in den Bereich der Tablets mit Stifteingabe darstellen. Der S-Pen hält die für Samsung bekannten Funktionen bereit und besitzt eine gute Schreibqualität mit geringen Latenzen sowie guter Druckempfindlichkeit. Auf eine Bluetooth-Fernbedienung wie beim S6 muss aus Kostengründen aber verzichtet werden.
An dieser Stelle wird es im Grunde jedoch zu einem gewissen Trauerspiel: Auch wenn iOS in der letzten Zeit deutlich aufgeholt hat, bietet Android nicht erst seit Version 10, gerade was das Datei-Handling angeht, einen wesentlich produktiveren Workflow – somit auch auf dem S6 Lite. Die qualitativ besseren Applikationen in diesem Bereich gibt es jedoch nach wie vor für iOS. Das kann auch der im Verhältnis geringere Preis nicht wettmachen.
Wird die Stiftunterstützung jedoch nicht benötigt, kann es für das S6 Lite enger werden – Konkurrenz kommt mit dem Galaxy Tab A 10.1 aus eigenem Hause und mit dem Fire HD 10 von Amazon. Bei der Performance hat das S6 Lite mit dem Exynos 9611 die Nase vorne – beim Galaxy Tab A 10.1 deutlich, beim Fire HD 10 wird es je nach Leistungstest etwas enger. Gegenüber dem Tab S6 mit seinem Snapdragon 855 muss es sich aber ausnahmslos geschlagen geben.
Beim Bildschirm kann der Samsung-Neuling gegenüber dem Tab S6 auch Vorteile ausspielen. Bei der Display-Technologie kommt zwar nur ein LCD- und nicht ein Super-AMOLED-Panel wie beim S6 zum Einsatz, das neben der besseren Farbwiedergabe auch noch den besseren Schwarzwert besitzt, dafür weist das S6 Lite mit 455 cd/m² eine deutlich höhere Helligkeit auf. Die Farben fallen zudem weniger knackig als beim großen Bruder aus, sind für ein komfortables Filmschauen jedoch mehr als ausreichend. Aber auch hier sind das A 10.1 wie auch das Fire HD 10 bei gleicher Farbqualität nicht wirklich weit weg – und deutlich günstiger.
Gleiches gilt für die Laufzeiten, bei dem sich das S6 Lite mit über 10 Stunden zwar sehr gut schlägt, dem Mitbewerber allerdings nichts entgegenzusetzen hat.
Die Kritikpunkte dürfen aber nicht verbergen, dass das S6 Lite im Alltag eine gute Figur macht – die Leistung ist für die damit einhergehenden Aufgaben völlig ausreichend. Selbst anspruchsvolle Spiele sind kein Problem. Problematisch wird es dagegen bei rechenintensiven Szenarien wie Bildbearbeitung oder Videoschnitt. Es sollte jedoch jedem Interessenten klar sein, dass von einem Tablet in dem Preissegment keine Höchstleistungen erwartet werden können.
Ein abschließendes Fazit abzugeben, ist am Ende schwer und hängt, wie bereits beschrieben, vom Verwendungszweck ab: Ist eine Stifteingabe erwünscht, sollte das S6 Lite eines Blickes gewürdigt werden. Ist dies eher nicht der Fall, kann mit dem Galaxy Tab A 10.1 oder dem Fire HD 10 entsprechend Geld gespart werden – wenn auch mit Abstrichen in Sachen Leistung.
- gute Verarbeitung
- helles Display
- gute Laufzeit
- Stiftunterstützung
- nur LCD-Panel
ComputerBase wurde das Galaxy Tab S6 Lite leihweise von Samsung für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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