Adidas RPD-01 im Test: Klang, Latenz und Fazit

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Frank Hüber
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Guter Klang mit Kabelgeräuschen

Die Adidas RPD-01 bieten einen kraftvollen Klang, der den Fokus auf den Bass legt. Angesichts der Sport-Ausrichtung ist dies allerdings in Ordnung, schließlich sollen sie den Träger beim Sport mit kräftigen Klängen antreiben. Zudem ist der Bass dynamisch, voluminös und gut differenziert. Tiefer Bass wird dabei auch bei niedriger Lautstärke gut ausgespielt.

Die Höhen sind ebenfalls klar und kraftvoll. Sie werden auch bei sehr hoher Lautstärke nicht hart, bei maximaler Lautstärke zischen sie aber ganz leicht. Die Mitten überzeugen und Sprache ist sehr gut verständlich. Gesang ist klar und prägnant. Die Adidas RPD-01 machen so auch abseits des Sports eine gute Figur und lassen sich für zahlreiche Genres im Alltag sehr gut einsetzen. Ein störendes Rauschen weisen sie nicht auf. Eine neutrale Abstimmung sollte der Käufer von den RPD-01 jedoch nicht erwarten.

Die Adidas RPD-01 sind allerdings nicht völlig frei von Kabelgeräuschen, die immer dann an die Ohren des Trägers übertragen werden, wenn die dünnen Verbindungskabel zwischen Bedienelementen und Ohrhörern an die Kleidung kommen. Bei niedriger bis mittlerer Lautstärke macht sich dies dann negativ bemerkbar, bei hoher Lautstärke werden die entstehenden Geräusche hingegen überdeckt.

Gute Telefonie

Die RPD-01 übertreiben es bei der Telefonie nicht mit der Filterung der Hintergrundgeräusche, weshalb die Stimme des Trägers natürlich klingt und es nicht zu störenden Verzerrungen der Stimme oder der Hintergrundgeräusche kommt. Diese sind somit für den Angerufenen im Hintergrund noch zu hören, die Lautstärke der aufgenommenen Stimme überlagert sie aber problemlos. Am Anfang und Ende einzelner Worte ist jedoch das typische Rauschen der Filterung zu hören. Gegen ein gelegentliches Telefonat über die Adidas RPD-01 ist aber nichts einzuwenden.

Normale Latenzen

Die Adidas RPD-01 bieten sowohl unter Android als auch iOS die normale Latenz von SBC in Höhe von 160 bis 180 ms. Sie fügen somit keine störende Verzögerung hinzu und sind im Alltag auch für das Betrachten von Videos geeignet, ohne durch störende Asynchronität zwischen Bild und Ton aufzufallen.

Latenz zwischen Bild und Ton im Vergleich
In-Ear-Kopfhörer Latenz
Adidas RPD-01 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Skullcandy Sesh Evo 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Skullcandy Indy Fuel 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Mpow M9 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit X2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit Dot 2 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Audio-Technica ATH-CK3TW 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC)
iFrogz Airtime Sport 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Reflect Flow 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Tune220TWS 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Huawei FreeBuds 3i 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Honor Magic Earbuds 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker SoundCore Liberty Air 2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Sony WF-1000XM3 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sennheiser Momentum True Wireless 2 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds+ 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone)
Bose SoundSport Free 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android)
Jabra Elite Active 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Padmate PaMu Slide 160–180 ms (iOS/Android, aptX)
Jabra Elite 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Apple AirPods Pro 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Sennheiser Momentum True Wireless 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
EarFun Free (2. Gen.) 160–180 ms
EarFun Free 160–180 ms
Yobybo Card20 160–180 ms
Apple AirPods (2. Gen.) 160–180 ms
Huawei FreeBuds 3 60–80 ms
Razer Hammerhead 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms
Creative Outlier Gold 160 ms
Anker Soundcore Liberty 2 Pro 60–80 ms
Cambridge Audio Melomania 1 180 ms
Xiaomi Redmi AirDots 160–180 ms
Jaybird Vista 160 ms
Skullcandy Indy 160–180 ms
Skullcandy Sesh 160–180 ms
TaoTronics SoundLiberty 53 200 ms

Fazit

Die Adidas RPD-012 überzeugen im Test mit einem insgesamt guten Klang, der druckvolle, kräftige Bässe und sehr gute Mitten liefert. Auch die Akkulaufzeit von fast 15 Stunden in Kombination mit einer guten Schnellladefunktion über USB-C überzeugt. Das Tragegefühl gehört zu den besten aller In-Ear-Kopfhörer im Testfeld und bietet dabei trotzdem einen sicheren Halt auch beim Sport, was die meisten anderen Ohrhörer mit einem angenehmen Tragegefühl nicht schaffen. Auch für das ein oder andere Telefonat sind die RPD-01 problemlos geeignet. Durch den Magnetverschluss an den Ohrhörern können die Kopfhörer zudem einfach um den Hals getragen werden.

Gänzlich frei von Kritik sind die Adidas RPD-01 aber nicht, denn beispielsweise der Magnetverschluss bietet keine weitergehende Funktionalität, obwohl er sich geradezu für ein Pausieren und Fortsetzen der Musik aufdrängt. Zudem verfügen die RPD-01 als Sport-Kopfhörer über keinen Transparenzmodus, der im Straßenverkehr etwa beim Laufen durchaus sinnvoll wäre. Auch ein hochwertigerer Audio-Codec als SBC hätte Adidas dem Modell spendieren können, da es sich eben nicht nur für den Sport eignet.

Das größte Manko der Adidas RPD-01 im Alltag sind allerdings die Kabelgeräusche, die sich ans Ohr des Trägers übertragen und den Musikgenuss bei leiseren Tönen stören.

Adidas RPD-01
06.07.2020
  • Guter Klang
  • Lange Akkulaufzeit
  • Sehr angenehmes Tragegefühl mit festem Halt
  • Vollständige Bedienung über Ohrhörer
  • Schnellladen
  • Kein Transparenzmodus
  • Kabelgeräusche

Wer einen guten kabellosen In-Ear-Kopfhörer mit Nackenband sucht, der einen äußerst angenehmen Sitz ohne jeden Druck im Ohr bietet, sollte dem 99 Euro teuren Adidas RPD-01 eine Chance geben. Mit einer Verfügbarkeit im Handel sollte der Preis etwas niedriger ausfallen, denn auch die On-Ear-Kopfhörer Adidas RPT-01 (Test) sind dort für rund 120 statt 170 Euro erhältlich.

ComputerBase hat die RPD-01 leihweise von Adidas zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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